„Ordnung ist das halbe Leben“ heißt es im Volksmund. Allerdings sagt er nicht, was Ordnung eigentlich ist und wie man sie schafft. Wer das Gefühl hat, vom Chaos umgeben zu sein, fühlt sich oft hilflos. Zumal Ordnung die unangenehme Eigenschaft hat, sich immer wieder in Unordnung zu verwandeln. Aber keine Sorge: es gibt Hilfe. Und mit ein paar Tricks kann man Schritt für Schritt wieder zu einem ordentlichen Zuhause bekommen.

Was ist Ordnung?

In der Systemtheorie beschreibt Ordnung den Organisationsgrad eines Systems, in der Organisationslehre wird damit der Ablauf der Arbeit festgelegt sowie das Verhalten aller Personen, die am Prozess beteiligt sind. Im persönlichen Haushalt herrscht Ordnung, wenn alles an seinem Platz ist. Das gilt für die Wohnung eines Sammlers mit vielen Objekten genauso wie für die eines Puristen mit freien Flächen.

Wie schaffe ich Ordnung?

Diejenigen, die leicht Ordnung halten können, werden diese Frage gar nicht verstehen. Denn ein ‚Ärmel hochkrempeln und einfach anfangen‘ ist oft nicht so einfach, wie es klingt. Ordnungsexpertinnen wie Anika Schwertfeger raten dazu, nach Kategorien vorzugehen. Am einfachsten ist es, wenn man sich dafür erst eine leichte Kategorie vornimmt. Kleidung ist der Klassiker. Dafür alles, was man hat, aus den Schränken räumen und auf einen Haufen legen – auch die Teile, die im Keller, auf dem Dachboden oder in Abstellräumen gelagert werden. So sieht man, wie viel das wirklich ist. Danach wird jedes Teil in die Hand genommen und geschaut, was man damit verbindet und ob man es wirklich noch braucht. Dieses Vorgehen geht auf die KonMari-Methode der Aufräum-Ikone Marie Kondo zurück. Sie geht davon aus, dass mit dem Aufräumen auch emotionaler Ballast abgeworfen wird.

Wohin mit dem Zeug?

Wenn alles so vor einem liegt, ist erst ersichtlich, wie viel das ist. Passt alles noch? Wie lange habe ich den ultrateuren Anzug schon nicht mehr getragen: zwei oder doch eher drei Jahre? Jetzt gilt es, schnell zu entscheiden: Was darf wieder in den Schrank, was wird aussortiert? Dabei darauf hören, welche Gefühle das jeweilige Teil in einem auslöst. Sind die Gefühle belastend: weg damit. Sind es gute Gefühle, aber man braucht das Teil nicht mehr: Marie Kondo rät dazu, sich bei jedem Gegenstand zu bedanken und ihn dann auszusortieren. Was noch getragen oder benutzt wird, darf in den Schrank zurück. Der Rest wird gespendet oder, wenn etwas nicht mehr brauchbar ist, weggeworfen.

Wie bleibt die Ordnung erhalten?

Anika Schwertfeger rät dazu, einen festen Termin fürs Aufräumen einzurichten. Ein weiterer Trick ist die ‚Eins rein – eins raus‘- Methode: Für jedes Teil, das neu in die Wohnung kommt, muss ein altes sie verlassen.

Garnet Manecke