Sich in der gegenwärtigen Zeit mit dem Thema Zufriedenheit auseinanderzusetzen, ist nicht gerade eine der einfacheren Aufgaben. Wenn sich die Sonne jetzt im Herbst schon früh verabschiedet, sollte man eigentlich mehr Zeit für sich, auf positive Gedanken, Behaglichkeit und Muße verwenden. Als Synonym zu Zufriedenheit werden Genugtuung, Harmonie, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit genannt.

Doch wenn man die Zeitung aufschlägt, das Radio bzw. den Fernseher anstellt oder einfach den Menschen in seiner Umgebung zuhört, stimmen die aktuellen Geschehnisse auf unserem Planeten einen eher unversöhnlich. Sei es der nicht enden wollende Krieg in der Ukraine, jetzt auch noch ein Wiederaufleben der beständigen Auseinandersetzungen in Israel. Unsere verwirrende Klimapolitik im eigenen Land oder der nicht zurechnungsfähige Clown, der wieder ins Weiße Haus will. Hatten wir schon gedacht, die bösen C-Viren überstanden zu haben, melden sich schon wieder neue Varianten an und als ob das nicht genug wäre, muss sich Karl Lauterbach bereits mit den nächsten Eindringlingen auseinandersetzen. Die bösen Bettwanzen machen sich breit und haben mittlerweile den Weg bis nach Düsseldorf gefunden (Ich wusste gar nicht, dass die Pariser Metro eine Direktverbindung nach DUS Bilk hat…).

Man braucht schon ein ordentliches Maß an Besonnenheit, um sich nicht allzu sehr in diese Probleme zu vertiefen, diese zu nahe an sich selbst heranzulassen. Wir können und dürfen nicht die Augen verschließen oder einfach wegsehen ob dieser Flut an Ungerechtigkeiten und menschlichen Fehlentscheidungen. Aber: Es fällt nicht leicht!

Jeder Mensch hat eine andere Widerstandsfähigkeit mit den Geschehnissen und Krisen im Alltag umzugehen und sie ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen. Im Medizinischen benutzt man das Wort Resilienz, das sich aus dem lateinischen resilire ableitet und so viel wie abprallen oder zurückspringen bedeutet. Wir sollten diese Resilienz nicht als das Gegenteil von Sensibilität betrachten, sondern lernen, aus den Widrigkeiten des Alltags zu lernen, diese zuzulassen und zu erleben. Nur so werden wir widerstandsfähiger und können Erfahrungen sammeln, um zukünftig Vorteile daraus zu ziehen.

Wem es gelingt, sich auch mit den Unannehmlichkeiten im Alltag zu arrangieren, kann die so erworbene Resilienz als lustvolle Souveränität für sich interpretieren. Diese Selbstbestimmung der Betrachtungsweise kennt jeder aus der alten Geschichte des halb vollen bzw. halb leeren Glases. In unsere heute Zeit übertragen: das gleiche Beispiel in Bezug auf die Wetter App im Handy. Bei 50 % Regenwahrscheinlichkeit kauft der Pessimist Regenschirme und Funktionsbekleidung, der Optimist spricht von einer Wahrscheinlichkeit von 50 %, dass die Sonne scheinen wird. Der eine wird nass, der andere spürt den Regen auf seiner Haut – es ist immer eine Frage des Standpunktes.

Lasst es uns halten wie Mark Twain: „Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“ Vielleicht finden sich ja jetzt im wunderschönen Herbst oder in der vorweihnachtlichen Adventszeit Gelegenheiten für Sie, sich an Dingen und Selbstverständlichkeiten zu erfreuen, die den Tag für Sie und Ihr Umfeld besonders machen. Sie haben es in der Hand! Viel Erfolg dabei und vergessen Sie niemals Ihr wertvolles Lächeln. Alles Gute für Sie – kommen Sie gut in den Winter.

Ihr Gregor Kelzenberg