Er hat sich seinen Traum erfüllt: Amin Younes erkämpfte sich in der Rückrunde einen Stammplatz in der Fohlenelf und belebt seitdem das Offensivspiel. Für den 19-Jährigen hat sich nun einiges verändert.
„Jetzt merke ich erst, was als Profi noch so alles dazugehört“, sagt Amin Younes. Interviews, Fotos, Autogramme – Borussias 19-jähriger Offensiv-Allrounder steht im Mittelpunkt des Interesses. Für Younes kein negativer Nebeneffekt des Fußballgeschäfts: „Es war ja positiver Stress und kein Problem für mich. Es hat sich für mich persönlich nicht viel verändert. Ich bin immer noch der gleiche Amin wie vorher.“
Younes ist das nächste Eigengewächs, das sich anschickt, bei Borussia den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. Zwar ist er gebürtiger Düsseldorfer, doch bereits mit sechs Jahren wechselte er von der SG Unterrath zu Borussia. Hier kristallisierte er sich schnell als herausragendes Talent des 1993er-Jahrgangs heraus und wurde immer wieder zu den älteren Jahrgängen hochgezogen. Für den nur 1,68 Meter großen Dribbelkünstler eine harte, aber gute Schule. „Klar sind mir die meisten meiner Gegner körperlich überlegen, doch diese Nachteile kann man auch in Vorteile umwandeln. Ich habe gelernt, schnell zu spielen, dagegen zu halten und andere Mittel zu finden“, erzählt der Angreifer. Im Sommer 2011 unterschrieb Younes seinen ersten Profivertrag.
Bis zu seinem Bundesliga-Einstand dauerte es fast ein Jahr. Am 1. April 2012 stand er in Hannover erstmals für Borussia auf dem Rasen. Seinen Durchbruch feierte Younes aber mit seinem Startelf-Debut im Heimspiel gegen Borussia Dortmund. Gegen das Team aus dem Ruhrgebiet zeigte er nicht nur eine engagierte Leistung, sondern erzielte auch prompt den wichtigen 1:1-Ausgleich. Pures Glück habe er empfunden, als der Ball in der 67. Minute in den Maschen des Tornetzes zappelte: „Es war sehr emotional, in einem so wichtigen Spiel gegen den Deutschen Meister für Borussia zu treffen“, so der junge Profi, der beinahe als Gladbacher Urgestein tituliert werden kann. „Früher war ich hier Balljunge. Gegen Dortmund habe ich zum ersten Mal von Anfang an gespielt und sofort ein Tor geschossen. Das ist Wahnsinn.“
Eine Möglichkeit mehr
Seine Dribblings zeigte Younes auch schon in der Europa League, als er im Spiel gegen Fenerbahçe Istanbul eingewechselt wurde und den Treffer zum 3:0-Endstand von Luuk de Jong vorbereitete. Der Niederländer ist auch in der Bundesliga nun oft der Sturmpartner des 1,68 Meter großen Younes. De Jong ist voll des Lobes für seinen neuen Nebenmann: „Es klappt gut mit Amin. Er sucht immer den Weg nach vorne und versucht, zu kombinieren. Wir verstehen uns gut.“ Auch neben dem Platz: „Wir gehen oft zusammen essen, unternehmen viel „, sagt Younes, der, was seine Zukunft betrifft, sehr realistisch ist: „Im Fußball kann viel passieren. Ich habe mein Fachabitur in der Tasche, damit wollte ich zumindest eine Basis für die Zukunft schaffen. Ich hoffe aber, dass ich gesund bleibe und noch
lange als Profi auf dem Platz stehen kann. Denn das ist genau das, was ich will.“