Vor allem im Sommer wünscht man sich nichts mehr, als frei zu sein. Tun, was und wann man es möchte, unbeschwert und ohne Regeln die Zeit genießen – steigende Temperaturen lassen auch diesen Wunsch wachsen. Ausdruck verleiht dieser Sehnsucht ein besonderer Mode-Trend: der Boho-Chic.
Wobei, darf man hier wirklich von einem aktuellen Trend sprechen? Klassische Elemente wie Walla-Röcke oder Hippie-Stilmittel sind doch schon seit Jahren nicht mehr aus der Sommermode wegzudenken? Stimmt, sie kehren immer wieder, sind aber auch immer wieder anders. In diesem Jahr bedeutet Boho-Style eine besonders freie Leichtigkeit, die in jeder Alltagssituation, im Job und natürlich auf Festivals perfekte Looks garantiert.
Was bedeutet eigentlich Boho?
Ursprünglich bezeichnete man im 19. Jahrhundert in Frankreich Kreative, Künstler und Freidenker – also alle, die nicht in die gültigen Konventionen passten – mit ‚bohème‘. Daraus ist heutzutage eine moderne Interpretation entstanden, die lässigen Chic, bunte Muster, fließende Schnitte sowie geschickte Stilbrüche zu einem großen Ganzen kombiniert.
Niemals ohne …
Streng genommen ist alles erlaubt, was gefällt, wo bliebe denn auch sonst die Freiheit? Ein paar Must-haves sind trotzdem charakteristisch. Sei es an Stiefeletten, Sandalen oder Jacken, dezent oder plakativ – irgendwo sollten beispielsweise Fransen schwingen. Die wohl unauffälligsten Varianten sind leicht ausgefranste Bündchen an Jeans-Shorts oder Cropped Pants. Ebenso sind gehäkelte Elemente oder Spitze untrennbar mit dem Boho-Trend verknüpft.
Mustergültig?
Wer bei Boho an wilde, unruhige und kreischend bunte Prints denkt, liegt inzwischen weit daneben. Ethno-Muster sind zwar immer noch angesagt, dann aber in unaufgeregteren Versionen, gerne auch Ton-in-Ton. Ansonsten gewinnen eher leichte Blumen oder großflächige Paisleys die Oberhand und sorgen für eine schöne Eleganz. Auch die Farben selbst sollten nicht zu auffällig sein – Weiß, Creme, Beige sowie erdigere Töne wie Kupfer, Rostorange, Cognac und Braun spielen nun die natürliche Hauptrolle.
Das Material macht’s
Die Natur ist aber nicht nur bei den Farben ein wichtiger Akteur, auch bei den Materialien gibt sie den Ton an. An Leinen, Seide und Baumwolle führt einfach kein Weg vorbei. Denn sie sind gerade bei hohen Temperaturen angenehm zu tragen und bieten die perfekte Basis für die fließenden, weiten Schnitte. Für einen robusten Stilbruch sorgen Jacken, Taschen oder Boots aus Wildleder. Sollte dann mal ein Sommerregen drohen, der Boden matschig sein oder ein kühlerer Wind aufziehen, ist man von Kopf bis Fuß perfekt geschützt. Laura Dietel