Vorbei sind die Zeiten, in denen Wurst und Kotelett einfach auf den Grill gelegt wurden. Kräuter und Marinaden geben den Gerichten Raffinesse. Wer kein Fleisch mag, kann sich an leckeren vegetarischen Alternativen erfreuen.
„Frische Kräuter sind beim Grillen eine Bereicherung“, findet Gabi Detert, Genuss-Expertin beim SuperBioMarkt in Mönchengladbach. „Mit ihren vielseitigen Aromastoffen sind sie gute Geschmacksgeber.“ Ganzjährig gibt es eine große Auswahl an Biokräutern: traditionelle Sorten wie Petersilie, Schnittlauch oder Kerbel sowie die mediterranen Sorten wie verschiedene Basilikumarten, Rosmarin, Thymian und Minze. Auch Exoten bereichern hierzulande den Speiseplan: Koriander oder Zitronengras werden vor allem für orientalische und asiatische Aromen verwendet.
Aber sie können weit mehr, als nur gut schmecken: „Sie fördern die Verdauungssäfte“, sagt Gabi Detert. Anwendbar sind sie frisch, getrocknet und als Tiefkühlware. Weil die Kräuter direkt nach der Ernte schockgefroren werden, bleiben die Nährstoffe, ihr Geschmack und ihre natürliche Farbe erhalten. „Sie sind so gut wie frische Kräuter“, sagt die Expertin.
Aber wie grillt man jetzt fachgerecht mit Kräutern? Zuerst gilt es, das passende Kraut zum Grillgut auszuwählen. „Zu Lamm und Fisch passt die ganze mediterrane Vielfalt hervorragend“, sagt Gabi Detert. „Schwein schmeckt mit Majoran, Basilikum und Salbei. Letzterer unterstreicht den Geschmack von Pute und Kalb ebenfalls sehr gut.“ Kräftigere Aromen wie Knoblauch oder Bärlauch sind für Rindfleisch gut geeignet.
Wer das Fleisch mariniert, sollte dafür ein hochwertiges Speise- oder Olivenöl auswählen. „Fisch mit frischen Kräutern in eine Schale legen und mit Öl übergießen, mit Salz und Pfeffer würzen und etwas Zitronensaft dazugeben. Dann die Schale mit einem Deckel verschließen oder mit Folie abdecken“, empfiehlt Detert. Etwa eine Stunde ziehen lassen. „Wichtig ist, dass man frischen Fisch nimmt und er immer gekühlt wird. Besonders eignen sich fette Fischsorten wie Makrele, Lachs oder Forelle zum Grillen.“
Am besten legt man den Fisch in eine Grillschale und tupft die Marinade leicht ab. „So kann kein Öl in die Glut tropfen“, erklärt Detert. Denn dann würde es verbrennen und es entstünden gesundheitsschädliche Stoffe. Ob man einen ganzen Fisch oder die Filets grillt, hängt vom persönlichen Geschmack und der Größe des Rosts ab. Auch Garnelen oder Tintenfisch bekommen mit Röstaromen eine besondere Note.
Wer mariniertes Fleisch auf den Grill legen möchte, sollte es früh einlegen, sodass es mindestens vier Stunden durchziehen kann. „Statt Zitronensaft nimmt man für die Marinade Balsamicoessig, Sherry oder Rotwein“, empfiehlt Detert.
Vegetarier und Veganer müssen nicht verzichten: Gemüse und Tofu kommen immer häufiger auf den Rost und eignen sich auch sehr gut zum Marinieren. Wer Holzspieße benutzt, sollte darauf achten, dass sie gut gewässert werden, damit sie auf dem Grill nicht verbrennen.
„Richtig lecker sind Kräuter in den Beilagen“, findet die Fachfrau. Einem Salat geben sie eine wunderbare Würze, dem Joghurtdressing verleihen sie Frische. Auch Kräuterbutter lässt sich leicht selbst herstellen: 125 g Butter, 1 Knoblauchzehe, 2 EL frische Kräuter wie Dill, Petersilie, Schnittlauch und Basilikum und 1 TL Zitronensaft verrühren, mit Meersalz abschmecken.
 
Garnet Manecke