Unbeschwertheit und grenzenlose Freiheit – diese beiden Begriff e haben in den letzten Monaten nochmal mehr an Bedeutung gewonnen.
Wie beeinflusst und verändert die neue Situation die Mode, da diese immer schon als Spiegel der Gesellschaft galt und sie genau das noch immer ist. Um Stimmungen und Gefühle aufgreifen zu können, verwenden Designerinnen und Designer vor allem Farben und Prints beziehungsweise mustergewebte Stoffe.
Lassen Sie uns einen Blick auf die neuen Frühling/Sommer-Kollektionen werfen, um herauszufinden, welche Farben und Prints dieses Jahr nicht in Ihrem Kleiderschrank fehlen sollten.
Einfluss der Natur
Vermutlich diente die Natur schon immer als eine der stärksten Inspirationsquellen für Modeschaff ende. Das ist kaum verwunderlich, da sie atemberaubende Farbkombinationen, vollkommene Formen und grandiose Szenerien hervorbringt. Doch in dieser Saison ist ganz besonders auff ällig, welch großen Einfl uss die Natur auf die Designer und somit auch auf die Kollektionsgestaltung hatte.
Es werden lange Kleider vom Halsausschnitt bis zum Saum mit malerischen Landschaften bedruckt. Über den Laufsteg des italienischen Modeunternehmens Fendi schweben Models in Kleidern, die den Anschein erwecken, ein Schatten einer Pflanze falle auf sie und bei Dior bestimmen florale Elemente und organische Linien das Gesicht der neuen Kollektion. Auch die Farben bekommen ihre Natürlichkeit zurück. So wird das strahlende Reinweiß durch ungebleichte weichere Töne, wie Cremeweiß und Perlmuttweiß ersetzt. Das Blau erinnert an einen wolkenlosen klaren Himmel und bringt eine erfrischende Fröhlichkeit in Ihren Kleiderschrank.
Bleiben wir mal bei den Farben. Wem es in gewöhnungsbedürftigen Zeiten nach ungewöhnlichen Farbkombinationen ist – für den habe ich einen Tipp: Eine weitere Trendfarbe ist ein blasser Albicocche-Orangeton. Wählen Sie zu Kleidungsstücken dieser Farbe Accessoires wie Armbänder, Ringe oder auch Taschen in Himmelblau.
Der Orangeton kann aber auch Frische in Ihre Schublade für Home- und Loungewear bringen. Dieser Sektor der Bekleidungsindustrie erlebt gerade einen Höhepunkt und das wird vermutlich auch noch eine Weile anhalten. Das Schöne an den neuen Modellen ist, dass wir sie auch ungeniert zum Einkaufen oder gemütlichen Spaziergang durch den Park tragen können, da sie ihren ‚Schlafanzug-Charakter‘ allmählich verlieren.
Zeit für Kreativität
Neben der Natur haben kreative künstlerische Techniken einen ebenso starken Einfluss auf die Kollektionen für Frühling und Sommer 2021. Häufig sieht man den sogenannten ‚Watercolourdye‘ – hierbei sehen die eingefärbten Textilien aus, als dienten sie als Leinwand für ein großes Bild, gemalt mit Wasserfarben.
Sehr ähnliche Muster können ganz leicht mit der Batik-Technik erzielt werden. Wer also Lust auf kreative Beschäftigung hat, kann das daheim auch mal selber ausprobieren.
Ähnlich spielerisch wird mit Linien umgegangen. Zu finden sind handgeschriebene Schriftzüge, wie auf Teilen der neuen Kollektion der Designerin Isabell Marant, aber auch der bloße Pinselstrich ziert so manches Kleidungsstück. Einige Designer – so
scheint es – gestalten Kleider, Einteiler, T-Shirts, Hosen und Röcke ähnlich wie Collagen. Das sind Zusammenstellungen unterschiedlicher Bilder, Fotos, Skizzen und Formen. Dabei entstehen ausdrucksstarke Kompositionen, meist sehr fröhlich und vielfältig in ihrer Farbwahl. Ganz besonders häufig wird die Farbe Lila verwendet. Kein satter, lauter Ton – eher etwas geschwächt in seiner Intensität und so feiner, romantischer und weiblicher wirkend.
Wir können uns auf frische, Optimismus versprühende Frühling – und Sommer-Kollektionen freuen. Die Mode setzt der Tristesse ein Ende. Sie lässt uns mit landschaftsbedruckten Kleidungsstücken von besseren Zeiten träumen und ermuntert uns mit impulsiven, farbenfrohen Kreationen.
Lena Schlögler