Neulich war ich mit meiner Frau mal wieder im Kino. Nicht, dass Sie jetzt denken, ich wäre so ein Kinofreak, der sich jeden Blockbuster mitnimmt und schon auf die Fortsetzung von ‚Die Hard‘, Teil XIII wartet. Aber manchmal wird man ja im Freundeskreis oder von den eigenen Kindern regelrecht belabert: „… wie? … den hast Du noch nicht gesehen?! Gerade Du! Ein Pflichtfilm – ein Must-have-seen!“
Wenn ich es dann tatsächlich noch ins Kino schaffe, bevor der Film als Aufreißer in den Schaufenstern der Videotheken angepriesen wird oder aber als Download-Offerte verfügbar ist, denke ich mir, wie unterschiedlich doch die Geschmäcker sein können.
Das Schönste am Kino ist ja eigentlich, dass die Vorstellung nicht viertelstündlich durch Werbung unterbrochen wird. Schade nur, dass oft die Trailer vor dem Film unterhaltsamer sind als der eigentliche Streifen selber. Ein unaufhaltbarer Trend in unseren modernen Kinos mit immer besseren Sound-Systemen und Sitzgelegenheiten wie im Schlaflabor ist die Vermischung von Filmvorführung und der Aufnahme von Speisen und Getränken.
Ich denke jetzt nicht an die Zeiten der Wochenschau – gegen das Eiskonfekt oder ein kaltes Bier ist ja auch grundsätzlich nichts einzuwenden. Wenn aber vor, hinter und neben mir die anderen Kinobesucher sich über 90 Minuten jeweils einen Schuhkarton Nachos einverleiben und dabei Geräusche machen, als wäre man im Knäckebrot-Outlet, stört das den Filmgenuss bisweilen erheblich. Nicht nur der Geräuschfaktor nervt extrem, die Käse- oder Tomatensauce dazu hat meines Erachtens ebenfalls im Kino nichts zu suchen.
Die nicht so herzhaften Zeitgenossen gönnen sich stattdessen ein Bigpack (so circa 1 cbm) Popcorn, der zwar nicht so kra(ä)ckt wie die Nacho-Ecken, dafür aber umso schlimmer raschelt wie ’ne Horde Mäuse auf dem Dachboden. Und genau in dem Moment, in dem die Spannung ihren Höhepunkt erreicht und man eigentlich eine Stecknadel fallen hören sollte, wenn in einem Tarantino-Klassiker Christoph Waltz seinem ablebenden Gegner etwas Folgenschweres mit auf den Weg in die Ewigkeit zuflüstert, saugt ein Depp neben dir an seinem C-Rohr-Strohhalm aus einer 1-Liter-Cola Tonne (die schon seit zwanzig Minuten leer ist) und übertönt phonetisch den Saal, dass du meinst, der Niersverband demonstriert die Saugkraft seines neuesten Fahrzeugs. Das geht mir zu weit!
Seit den bösen Blicken des Pfarrers beim Sonntagsgottesdienst hat hoffentlich der letzte Vollpfosten verstanden, dass ein Handy eine Lautlos-Taste hat – nur im Kino vergessen es immer noch einige.
Drei Reihen vor mir hat doch tatsächlich jemand ein Gespräch angenommen und seiner Freundin im Flüsterton den Film empfohlen.
Ich meine, wer Hunger hat, sollte vor oder nach der Filmvorführung etwas essen gehen. Im Restaurant hängen ja schließlich auch keine Leinwände.
Ihr Gregor Kelzenberg
Mai
Highlights
1. – 4.5. | Gartenwelt Schloss Rheydt
MG-Rheydt
10.5. | Nachtaktiv
MG
15.5. | Groove!
TiG | MG
17.5. | Japantag
Düsseldorf
19. – 22.5. | Gartenlust
Schloss Dyck | Jüchen
24.5. | Return Clubnight
Haus Zoar | MG
25.5. | Trödelmarkt
Gründerzeitviertel
Schillerplatz | MG
31.5. | K(uh)barett
Bioland Brungs | MG