Der Termin der Eröffnung rückt immer näher. Im Innern wird auf Hochtouren gearbeitet, um alles für die ersten Besucher vorzubereiten. Die Mönchengladbacher können sich auf einen neuen kulinarischen Hotspot im Herzen der Stadt freuen.

Gerade werden die letzten Leitungen gezogen, die Theken aufgebaut und die Kühlräume installiert. Wer einen neugierigen Blick durch die großen Fensterscheiben wirft, kann schon erkennen, was hier bald stattfindet. Das neue Genusszentrum Mönchengladbachs nimmt sichtbar Formen an. Aber Holger BrinkmannSahm, Geschäftsführer der Markthalle, gibt sich keinen Illusionen hin: „Je näher die Eröffnung rückt, umso hektischer wird es. Vermutlich werden die letzten Arbeiter hinten noch die Werkzeuge wegräumen, während vorn eröffnet wird.“ Bevor er sich mit seiner Agentur auf Marketing spezialisierte, hat er in der Hotellerie Karriere gemacht. Er weiß, wie Neueröffnungen ablaufen und freut sich auf den Moment. Gemeinsam mit dem Mitinvestor Jürgen Schiffer hat er das Projekt nach einer Idee des Architekten Fritz Otten entwickelt und realisiert.

Im Zentrum der Markthalle wird der ‚Platzhirsch‘ mit leckeren Suppen und kleinen Gerichten aufwarten. Direkt an der vollständig geöffneten Front zum Kapuzinerplatz können im Frühjahr die Gäste Platz nehmen. Hinter dem Platzhirsch steckt Sinan Heesen, der sich in Mönchengladbach mit einigen gastronomischen und kulturellen Angeboten einen Namen gemacht hat. Er ist nicht der einzige bekannte Name, der in Zukunft in der Markthalle vertreten sein wird. Vom Entree aus wird gleich zur Linken Amelsan Theravasa sein Können unter Beweis stellen. In seinem Restaurant ‚Amelsan kocht‘ hat er sich schon längst vom Geheimtipp zu einem stadtbekannten Meister seines Fachs entwickelt.

Den guten Wein zum Essen bringt ‚[g]niessen by Concept Riesling‘ mit. Die Vinothek bietet einen Außenverkauf mit Terrasse wie auch die Möglichkeit, ein Glas Wein an der Theke oder an einem Fensterplatz zu genießen. Bernd Nießen bringt die Vinothek in die Vitusstadt. Er ist Gründer des Weinevents ‚[g]niessen‘ auf dem Schillerplatz. Die Kombination von Erlebnis und Genuss soll nun in der Markthalle fest etabliert werden. So umfasst das Konzept neben dem Verkauf von Wein auch Events wie Weinproben und andere Veranstaltungen rund um die edlen Tropfen.

‚Schlemmen, einkaufen, erleben und lernen‘ kann man das Konzept der Markthalle zusammenfassen. Premiumfleisch beim Männermetzger, Spezialitäten aus Asien, Eiskreationen und verführerische Torten, frisch gerösteter Kaffee und Feinkost wird es geben. Auch eine Bäckerei mit breit gefächertem Brotund Kuchensortiment wird hier einziehen – soweit der Bereich ‚Schlemmen‘.

Zusammen mit dem Fachbereich Ökotrophologie der Hochschule Niederrhein ist ein Hofladen geplant. Dafür haben die Projektentwickler die Initiative ‚NRW isst gut‘ mit ins Boot geholt. Die lebensmittelproduzierenden Betriebe des Zusammenschlusses sollen über den Hofladen ihre regionalen Produkte besser vermarkten können. Für die Markthallenbesucher heißt das, dass sie ihre Lebensmittel bequem bestellen können. „Wir installieren hier spezielle Kühlboxen, in denen die Lebensmittel frisch bleiben“, erklärt Brinkmann-Sahm. „Die Boxen werden auch außerhalb der Öffnungszeiten des Hofladens zugänglich sein. So können die Besucher hier in Ruhe etwas essen und danach ihre bestellten Lebensmittel bequem abholen.“ Das ist der Bereich ‚Einkaufen‘.

Gerade der Hofladen hat noch eine andere, weit weniger offensichtliche, Funktion. „Hier können die Studierenden Semesterprojekte umsetzen“, sagt Brinkmann-Sahm über den Faktor ‚Lernen‘. Dabei können sie sowohl eigene Themen als auch welche, die von den Gastronomen in Auftrag gegeben werden, realisieren. „So eine Kooperation gibt es bisher nicht“, sagt Brinkmann-Sahm. „So etwas kann man im Prinzip auch auf andere Gewerke übertragen.“

Konzerte, Verkostungen, Kochshows, Kleinkunst und Wochenmärkte: Die Markthalle wird zu einem Erlebnis – im direkten wie im übertragenen Sinne. „Wir wollen wieder Leben hier in die Oberstadt bringen“, sagt Brinkmann-Sahm. Der Standort sei ideal. „Mit dem Bau der Maria-Hilf-Terrassen entsteht in nur fünf Minuten Fußweg von hier ein neues urbanes Quartier mit 500 Wohnungen. Auch die Giebelhäuser in direkter Nachbarschaft zur Markthalle werden gerade saniert. An der Aachener Straße entstehen 50 Boardinghouse-Appartements und 30 Micro-Appartements.“ All diese Projekte bewirkten, dass die nahegelegenen Wohngebiete wie Bunter Garten und das Gründerzeitviertel wieder miteinander verbunden würden. „Das hat Einfluss auf die Laufströme der Innenstadtbesucher, die dann über den Kapuzinerplatz, die Kapuzinerstraße und den Alten Markt gehen.“

Wichtig ist den Verantwortlichen, dass die Markthalle keine Insel werden soll. „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Events, die wir hier zusammen mit anderen Gastronomen, Unternehmen, den Marktbeschickern, Kulturveranstaltern und den benachbarten Kirchen machen können“, sagt er.

Ein großes Event ist der Fashion Day

Ein großes Event ist der 2. Mönchengladbacher Fashion Day, der am 21. Mai stattfinden soll. Die Veranstaltung rund um Mode und Textiles wird sich von der Markthalle ausgehend durch die Innenstadt ziehen. Wenn er darüber nachdenkt, was man alles machen könnte, sprudelt es aus Brinkmann-Sahm nur so heraus. „Gegenüber wird das Haus Zoar gerade umgebaut. Dort wird eine neue Kochschule entstehen“, sagt er. „Da könnte man zum Beispiel tolle KochEvents zusammen mit den Gastronomen der Markthalle machen.“

Nikolas Hilbig, Inhaber des Küchenhaus Gebr. Jansen, baut im Haus Zoar gerade ein neues Studio für Küchen der Premiumklasse auf. Neben der Kochschule wird hier auch ein Show-Appartement entstehen. An den Küchenblöcken sollen zukünftig Meister ihres Fachs die Kunst der gehobenen Küche lehren.

Auch mit den Verantwortlichen für den Umbau des Brunnenhofes ist Brinkmann-Sahm im Gespräch. „Dort entsteht auch ein Kräutergarten“, sagt er. „Dort kann man doch mit Kindergruppen hingehen, die Stadthistorie rund um das Münster kennenlernen, danach frische Kräuter ernten und anschließend in der Markthalle kochen.“ Talk-Formate, Frühlings- und Herbstmärkte, StreetfoodFestivals, Comedy-Nights oder Wintergrillen: All das ist möglich, weil die Betreiber der Markthalle den Kapuzinerplatz an den Wochenenden für Veranstaltungen nutzen dürfen.

Aber auch für private Feiern kann man in der Markthalle Flächen mieten. Die Empore im Zentrum ist während der Woche für die Gäste der Gastronomie geöffnet. Bis zu 80 Sitzplätze sind dort möglich. Im Eingangsbereich gibt es zusätzlich 120 Sitzplätze. In Zukunft wird sich hier ein großer Teil des Lebens in der Oberstadt abspielen.

Garnet Manecke

IHR GENUSSPLATZ – Short Infos

  • Eröffnung im Frühling 2022
  • Frisch, lecker und hochwertig ist das vielfältige Angebot – sowohl für den Einkauf, zum Genießen in der Gastronomie und natürlich ‚Take-away‘
    Innen- und Außengastronomie je 120 Sitzplätze + 80 Sitzplätze auf der Empore
  • Ein Lieferservice ausschließlich mit E-Mobilen ist geplant
  • Voraussichtliche Öffnungszeiten: Montag bis Samstag ab 7 Uhr | Sonntag ab 9 Uhr
  • Parken in der Tiefgarage mit Zugang zur Markthalle (zahlreiche E-Ladesäulen vorhanden, Taxistand und Bushaltestelle vor der Markthalle)
  • Auf dem Kapuzinerplatz – im Herzen der Mönchengladbacher Altstadt (nur wenige Gehminuten entfernt: Einkaufsmeile Hindenburgstraße, Minto Shopping Center, Münster, Museum Abteiberg, Bunter Garten, Kaiser-Friedrich-Halle)

Markthalle Mönchengladbach | Kapuzinerplatz | www.markthalle-mg.de