Italien – Sehnsuchtsort, Traumziel, die zur Realität gewordene Leichtigkeit des Seins … Schon Johann Wolfgang von Goethe verlor sein Herz auf seinen Reisen an das ‚Land, wo die Zitronen blüh’n‘ – kein Wunder, genießt der Dichterfürst doch den Ruf, gutem Wein und erlesenen Speisen alles andere als abgeneigt gewesen zu sein. Und seinem Vorbild folgen bis heute Genusshungrige aus aller Welt.
Doch was genau macht denn die Faszination aus? Warum gerät man schon allein bei der Erwähnung des berühmten Dolce Vitas ins Schwärmen? Klar, Italien verzaubert durch seine Landschaften, das Temperament seiner Einwohner, durch großartige Kunst und Historie, doch an erster Stelle steht ganz klar seine Essenskultur. Man versammelt sich an langen Tafeln, um gemeinsam zu schlemmen, zu trinken, sich auszutauschen – kurzum, zu genießen. Essen wird zum Event, das gerne mehrere Stunden füllen kann. Und stets folgt man dabei dem Grundsatz: Klasse geht klar über Masse.
Der typische Italiener isst nämlich lieber nichts als sich mit minderwertiger Qualität zufriedenzugeben – entsprechend ist er auch bereit, mehr Geld für Nahrungsmittel auszugeben. Somit erklären sich auch die teils hohen Preise, die für Spezialitäten wie Parmesan, Schinken, Balsamico oder Olivenöl aufgerufen werden. Denn auch die Erzeuger traditioneller Delikatessen legen hohe Standards zugrunde, was natürlich auch mit sich bringt, dass das Angebot oft limitiert ist. Abgesehen davon ist selbst der Anspruch an ’normale‘ Grundnahrungsmittel in Bella Italia höher als in anderen Ländern.
Die Klasse ist also garantiert, doch mit der Masse ist es eine spezielle Sache, denn auch mehrere kleine Portionen können sich zu großen Mengen summieren. Und traditionell besteht ein italienisches Menü aus mindestens vier Gängen. Hierzulande erhebt man im Gegensatz dazu einzelne Gänge zur Hauptmahlzeit. Besonders beliebt ist natürlich, wen überrascht’s, Italiens traditionell zweiter Gang, die Pasta. Nahezu jeder ist von Nudeln begeistert. Unzählige Zubereitungsmöglichkeiten von simpel bis raffiniert machen sie konkurrenzlos abwechslungsreich. Und vor allem sind sie auch saisonal absolut unabhängig, da ihre Begleiter durch alle Jahreszeiten hinweg variieren können.