Schon viele Wissenschaftler haben sich bemüht, den eigentlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen zu ergründen. Schon als Kind lernt man in der Schule, dass der Mann circa 13 cm größer wird als die Frau, dass der Mann im Schnitt mehr wiegt, mehr raucht, mehr trinkt und in der Regel mehr Geld verdient. Es gibt unzählige Statistiken über die Gegensätze zwischen Männlein und Weiblein, manche ganz offensichtlich, manche abstrus. So besitzt eine Frau im Durchschnitt 24 Paar Schuhe, der Mann hingegen nur derer 12.
Überflüssiges und undienliches Wissen, es sei denn, sie arbeiten in einer Marketing Agentur und denken über Zielgruppen-Werbung nach. Über eine eher unwissenschaftliche, aber dennoch äußerst realistische, persönliche Erfahrung hinsichtlich des differenzierten ‚Erklärens‘ möchte ich Ihnen an dieser Stelle ein besonderes Wesensmerkmal zwischen Männlein und Weiblein aufzeigen. Ich beginne mit folgendem Beispiel: Er (bzw. ich): „Schatz, wo sind meine Turnschuhe?“
Sie (bzw. meine Frau): „Im Keller.“ Nun, unser Keller umfasst mehrere Räume: einen Kofferkeller, den Heizungskeller, den Trockenkeller, den Ich-kann-mich-von-Nichts-trennen-Gerümpel-Keller (im Übrigen der größte von allen) usw. usw. Was ist das denn dann bitte für eine unqualifizierte Antwort. Warum sagt sie nicht gleich, dass sie nicht genau weiß, wo sie die Turnschuhe hin geräumt hat und man doch bitteschön einfach suchen solle. „Irgendwo wirst du sie schon finden.“ Würde meine Frau mich fragen, wo ein
6 mm Bohrer wäre, würde ich sogleich antworten: „In der Garage an der Stirnwand im Werkzeugschrank, rechte Tür, 2. Fach von oben, im Bereich Zerspanungswerkzeuge Holz, in der gelben Box circa in der Mitte.“ So geht antworten. Ich könnte mit verbundenen Augen in meiner Werkstatt oder auch in meinem Büro nahezu jeden Artikel mit einer Trefferquote von 99% orten – es sei denn, meine Frau hat aufgeräumt. Männer handeln einfach logischer und denken beim Verstauen von Gegenständen nach. Anders als die Eichhörnchen, die im Herbst die dreifache Menge an Nüssen verbuddeln, weil sie nur ein Drittel davon wiederfinden. Dafür hat uns der liebe Gott ja ein Gehirn mit auf dem Weg gegeben. Ich will den Gegenstand ja schließlich wiederfinden – sonst könnte ich ihn ja auch wegschmeißen. Frauen hingegen (Ausnahmen mag es durchaus geben …) räumen Dinge im Unterbewusstsein erst mal aus dem Blickfeld – Hauptsache nicht mehr sehen. Schrank auf, Fernbedienung rein, Schrank zu. Schublade auf, Fahrradschlüssel rein, Schublade zu. Leitmotiv: Ordnung schaffen. Aber doch bitte mit eingeschaltetem Kopf! Würde man einen Mann einen sinnvollen Kleiderschrank erfinden lassen, bestünde er aus 2 Bereichen: oben und unten. Wozu taugen beleuchtete Auszüge für Krawatten, Einstecktücher und Manschettenknöpfe? So etwas können nur Frauen erfunden haben.
Was kann bitteschön eine Tagesdecke? Wofür braucht man BlingBling Anhänger fürs iPhone und wer kauft eine Steckdosenreinigungsbürste. Die Sendung ‚Höhle der Löwen‘ würde doch ohne Frauen gar nicht existieren … Vieles im Leben eines Mannes könnte so viel einfacher sein: Wie toll wäre es, wenn die Socken morgens da liegen würden, wo man sie abends ausgezogen hat?
Jetzt muss ich aber Folgendes klarstellen: Ohne meine Frau wäre das Leben nicht mal halb so schön. Was wären wir Männer denn ohne unsere Frauen? Makellos durchorganisierte Perfektionisten mit einem Überschuss an freier Zeit, die wir nicht sinnvoll ausfüllen würden. Außerdem sehen die Frauen gut aus, riechen lecker, können kochen, backen (Ausnahmen mag es durchaus geben …) und kümmern sich um all den Rest, der den Männern zu lästig erscheint.
Also: bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und den Frauen ausreichend Komplimente unterbreiten. Sie haben es verdient! Außerdem sind sie die Einzigen, die wissen, warum sie immer nur zu zweit auf die Toilette gehen. Apropos: „Schatz, wo hast Du die Goldwaage hingeräumt?“
Ihr und Euer
Gregor Kelzenberg