Wir folgen dieses Mal einer Empfehlung und besuchen das Steakhaus ‚Zum heißen Stein‘ auf der Kapuzinerstraße in Mönchengladbach. Über diesen Tipp freuen wir uns – liegt es doch ein wenig versteckt in einer urigen Gasse am Kapuzinerplatz.

Welch Erinnerungen werden hier wach. Die erste Begegnung mit dem Genuss vom heißen Stein hatte ich vor vielen Jahren in einem Restaurant in Grevenbroich-Gustorf und der Abend war ein echtes Erlebnis – das Service-Team trug Fell und Keule und zelebrierte dort die ‚Stein-Zeit‘. Hier begann meine Vorliebe für diese gemütliche ‚Brutzelei‘ auf dem Tisch, die nach und nach auch in Mönchengladbacher Restaurants angeboten wurde. 

All diese Adressen haben eines gemeinsam: Die Steine und das Zubehör werden von der Familie Mastiaux geliefert. Sie betreiben heute mit unnachahmlicher Herzlichkeit das Steakhaus ‚Zum heißen Stein‘ und man spürt vom ersten Moment an förmlich ihre Erfahrung aus 20 Jahren andalusischer Gastfreundschaft. Hola – wir fühlen uns gut.

Eines muss man wissen: So ein Restaurant hat einiges auszuhalten. Es bedarf einer gewissen Rustikalität und die ist hier gegeben. Weitere Kriterien sind die Heizqualität und das Handling der Steine und die üblichen drei Saucen. Bueno!

Wir beginnen mit einer original spanischen Aioli mit knusprigem Baguette, einer Kokos-Currycreme mit gebratener Garnele und mit dem köstlichen Feta-Pfännchen aus dem Ofen. Dieses Entrada runden wir mit frischen knackigen Salaten vom Buffet ab.

Dann geht es richtig zur Sache: Der heiße Stein ist bestellt, gut vorgeheizt und deswegen in einem mehr als akzeptablen Zeitraum ‚brutzelfähig‘ auf dem Tisch. Wir genießen das Rinderfilet mit Süßkartoffelpommes, köstlichem Blattspinat mit Knoblauch und Zwiebeln und eine Spezialität des Hauses ‚Hausgeschnetzeltes‘ vom Rind und Schwein, eingelegt in Rotwein mit frischem Knoblauch und Kräutern, serviert mit einer Folienkartoffel und Kräuterrahm. Der Stein bleibt bis zum letzten Stück Fleisch – das von ausgezeichneter Qualität ist – heiß und durch den Verzicht auf Öl ist die sonst übliche Rauchentwicklung in dezentem Maße.

Einen süßen Zahn haben wir eigentlich nicht, aber wir können einfach nicht auf den kulinarischen Abschluss eines gelungenen Abendessens verzichten und genießen die köstliche nach Hausrezept hergestellte Crème Brûlée und als
i-Tüpfelchen ein gekonnt inszeniertes
Nougat-Parfait. Klasse!

Die Zeitreise bei Familie Mastiaux in gemütlich uriger Atmosphäre haben wir sehr genossen und ich bedaure, dass mein sauberer Herr Schwager nicht an diesem kleinen Festessen teilnehmen konnte – ist er doch ein großer Fan des heißen Steins. Na ja, dann treffen wir uns halt beim Käse-Fondue an einem anderen Ort.

Liebe Leser, ich wünsche Ihnen einen ’steinreichen‘ Erlebnisabend.

Ihr LeckerSchmecker 

Jean Jacques

Zum heißen Stein

Kapuzinerstraße 37 | MG

Fon 02161.2940403