Die Fohlenelf hat es geschafft und die Play-off-Runde der Europa League erreicht. Doch was bedeutet das genau?
Nach einer tollen Saison hat es die Fohlenelf wieder gepackt: Zum zweiten Mal in den letzten drei Spielzeiten ist die Mannschaft von Coach Lucien Favre wieder auf internationalem Parkett vertreten. Doch zuerst muss der VfL die Play-off-Runde überstehen, die der Gruppenphase der Europa League vorgeschaltet ist. Um also tatsächlich regelmäßig international kicken zu dürfen, muss sich Borussia zunächst in einer K.o.-Runde, die am 21. und 28. August ausgetragen wird, durchsetzen. Erst danach winken sechs Spiele in der Gruppenphase der Europa League und vielleicht weitere in den danach folgenden K.o.-Runden.
Die Fohlenelf sollte gewarnt sein
Der Weg ins Finale, das im Mai 2015 in Warschau ausgetragen wird, ist lang. Insgesamt 187 Klubs sind für die Europa League 2014/15 startberechtigt. Nur 17 von ihnen sind für die Gruppenphase gesetzt, alle anderen müssen durch die zähe Qualifikation. Die ersten beiden Runden finden ohne deutsche Beteiligung statt, der erste deutsche Vertreter (Mainz 05 als Siebter der Bundesliga) steigt in der dritten Qualifikationsrunde ein. In den Play-offs wird es dann für Borussia ernst. An der danach startenden Gruppenphase nehmen schließlich 48 Mannschaften teil, die in zwölf Vierergruppen aufgeteilt werden.
Dass der Weg durch die Qualifikation auch für die Mannschaften aus den Top-Ligen kein leichter ist, zeigen die Beispiele der vergangenen Jahre. Von den Bundesligavertretern können vor allem der VfB Stuttgart und Mainz 05 ein Lied von den Tücken dieser Ausscheidungsspiele singen. Der VfB schied in der gerade zu Ende gegangenen Saison in den Play-offs gegen den kroatischen Vertreter HNK Rijeka aus. Und Mainz 05 erwischte es in der Saison 2010/11 schon in der dritten Qualifikationsrunde, als man am rumänischen Klub Gaz Metan Medias scheiterte.
Auslosung am 8. August
Der erste gespannte Blick der Gladbach-Fans wird sich auf die Auslosung für die Play-off-Begegnungen richten, die am 8. August in Nyon über die Bühne gehen wird. Borussia muss darauf hoffen, dort zu den gesetzten Mannschaften zu gehören und damit einen – zumindest auf dem Papier – leichteren Gegner zugelost zu bekommen.
Die Einteilung in gesetzte und ungesetzte Klubs nimmt die UEFA anhand ihrer Fünfjahreswertung vor, einer Tabelle, in der alle Vereine in Europa mit einer eigenen Punktzahl, dem sogenannten Klubkoeffizienten, aufgelistet sind. Borussia hat in der Saison 2012/13 durch die eigene Teilnahme an der Europa League 12.585 Punkte gesammelt. Für die Saisons 2009/10, 2010/11, 2011/12 und 2013/14, als der VfL nicht international dabei war, wird der für die Bundesliga ermittelte Wert angesetzt (20 Prozent des Verbandskoeffizienten). So kommen für die Fohlenelf nochmal 12.743 Punkte hinzu. Macht insgesamt 25.328 Punkte.
Diese sind der Richtwert für die Setzliste der UEFA. Und Borussia muss hoffen, dass von den 62 Klubs, die an der Play-off-Runde teilnehmen, mindestens 31 einen schlechteren Koeffizienten haben. Wer Borussia zugelost wird, ist auch von der UEFA abhängig. Denn diese nimmt die Auslosung für die Play-off-Runde nicht einfach aus zwei Töpfen (gesetzte gegen ungesetzte Klubs vor), sondern ordnet die 62 Vereine vorher in Pools von zehn oder zwölf Klubs ein und lost dann die Paarungen innerhalb dieser Pools aus. Mit wem man dabei in einem Auslosungs-Pool landet, erfährt man erst am Morgen des 8. August in Nyon. Am Tag der Auslosung. Das Einzige, was bereits jetzt feststeht, ist: Borussias Fans reisen in der kommenden Saison wieder international.