Ja, ausgiebige Shoppingtouren sind toll. Neue Lieblingsteile und angesagte Trends warten nahezu überall darauf, entdeckt zu werden. Allerdings findet momentan ein Umdenken statt: Vorbei sind die maßlosen Zeiten, in denen der Kleiderschrank immer voller wurde, ohne dass man seinen echten Stil oder Lieblingslook gefunden hatte. Heute legt man Wert auf Klasse statt Masse – der Schlüssel dazu verbirgt sich in der sogenannten ‚Capsule Wardrobe‘, einer reduzierten Garderobe, die sich hauptsächlich auf eine hochwertige wie kombinierfreudige Basis aus wenigen Lieblingsstücken stützt. Dadurch, dass sie oft und gerne getragen werden, sollte bei ihnen schon beim Kauf der Fokus ganz klar auf der Qualität und perfekter Passform liegen. Und so investiert man doch lieber den ein oder anderen Euro mehr, hat aber umso länger Freude an seiner Kleidung.
Streng genommen handelt es sich bei einer Capsule Wardrobe um eine recht minimalistische Auswahl von circa 35 bis 40 Kleidungsstücken pro Saison. Diese berücksichtigen nicht nur den Beruf oder die aktuelle Lebenssituation, sondern sie drücken auch den individuellen Stil aus, sodass man sich in ihnen restlos wohlfühlt. Obwohl man sich auf recht wenige Teile beschränkt, genießt man den Komfort unzähliger Outfits: Durch geschickte Kombination ist man zu jedem Anlass passend gekleidet. Klingt im ersten Moment vielleicht kompliziert, ist aber eigentlich kein Hexenwerk und vor allem auch alles, außer langweilig! Der erste Schritt besteht natürlich darin, den Schrank auszumisten und sich rigoros von Kleidung, die man nicht trägt, zu trennen. Alles Weitere stützt sich dann auf wenige Faustregeln.
Die Farben
Streng genommen beschränkt man sich – pro Saison natürlich – auf fünf verschiedene Farben: Auf jeden Fall muss ein Weiß-Ton her, hinzu kommen zwei neutrale Basistöne wie Beige, Grau, Schwarz, Braun oder Blau, die sich wunderbar kombinieren lassen. Gekrönt wird das Ganze dann durch zwei verschiedene Akzentfarben, die ruhig auch mal etwas knalliger ausfallen dürfen.
Die Basics
Bei einer Capsule Wardrobe sind die Basisstücke essenziell wichtig: Dazu zählen natürlich ein bis zwei Jeans, möglichst eine helle und eine dunkle, eine chice Stoffhose, einige Basic-Shirts und -Tops ohne auffällige Aufdrucke oder Details sowie circa fünf unterschiedliche Pullover, deren Spannbreite ruhig von ganz klassisch-schlicht bis hin zu ausgefallen-aufregend reichen darf. Hinzu kommen natürlich für die Damen noch ein bis zwei Röcke und/oder Kleider, ein eleganter Mantel, eine luftige Übergangsjacke sowie Winterjacke und für alle Fälle auch mal der chice Blazer. Übrigens: Bevor Sie nun rätseln, wie Sie mit nur maximal 40 Stücken auskommen sollen: Accessoires, Unterwäsche sowie Sportklamotten laufen außer
Konkurrenz und werden nicht mitgezählt.
Die Highlights
Man erkennt: Eine hochwertige und geschickt gewählte Basisgarderobe ist eigentlich schon mehr als die halbe Miete, schließlich bietet sie die perfekte Spielwiese für außergewöhnliche Eye-
catcher in angesagten Farben, top-moderne Schnitte oder Muster sowie verspielte Details – für die lohnt sich dann auch wieder die nächste Shoppingtour.
Laura Dietel