Spätestens, wenn das letzte Unkraut gerupft ist und Terrasse, Auto und Fahrrad in neuem Glanz erstrahlen, ist die Zeit reif für eine ganz besondere Belohnung: In der Garage schlummert ja noch ein altes Schätzchen, das uns endlich wieder durch die Lande kutschieren möchte, wenn die typischen Frühlings-Arbeiten erledigt sind.

Traditionell führt uns die erste Oldtimer-Tour immer durch die nähere Umgebung, mal quer durch den Niederrhein, mal rüber zu den niederländischen Nachbarn und dieses Mal hinein in den Kreis Heinsberg. Als Ausflugsziel hatten wir uns für den Saisonstart das ‚Haus Hohenbusch‘ im Erkelenzer Stadtteil Hetzerath ausgesucht. Wir hatten schon viel Gutes von diesem ehemaligen Kreuzherrenkloster gehört, bietet es doch regelmäßig die Bühne für abwechslungsreiche Veranstaltungen in historischem Ambiente – bis ins 12. Jahrhundert soll seine wechselvolle Geschichte zurückreichen. Mich persönlich lockte aber ein noch recht junges Highlight: Seit knapp drei Jahren erwartet das Klostercafé Haus Hohenbusch hungrige und durstige Gäste wie uns.

Und so schön, wie wir den Gutshof erwartet hatten, präsentierte er sich auch bei unserem Besuch. Alte Tore und Gebäude, riesige Gärten und historische Zeitzeugen reihen sich wie Perlen aneinander – mittendrin erstrahlt das Restaurant mit seinem gemütlichen Biergarten und der perfekten Mischung aus altem und modernem Ambiente. Wow – selbst an Ladestationen für E-Bikes wurde gedacht! Blieb nur noch zu testen, ob das kulinarische Angebot nun auch noch mithalten kann. Fürs Frühstück waren wir schon etwas zu spät, nach hausgemachten Kuchen stand uns nicht der Sinn, auch wenn es heißt, dass man hier die besten Windbeutel im ganzen Kreis Heinsberg schlemmen kann. Nein, wir hatten Lust auf Herzhaftes.

Und so starteten wir mit der Anti Pasti Platte. Serviert wurde eine große Auswahl an gebratenen und eingelegten Gemüsen, gekrönt von Oliven und Feta-Käse. Frische Kräuter und gutes Olivenöl gaben diesem mediterranen Klassiker den feinen Pfiff. Einzig bei der Zubereitung der Zucchini war der Koch wohl von Frühlingsgefühlen übermannt – sie hätten ein bisschen weniger Salz vertragen können. Halb so wild, schließlich war der Rest prima.

Zum Hauptgang war unsere Wahl einmal auf den ‚Abt‘ und den ‚Seemönch‘ gefallen. Ja, so hießen die Gerichte wirklich! Generell ist die Speisekarte sehr witzig und liebevoll gestaltet – ein weiterer Pluspunkt für die Gastgeber. Hinter dem Abt verbarg sich ein Dry-Aged-Kotelett vom Schwein mit hausgemachtem Pesto, Kräuterbutter und Pommes Frites. Alles in allem ebenfalls sehr lecker, allerdings hatte ich einen außergewöhnlicheren Geschmack erwartet. Für mich war es einfach ein Kotelett, ein zugegeben feines, aber eben ein Kotelett. Der Seemönch war ein perfekt gebratenes Lachsfilet mit einem warmen Grillgemüsesalat, Reis und Zitronengrassauce. Eine rundum gelungene Zusammenstellung, vor allem das Gemüse war ein besonderes Highlight. Auch die Sauce war toll, leider nur etwas zu wenig. Bestimmt hätten wir nachordern können, haben wir aber nicht –
selbst schuld …

Das werden wir bei einem weiteren Besuch garantiert nachholen, denn dass es ein nächstes Mal geben wird, steht jetzt schon fest wie das Amen in der (Kloster-) Kirche.

Ihr LeckerSchmecker
Jean Jacques

Kloster Café Haus Hohenbusch
Haus Hohenbusch | Erkelenz
Do – So | 9 – 21 Uhr
www.klostercafe-hohenbusch.de