Durch die sozialen Medien geht dieser Tage ein Video, in dem ein Baby zum ersten Mal die Stimme seiner Mutter hört. Auf ihrem Schoß sitzend nimmt es staunend ihre Worte wahr, wendet sich seiner Mutter zu und lächelt. Möglich macht das ein Implantat in der Hörschnecke, ein sogenanntes CI. „Eine Methode, die auch vielen anderen hochgradig schwerhörigen und tauben Menschen neue Lebensqualität geben könnte“, sagt Hörakustiker-Meister Peter Müller.
Für die meisten Menschen ist es ganz normal, gut zu hören. Sie unterhalten sich, lauschen der Musik, schauen Filme und wenn sie Sirenen von Rettungswagen wahrnehmen, schauen sie sich ganz selbstverständlich um, aus welcher Richtung das Fahrzeug zu erwarten ist. Fällt das Gehör aus, wird es schwierig. Das spüren vor allem ältere Menschen, wenn sie den Fernseher immer lauter stellen und Gesprächen nicht mehr folgen können. Ein Hörsystem kann hier helfen.
Aber wie sieht es bei hochgradiger Schwerhörigkeit oder Taubheit aus, bei denen auch die leistungsstärksten Hörhilfen nicht mehr ausreichen? „Viele Kunden wissen gar nicht, dass es die Möglichkeit von Implantaten gibt“, sagt Hörakustiker-Meister Peter Müller, Inhaber des Hörcentrums Müller. Deshalb hat er Experten der Firma Cochlear zu einer Info-Veranstaltung am 7. Mai eingeladen, um Interessierten ihre Fragen rund um das Thema Cochlea-Implantate zu beantworten.
Auch wer den Infotermin verpasst, kann sich dort individuell zu dem Thema beraten lassen. „Bei einem Implantat wird im Innenohr eine Prothese eingesetzt, die zusammen mit einem Außengerät dazu führt, dass die Träger wieder hören können“, erklärt Cora Classen. Der Einsatz einer Prothese im Ohr erfordert einen kleinen operativen Eingriff. Die 31-jährige Hörakustiker-Meisterin kann Interessierte nicht nur aus der professionellen Sicht beraten, sondern auch aus der Perspektive der Trägerin eines Cochlea-Implantats. Im Alter von acht Jahren hat sie es bekommen. Daher weiß sie auch, wie es ist, wenn die Kunden nach dem Einsatz des Implantats wieder das Hören lernen.
In der Beratung erklären die Akustiker die Möglichkeiten und Funktionsweisen aller Systeme. Denn die Wahl des optimalen Systems richtet sich nach den Anforderungen und Bedürfnissen des Trägers im Alltag – immer auch im Dialog mit dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt. 
Die Hör- und CI-Systeme haben sich technisch weiterentwickelt. „Heute bieten wir unseren Kunden ganze Systemlösungen an, mit denen man problemlos fernsehen, skypen oder mit einer Freisprechanlage im Auto telefonieren kann“, sagt der Fachmann.