Erinnerungen an Weihnach­ten sind oft von Traditionen geprägt: der Engel in Omas Vitrine, der leuchtende Schwibbogen im Fenster, das Schattenspiel der Pyramide mit der Heiligen Familie. Im Gartencenter Lenders leben diese Traditionen mit einer großen Auswahl des hoch­ wertigen Kunsthandwerks aus dem Erzgebirge weiter.

Ein tief verschneiter Wald umgibt die kleine Nähstube in der Hütte. Auf dem Tisch steht das Nähkästchen, eine Spule mit rosa Garn lugt heraus, im Kamin liegt das Feuerholz bereit. Gleich daneben grasen Rehe auf einer Lichtung, noch ein Stück weiter er­reichen Wanderer gerade das einladend erleuchtete Kräuterhaus, in dem der Tisch schon einladend gedeckt ist. Drei Schwib­bögen, drei kleine Welten, die in liebevoller Handarbeit geschaffen wurden. ,,Je nach Größe des Schwibbogens werden zwischen 20 bis 200 Einzelteile gefertigt, von Hand bemalt und zusammengebaut“, erklärt Floristin Jeanette Schmitz.,,Weil die Teile so klein sind, benutzen die Kunsthandwer­kerinnen dafür oft Pinzetten, um sie über­haupt halten zu können. Diese filigrane Arbeit erfordert im wahrsten Sinne des Wortes Fingerspitzengefühl:‘

Vom kleinen romantischen Bogen bis hin zum großen Prachtbogen mit indirekter Beleuchtung reicht das Angebot. Ganze Geschichten auf mehreren Etagen erzählen die Pyramiden, deren Flügelräder durch die Wärme von Kerzen angetrieben werden. ,,Auf diese Weise drehen sich die verschiedenen Ebenen“. erklärt die Fach­frau. ,,Mit der Bewegung entstehen schöne Licht- und Schattenspiele:‘ Wie die Schwib­bögen ist jede Pyramide aufgrund der Handarbeit ein Unikat.

Das sind auch die Räuchermännchen und Nussknacker, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet sind. Rund SO kleine Einzelteile stecken in einer Figur, die es längst nicht mehr nur in der Form knurriger Waldwichtel gibt. Räuchermännchen bringen in Gestalt von freundlichen Weihnachtsmännern, Förstern, Bäcker oder Imker eine Prise Humor in die Weihnachtszeit. Die Tradition der Räuchermännchen geht auf Anfang des 19. Jahrhunderts zurück, als man im Erz­gebirge begann, die bis dahin offen abbrennenden Räucherkerzen mit den Figuren zu verdecken.

Noch weiter reicht die Tradition der Nuss­knacker. ,,Schon im 17. Jahrhundert gab es die ersten Nussknacker, seit dem 19. Jahr­hundert wurden sie auch im Erzgebirge heimisch“. berichtet Jeanette Schmitz. Etwa 130 Arbeitsgänge umfasst die Herstellung eines Nussknackers, die einst ein Kinder­spielzeug waren.

Dass Nussknacker heute noch als Husar oder König dargestellt werden, liegt daran, dass früher die Obrigkeiten als Vorbild dienten. Heute gibt es Nussknacker in vielen Formen und Berufen. Nur eines hat sich nicht geändert: ,,Nüsse kann man mit ihnen immer noch knacken“, sagt die Weih­nachtsexpertin lachend.