Sommerzeit ist Grillzeit. Während die Könner am Rost genau wissen, wie es geht, kämpfen die Anfänger oft schon bei der Auswahl der richtigen Kohle. Und was soll dann zubereitet werden: Einfach nur Würstchen oder kann auch ein Debütant etwas Raffiniertes zaubern? Gaby Detert, Naturkost-Expertin beim SuperBioMarkt, gibt Tipps, wie die Premiere zum Erfolg wird.
Gute Nachrichten für diejenigen, denen Umweltschutz und Nachhaltigkeit wichtig ist: Sie müssen nicht auf Holzkohle zurückgreifen, für deren Herstellung Wälder abgeholzt wurden. „Es gibt inzwischen Briketts, die aus Olivenkernen hergestellt werden“, sagt Gaby Detert vom SuperBioMarkt in Mönchengladbach. Dafür wird der Olivenkuchen verwendet, der bei der Kaltpressung des nativen Öls übrig bleibt. „Der wird mit Wasser und Stärke gemischt, in Form gepresst und anschließend getrocknet“, erklärt sie weiter. Wie konventionelle Kohlebriketts halten sie die Gluthitze über zwei bis drei Stunden konstant, sodass ein langer Barbecue-Abend entspannt möglich ist. „Aber im Gegensatz zu Produkten aus Kohle wird diese Alternative CO2-neutral aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt“, betont die Expertin.
Beim Grillgut gibt es eine reiche Auswahl, denn längst ist der Klassiker Würstchen nicht mehr das Maß aller Dinge. Fleisch, Fisch, Gemüse und sogar Obst lassen sich bestens auf dem Rost zubereiten. Meister ihres Faches zaubern sogar Braten und ganze Menüs. Wer clever plant, kann auch als Anfänger mit seinen Künsten Eindruck machen.
„Das Fleisch sollte mindestens eine Stunde vorher aus der Kühlung genommen werden, damit es auf Zimmertemperatur kommt“, rät Detert.
Das gilt auch für Mariniertes. Wer Steaks & Co. selbst einlegen will, sollte das einige Stunden vor der Zubereitung tun. „Das kann man gut am Vortag oder morgens vorbereiten. So zieht die Marinade gut durch“, sagt Detert. Pfeffer gehört erst nach dem Grillen an das Fleisch. „Er verbrennt und schmeckt dann bitter“, sagt die Expertin. Ob man vorher oder nachher salzt, sei dagegen Geschmackssache. „Wichtig ist nur, dass nicht schon Stunden vorher gesalzen wird, weil dem Fleisch sonst Wasser entzogen wird“, warnt Detert. Das mache sogar die beste Qualität trocken und zäh.
Auch Vegetarier und Veganer kommen voll auf ihre Kosten. Gemüse ist längst mehr als eine Sättigungsbeilage. Maiskolben sind ideal: Einfach mit etwas Butter bestreichen und auf den Rost legen. Sobald er goldbraun ist, kann er gegessen werden. Wer es etwas raffinierter mag, greift zur mediterranen Variante: Tomaten, Zucchini, Auberginen und Zwiebeln in einer Edelstahlschale auf den Grill geben, dazu frische Rosmarin- und Thymianzweige legen.
15 bis 20 Minuten garen. „Mit Schafskäse, gewürztem Reis oder Tofu gefüllt sind Tomaten und Paprika sogar eine eigenständige Mahlzeit“, empfiehlt Detert. „Auch Gemüsespieße sehen gut aus und schmecken.“ Dafür Paprikastücke, Pilze, Zucchini und Zwiebeln in Stücke schneiden und auf leicht angefeuchtete Holzspieße stecken. Etwas Zitrone gibt den Spießen eine sommerlich frische Note.
Sogar für Desserts eignet sich der Grill: Bananen werden auf den Rost gelegt und so lange gegart, bis die Schale dunkelbraun ist. Wer es exotisch mag, öffnet sie auf einer Hälfte, bestreicht das Fruchtfleisch mit Cointreau und streut milden Curry darüber. Liebhaber der klassisch-süßen Variante lassen die Frucht ungewürzt und servieren Vanille- oder Schokoladeneis dazu.