Barcelona


Der Sommer mit dem Fragezeichen geht zur Neige. Wo mehr Schatten als Licht war, wachsen die Begehrlichkeiten. Sie suchen noch ein erprobtes Mittel zur Aktivierung neuer Glückshormone? Wie wäre es mit einer ausgedehnten, entspannten Shopping-Tour für ein paar Tage im September oder Oktober? Ein bisschen Kultur, eine Prise Geschichte, dazu Mode vom Feinsten und Preise zum Träumen? Berlin und Hamburg, München und Frankfurt, Paris, Mailand, Rom und London sind da bewährte Ziele. Bei ähnlichen Flugzeiten und -Preisen aber glänzen auch andere erstklassige Adressen für Sie in Europa. Unsere Auswahl punktet zudem mit zusätzlichem Mehrwert an Erholungsmöglichkeiten.
Kopenhagen
Zum Beispiel Kopenhagen – Dänemarks glitzernde, lebensfrohe Metropole. Reden wir also mal nicht über die Schönheit des Hafens und Nyhavn, das Zentrum der Kneipen und Tattoo-Stecher, nicht von der ‚Kleinen Meerjungfrau‘ oder von Schloss Amalienborg. Die Shopper der Welt treffen sich im Angesicht der ‚Astronomischen Weltuhr‘ von Jens Olsen am Radhuspladsen und tummeln sich dann im Fußgängerparadies Strøget.
Das besteht, genauer besehen, aus den Straßen Nygade, Vimmelskaftet, Amagertorv und Østergade. Es gibt buchstäblich nichts, was man hier nicht käuflich erwerben könnte – vom italienischen Edelschuh über den (extra teuren, weil hoch besteuerten) finnischen Wodka bis zur Haute Couture aus Paris. Wer sich nach der Kauf-Erschöpfung originell stärken möchte, begibt sich dann nach Nyhavn zu Hviids Weinstube. Das Kellerlokal hält einen Weltrekord. Nämlich den für die längste Sandwich-Speisenkarte der Welt.
Wien
Oder darf es vielleicht Wien sein? Da ist die Zeit des Heurigen angebrochen, im Prater freuen sie sich über die traditionell ertragreichste Saison für Städtetouristen. Die tummeln sich bei milder Septembersonne über Tag bei den Juwelieren, Parfümerien und Nobel-Ladnern der Kärntner oder der Mariahilfer Straße bis die Füße schmerzen. Gleich nebenan, im Bermuda-Dreieck der Altstadt, wartet eine Bar neben der anderen auf die Fans der Happy Hour und der Stunden danach.
Und wenn Sie Ihre Sacher-Torte am Herstellungsort genossen haben, der Appetit sich aber dennoch wieder bemerkbar macht? Spitelberg und Bäckerstraße, Schönbrunner und Währinger Straße sowie die Servitengasse locken mit ungezählten Spezialitätenrestaurants – Wien zum Verlieben in Knödel & Co.
Amsterdam
Nur im September noch gibt es den Doppelpack von Amsterdam. Erst die Einkaufstaschen in der berühmtesten Stadt der Niederlande füllen, dann ab an den Strand im nahen Zandvoort – das geht noch, wenn die Septembersonne scheint. Und dieser Kurzurlaub im nahen Nachbarland bräunt sogar noch einmal, ehe Herbstnebel und Winterdepression aufziehen können.
Für alle, die das trotz der Nachbarschaft noch nicht ausprobiert haben: Eingekauft wird in Amsterdam auf dem Nieuwendijk, in der Kalverstraat, Ledje Straat und den Negen Straatjes (Nebensträßchen). Selbstredend gibt es da alles, was eine Metropole vom ländlichen Dorf unterscheidet. Und sollte Ihnen beim ausgiebigen holländischen Sonntagsfrühstück doch noch etwas einfallen, das unbedingt vor der Heimreise gekauft werden muss: das feudale Einkaufszentrum Magna Plaza (Ecke Voorburgwal, Raadhuisstraat und Spuistraat) hat auch sonntags geöffnet.
Barcelona
Was für Amsterdam nur noch im September gilt, ist für Barcelona bis in den November selbstverständlich: Der Sommer klingt erst allmählich aus, die Sonne scheint noch ausgiebig und erwärmt Einkaufs-Touristen in der Metropole wie auch die Ausreißer, die sich an der Costa Brava nebenan noch zusätzlich ein erholsames Bade-Extra gönnen.
Aber natürlich kommen die Shopping-Besucher in der katalanischen Metropole besonders auf ihre Kosten. Zwar nicht mehr in der weltberühmten Rambla, jener Einkaufsmeile, die am Hafen beginnt und sich inzwischen zum Souvenirzentrum gewandelt hat. Aber dafür locken die Prachtboulevards Rambla de Catalunya, der Passeig de Gracia oder die Gran Via de les Corts Catalanes mit ausgesuchten Modelabels, Schuh-Kreationen, Spitzenmarken der Parfümerie, Edel-Uhren und Glitzerjuwelen.
Deutlich rustikaler, aber besonders reizvoll präsentiert sich die Fülle der kleinen Lädchen und Boutiquen in der Altstadt. Wenn Sie dann noch die Kathedrale Sagrada Familia von Antonio Gaudi besucht haben und Barcelona aus der Drahtseilbahn-Gondel der ‚Transbordador Aeri‘ in 1500 Metern Höhe bestaunt haben – ja, dann könnte eigentlich der Ausflug an die Strände nebenan beginnen. Es ist schließlich gerade erst September in Katalonien.
Peter Lamprecht