Die Journalistin Susanne Jordans hat ein Quiz über Mönchengladbach geschrieben: Bei der Beantwortung von 100 Fragen lernen die Spieler die vielen Facetten der Stadt besser kennen. Im Gespräch mit Urbano-Redakteurin Garnet Manecke erzählt die Quiz-Autorin, wie sich ihre Sicht auf ihre Heimatstadt bei der Arbeit daran verändert hat.
100 Fragen über Mönchengladbach: Wie kam es zu der Quiz-Idee?
Jordans Ein Nachbar des Stadtpressesprechers arbeitete bei dem Verlag und suchte dafür eine Autorin. Der Verlag betonte ausdrücklich, dass es jemand Unabhängiges sein sollte, um zu vermeiden, dass es ein reines Marketing-Quiz wird. Die Stadt sollte darin in ihrer Vielfältigkeit gezeigt werden. Damals habe ich für die Pressestelle ein Projekt bearbeitet, und so bin ich angefragt worden.
Sie sind gebürtige Mönchengladbacherin.
Jordans Ja, ich bin hier geboren und aufgewachsen. In Düsseldorf habe ich studiert, danach vier Jahre in London gelebt und als Redakteurin bei einem Verlag gearbeitet. Dann bin ich zurück nach Gladbach gekommen, weil ich nie in Deutschland gearbeitet hatte und das ausprobieren wollte. Ich hatte ein Angebot in Berlin, aber ich bin kein Großstadtmensch.
Was schätzen Sie an der Stadt?
Jordans Ich denke, dass wir mittlerweile auf dem Weg sind, den Strukturwandel zu packen. Die Hochschule oder der Nordpark: Da passiert viel. Die mags (Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe, Anm. d. Red.) hat die Maßnahmen für eine saubere Stadt verstärkt, Leute aus Düsseldorf interessieren sich für Mönchengladbach. Jede Stadt hat ihre Baustellen, aber hier spüre ich im Moment eine Aufbruchstimmung. Ich finde, es wird weniger gemeckert als früher. Mönchengladbach ist sehr vielfältig, hat urbane Zentren und daneben ländliche Gebiete. Da ist für jeden etwas dabei.
Haben Sie für das Quiz inhaltliche Vorgaben bekommen?
Jordans Die Themen sollten breit gefächert sein: Sport, Kultur, Geschichte, Kunst und Kurioses sollten darin vorkommen. Und dann gibt es noch Standardfragen wie die nach dem höchsten und dem niedrigsten Punkt, der Partnerstädte oder der Einwohnerzahl.
Das ist ein weites Feld, zu dem man sicher mehr als 100 Fragen findet. Wie sind Sie bei der Auswahl vorgegangen?
Jordans Ich habe mir ein Gerüst gemacht, in dem ich alle Themenbereiche aufgelistet und gewichtet habe, wie viele Fragen ich zu einem Bereich stellen will. Dann habe ich zu jedem Bereich Alternativen gesucht, sodass zum Beispiel im Sport nicht nur Borussia Thema ist, sondern auch Tennis und ein anderer Fußballclub. Und einige Fragen liegen ja auf der Hand. Als ich an dem Quiz gearbeitet habe, wurde gerade das Borussia Hotel eröffnet. Das musste natürlich mit rein. Oder die Frage zum Killerwels, der vor Jahren international in der Presse war. So ein Spiel soll ja möglichst vielen Leuten Spaß machen: Einheimischen und Besuchern. Deshalb muss es etwas bieten, das auch für Einheimische neu und für Besucher interessant ist.
Gab es irgendwas, das Sie an Ihrer Heimatstadt überrascht hat?
Jordans Allerdings, es gab einiges, bei dem ich dachte „Ach sieh mal, du bist hier geboren, hast hier die meiste Zeit gelebt und wusstest dies und das gar nicht“. Ich wusste zum Beispiel nicht, wann hier die letzte Straßenbahn fuhr. Damals war ich fünf Jahre alt. Ob ich jemals mit der Straßenbahn gefahren bin, weiß ich gar nicht. Theoretisch aber wäre das möglich gewesen. Und dass sich die Stadtgrenze über 88 Kilometer erstreckt, war mir auch neu.
Ich könnte mir vorstellen, dass Sie weit mehr als 100 Fragen zusammengetragen haben.
Jordans An den Verlag habe ich zehn oder zwölf mehr abgegeben, damit er eine Auswahl hat. Aber es gibt in Mönchengladbach so viel, dass ich im Grunde morgen gleich mit einem zweiten Quiz anfangen könnte.
Gab es ein Thema, von dem Sie sich verabschieden mussten, weil es nicht in das Quiz passte?
Jordans Was eigentlich reingehört hätte, aber einfach nicht passte, sind so kleine Porträts von den Stadtteilen. Eicken ist einfach anders als Windberg, Winkeln anders als Geneicken. Aber dann wären wir gleich bei mindestens 50 Fragen mehr gewesen.
Susanne Jordans
Antworten
1: a Am 16. Juni 1965 machte Borussia gegen Wormatia Worms den Aufstieg in die Bundesliga perfekt. Unter Trainer Hennes Weisweiler spielten die jungen Wilden um Bernd Rupp (21), Jupp Heynckes (19), Günter Netzer (19) und Herbert Laumen (20) einen erfrischenden, ungezügelten Angriffsfußball. Dies brachte ihnen den Beinamen ‚Fohlen‘ ein, geprägt vom Sportredakteur W. A. Hurtmanns.
2: Schnittlauch
3: Diese Antwort verraten wir Ihnen an dieser Stelle nicht. Senden Sie uns Ihre Lösung mit dem Stichwort ‚Mönchengladbach Quiz‘ per Mail an gewinn@urbano-magazin.de. Mit etwas Glück finden Sie bald ein Exemplar in Ihrem Briefkasten. Einsendeschluss ist der 30.4.2020
Zu 4: c) Die neue Bezeichnung für den Heinrichplatz. Die dreieckige Grünfläche zwischen Heinrich- und Gasthausstraße im Stadtteil Waldhausen war lange Zeit verwahrlost, bis die Anwohner sich 2018 organisierten und das Areal bereinigten und herrichteten. Seither wird es als Ort nachbarschaftlicher Zusammenkünfte genutzt.