Vielfach wird von Aschermittwoch bis Karfreitag auf Süßigkeiten, Kaffee, Alkohol oder Zigaretten verzichtet. Auch Fleisch wird von vielen Speisezetteln gestrichen. Ursprünglich hatte das Fasten religiöse Gründe: eine Zeit der Rückbesinnung auf das Wesentliche im Leben. Aber im Überfluss der Gegenwart wird auch immer wieder im Alltag gefastet – als Auszeit für Körper und Seele.

Heilfasten nach Dr. Buchinger

Bei dieser Methode handelt es sich um einen Zeitraum von etwa acht Tagen, in denen gefastet wird. Dabei geht es darum, Körper und Seele zu entlasten. Damit das gelingt, ist etwas Vorbereitung nötig. Zum einen muss man den richtigen Zeitraum wählen, um die erforderliche Ruhe zu haben. Eine Woche, in der viele Termine anstehen, eignet sich deshalb nicht. Optimal ist es, wenn die ersten Fastentage terminfrei sind, sodass man sich voll auf sich selbst konzentrieren kann.

Am Anfang stehen zwei oder drei Entlastungstage. Fettreiche, schwere und sehr salzige Speisen werden vom Speiseplan gestrichen. Auch Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten sind für die kommenden Tage tabu – genauso wie Kaffee und schwarzer Tee. Dafür gibt es leichte Kost und man beginnt, viel zu trinken. Sehr gut sind Kräutertees und Mineralwasser. Wer zu einem Heilwasser greift, füllt nicht nur den Wasserbedarf, sondern führt dem Körper noch viele wichtige Mineralien zu. Mindestens zwei bis drei Liter pro Tag sollten getrunken werden.

Begonnen werden die eigentlichen Fastentage mit einer Darmentleerung, die durch die Einnahme von Glauber-Salz oder einen Einlauf unterstützt wird. Danach wird in den kommenden Tagen nichts Festes mehr gegessen. Nährstoffe und Mineralien werden ausschließlich im flüssigen Zustand eingenommen. Dafür eignen sich Gemüsebrühen, die am besten selbst gekocht werden, Kräutertees und Säfte. Letztere sollten mit Wasser verdünnt werden. Zusätzlich wird Wasser getrunken. Jeden dritten Tag wird der Darm entleert.

Wichtige Komponenten des Fastens sind neben dem Verzicht auf feste Nahrung auch Entspannung und Bewegung. Jeden Tag sollten 30 bis 60 Minuten für aktive Entspannung mit Yoga, Meditation oder Atemübungen eingeplant werden. Leberwickel unterstützen das Organ bei seiner Arbeit. Auch die tägliche Bewegung an der frischen Luft sollte zu einem Ritual werden. Spazieren gehen, Walking oder moderates Laufen sind ideal.

Am Ende des achten Fastentages steht das Fastenbrechen auf dem Plan. Das kann man zu einem kleinen festlichen Ritual machen, bei dem man ganz neue Sinneserfahrungen macht. Beliebt ist der Verzehr eines Apfels: Schon beim Einkauf kann man sich das schönste Exemplar aus dem Angebot aussuchen. Vor dem ersten Biss wird an der Frucht gerochen und der Duft tief eingezogen. Erst danach wird genussvoll hineingebissen und das erste Stück intensiv gekaut, mit voller Konzentration auf den Geschmack.

In den ersten drei Tagen nach der Fastenwoche wird die Nahrungsaufnahme wieder vorsichtig mit leichter Kost aufgebaut.

16:8- oder 5:2-Fasten

Diese beiden Fastenformen werden immer beliebter, weil sie sehr einfach in den Alltag zu integrieren sind. Vor allem Abnahme-Willige schwören darauf. Das Prinzip ist sehr einfach: Beim 16:8-Fasten wird die gesamte Nahrung des Tages innerhalb von acht Stunden aufgenommen, die restlichen 16 Stunden wird gefastet. Wer also um sieben Uhr morgens mit einem Frühstück beginnt, darf die letzte Mahlzeit um 15 Uhr zu sich nehmen. Umgekehrt: Wer die letzte Mahlzeit um 19 Uhr zu sich nimmt, darf erst wieder am folgenden Morgen um 11 Uhr essen.

Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert das 5:2-Fasten, mit dem Unterschied, dass bei dieser Methode an fünf Tagen normal gegessen wird und an zwei Tagen in der Woche gefastet wird. An den Fastentagen stehen Brühen, Kräutertees und Säfte auf dem Speisenplan. Eine 5:2 Woche könnte dann zum Beispiel so aussehen: Montags und donnerstags wird gefastet, an allen anderen Tagen normal gegessen.

Garnet Manecke