Erwachsene verlieren inzwischen mehr Zähne durch Zahnbettentzündungen (Parodontitis) als durch Karies. Etwa 8 von 10 Erwachsenen leiden an Parodontitis, vermutlich ist sie die häufigste Infektionskrankheit überhaupt.
Als Parodontitis wird die entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates bezeichnet. Auslöser der Erkrankung sind Bakterien, die sich in Zahnbelägen vermehren. Diese sondern Stoffe ab, die zu einer Abwehrreaktion des Körpers führen – eine Entzündung entsteht. Die Bakterien dringen immer tiefer in das Gewebe ein, es entstehen Taschen zwischen Zahn und Zahnfleisch. Die Fasern zwischen Zahn und Knochen werden zerstört und der Knochen wird abgebaut. Dies hat zur Folge, dass das Zahnfleisch zurückgeht, die Zahnhälse freiliegen und die Zähne nicht mehr ausreichend im Knochen verankert sind. Im weiteren Verlauf einer Parodontitis können sich die Zähne lockern oder bei unterlassener Therapie sogar ausfallen.
Man unterscheidet verschiedene Formen der Parodontitis, wobei die Krankheit langsam bis aggressiv rasant verlaufen kann. Es gibt unterschiedliche Ursachen für die Erkrankung, dementsprechend wird nach einer ausführlichen Untersuchung die jeweilige Therapie individuell geplant.
Ziel einer Parodontitis-Therapie ist die Belagsentfernung ober- und unterhalb des Zahnfleisches bis zum Boden der Zahnfleischtaschen in den Wurzelbereich. Hierdurch wird die Bakterienzahl gesenkt und die Entzündung reduziert. Die Therapie erstreckt sich über mehrere Sitzungen und umfasst neben der intensiven Reinigung auch die ausführliche Mundhygieneschulung des Patienten.
Mit diesen Maßnahmen erreicht man allerdings keine vollständige Entfernung der Bakterien. Zur Unterstützung wird deshalb in speziellen Fällen auf Antibiotika zurückgegriffen. Die damit verbundenen Nebenwirkungen bis hin zur Entwicklung von Resistenzen werden dabei zähneknirschend in Kauf genommen.
Verbesserung durch lichtaktivierte Desinfektion
Anstelle der klassischen Antibiose mit den bekannten Nebenwirkungen gibt es eine wirksame Alternative in Form der lichtaktivierten Desinfektion. Bei diesem einfachen aber hochwirksamen Verfahren wird zunächst ein Farbstoff in die Zahnfleischtaschen eingebracht. Der Farbstoff verbindet sich mit den Zellwänden der Bakterien. Mit Licht einer speziellen Wellenlänge, das das Zahnfleisch durchdringt, wird der Farbstoff aktiviert. Die Energie des Lichts wird vom Farbstoff aufgenommen und direkt wieder abgegeben. Hierbei entstehen freie Radikale, die die Zellwände der Bakterien selektiv zerstören und damit die Keime abtöten. Das Ergebnis ist eine einfache, schnelle und hocheffiziente Desinfektion.
Das Verfahren wirkt auch gegen Bakterien, die resistent gegen bestimmte Antibiotika sind. Die lichtaktivierte Desinfektion kann ohne Risiken und Nebenwirkungen beliebig oft wiederholt werden. Resistenzbildungen gibt es nicht und die Behandlung ist völlig schmerzfrei.
Die lichtaktivierte Desinfektion ist eine Privatleistung, die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Bei den privaten Versicherungen ist die Kostenübernahme abhängig von den vereinbarten Vertragsbedingungen.
Ihr Georg Stähn

INFO // Zahnarztpraxis Georg Stähn, Neusser Str. 277, 41065 Mönchengladbach, FON 02161.603237,  www.zahnarztstaehn.de