Sie sind männlich, allwissend und denken auch, dass Frauen und Technik nicht zusammenpassen? Mit dieser Vorstellung leben Sie vermutlich nicht allein, befinden sich aber auf einem morschen Holzweg. Frauen – glauben Sie mir – lieben Technik, wenn sie denn funktioniert. Was wir nicht mögen, sind bücherdicke Bedienungsanleitungen, die – da bin ich mir ganz sicher – von der Augenoptiker-Zunft gesponsort werden. Und wenn man dann noch einen freien Nachmittag opfern muss, um das dazu passende Gerät ans Laufen zu bringen, ist es schon durchgefallen.

 
So war es in der Vergangenheit häufig, aber es hat sich einiges getan. Gerade in den letzten Jahren sind Haushaltsgeräte auf den Markt gekommen, die begeistern. Ich denke da an einen Staubsauger, der eher an ein Ufo erinnert, dennoch einfach zu bedienen ist und intelligent die gesamte Wohnung saugt, während Sie außer Haus sind. Ein ähnliches Gerät kreuzte kürzlich in der Hotelanlage unseren Weg. Als keine kleinen grünen Männchen ausstiegen, sondern Rasenschnitt, lag die Vermutung nahe, dass es sich um einen Rasenmäher handelt. Der sauste in den Morgenstunden über eine kabelbegrenzte Rasenfl äche und als es anfing zu regnen, fuhr er zurück in die Garage.
Elektrogeräte der neuen Generation stehen für geringen Strom- und Wasserverbrauch. Und die Entwicklung geht weiter. Wenn nämlich die Waschmaschine mit der Solaranlage kommuniziert und die Wettervorhersage aus dem Internet abfragt, um einen günstigen Zeitpunkt für den Waschgang zu ermitteln – das heißt, wenn der Strom besonders günstig oder reichlich vorhanden ist.
Überhaupt ist das Internet nicht mehr wegzudenken. Selbst unser neuer Fernseher hat einen Internetanschluss. Beruhigt habe ich zur Kenntnis genommen, dass Twittern während des Tatorts noch nicht funktioniert. Und letztens dachten wir, nun sei er kaputt, als unser Sohn Kung Fu-kämpfend davor stand und die Programme wie von Geisterhand gezappt wechselten. Später fanden wir heraus, dass das Gerät tatsächlich auf Bewegung reagiert und haben uns vorgenommen, doch noch mal nach der Bedienungsanleitung zu suchen.
Beeindruckend sind ebenso die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet ‚Intelligentes Haus‘. Gemeint ist hier ein Netzwerk miteinander kommunizierender Hausgeräte wie Heizsysteme, Unterhaltungselektronik, Beleuchtung, Rollladen- und Alarmanlagensteuerung. Diese Anlagen lassen sich heute schon bequem mit dem Smartphone auch von unterwegs steuern.
Kürzlich las ich von einem KühlschrankÜberwacher. Was sollte ich mir darunter bloß vorstellen? Hat er etwa einen Fingerscan und registriert, wie viel Eiscreme ich diese Woche schon gegessen habe? Vielleicht verriegelt er ja auch ab 18 Uhr automatisch die Tür und zählt alle Kalorien – die Daten sendet er dann automatisch an meine Krankenkasse … Die Wahrheit ist viel harmloser: Der Kühlschrank ist ’nur‘ mit einem Scanner ausgestattet, der das Haltbarkeitsdatum von Lebensmitteln identifiziert und überwacht.
Da lob ich mir einen Klassiker unter den technischen Haushaltshelfern. Es ist eine Küchenmaschine, die bereits 1936 in den USA entwickelt wurde. Großartig im Design und unkompliziert im Gebrauch steht sie jedes Jahr auf den Weihnachtsgeschenke- Hitlisten und in diesem Jahr auch auf meinem Wunschzettel.