Am 1. August hat Eva-Maria Emsters-Robin das Café Ö übernommen. Liebhaber des guten Geschmacks können sich weiterhin über Brot und Gebäck aus der einzigen Bio-Bäckerei Mönchengladbachs freuen. Neben den beliebten Leckereien gibt es auch viel Neues an der Brottheke und im Café.
Auf den ersten Blick ist zu sehen, dass das Café neu eingerichtet wurde. Neben der Glastür dient ein Weinfass als Stehtisch, im Hintergrund sieht man die gemütlichen Sitzbänke der Lounge. Die Tische sind aus ausgedienten Weinkisten gefertigt. Geht man weiter durch, kommt man in den ‚Salon‘, der mit individuellen Esstischen eingerichtet ist. Aber irgendwie hat man auch den Eindruck, dass alles so ist, wie es die Stammkunden kennen und lieben. Die Mitarbeiterinnen im Verkauf sind dieselben geblieben, die die Vorlieben ihrer Kunden kennen. Auch die beliebten Brotsorten wie das Vitusbrot, das Lenßenhofer oder das Farmerbrot liegen nach wie vor im Regal. Von der Straßenseite sieht man durch das große Glasfenster denselben Mitarbeitern in der Backstube dabei zu, wie sie Plätzchenteig kneten und Kuchen backen. Nur Meister Hans Öhmen ist nicht mehr dabei. Mit Eva-Maria Emsters-Robin hat er seine Nachfolgerin gefunden. Von Anfang an war der 41-Jährigen klar, dass sie alle Mitarbeiter übernimmt. „Wenn das nicht möglich gewesen wäre, hätte ich das nicht gemacht“, sagt sie. Das eingespielte Team und das Fachwissen sind wichtig für das Unternehmen. Zur Begrüßung hat das Team für seine neue Chefin eine Brötchenkreation entwickelt. Das Petite Brioche, ein kleines Brötchen aus Briocheteig, ist eine Hommage an Frankreich. In dem Land hat sie lange Zeit gelebt. Das Café Ö hat Emsters-Robin als Kundin kennengelernt. Für ihre Familie hat die gelernte Juristin und Ernährungsberaterin nach einem guten Brotangebot gesucht. Bei Hans Öhmen wurde sie fündig. Ihre
Liebe zum Backhandwerk begleitet sie seit ihrer Kindheit. „Meine Oma war eine leidenschaftliche Bäckerin“, erinnert sie sich. „Der Bruder der Großmutter hat eine Bäckerei im Münsterland, die sie mit ihm geführt hat. Ich habe da immer gerne geholfen.“ Besonders auf gutes Brot und besondere Gebäcke wie Spekulatius habe die Familie großen Wert gelegt.
Das spürt man auch im Café Ö. Zusammen mit den drei Bäckern werden neue Brotsorten entwickelt. Noch bis in den Herbst hinein haben ihre Kunden den Sommer schmecken können – als Blütenbrot mit Apfelstücken und Oregano. Auch das pikante Altbierbrot mit Röstzwiebeln hat schnell Fans gefunden. Neu ist, dass die Kunden im direkten Vergleich testen können, wie sich unterschiedliches Backen bei exakt denselben Zutaten auf den Geschmack auswirkt. „Sobald anders gebacken wird, erhält man unterschiedliche Krusten“, erklärt die Unternehmerin. „Unsere Vituskrüstchen und das Vitusbrot sind ein Beispiel dafür. Das eine ist in einer Kastenform gebacken, das andere frei in den Ofen geschoben.“ Zusammen mit ihrem Team hat Eva-Maria Emsters-Robin noch einiges vor. Das Sortiment soll um die eine oder andere französische Spezialität erweitert werden. Bei aller Experimentierfreude bleiben sich Chefin und Team in einem Punkt treu: „Die Qualität des traditionellen Handwerks bleibt. Es geht nicht nur darum, satt zu werden. Es geht auch um Genuss.“
Tipp
Der Montag ist im Café Ö für das Backen von glutenfreien Broten reserviert. Es wird dienstags frisch verkauft. An allen anderen Tagen wird es als gefrorene Ware angeboten, damit es nicht mit den anderen Broten in Berührung kommt.
Café Ö | Bio-Bäckerei | Marktstieg 8 | Ecke Kapuzinerstraße | MG