Zitrusfrüchte haben im Winter Hochsaison. Sie sind lecker, erfrischend und haben wegen ihrer Vitamine einen guten Ruf. Das kommt besonders in der Erkältungszeit gut an. Aber auch in der Küche und manchmal sogar im Haushalt sind Zitrusfrüchte beliebte Helfer.

Es soll Karl der Große gewesen sein, der die Zitrusfrüchte nach Europa brachte. So sagt es die Legende. Aber schon vor 4.000 Jahren wurden sie in China und Indonesien kultiviert. Die erste Zitrusfrucht, die in Europa verwendet wurde, war die Zitrone. Es war nicht so sehr ihr Geschmack, den die Menschen damals schätzten: Die gelbe Frucht wurde in der Medizin als Heilmittel eingesetzt. Wegen ihres Vitamin C-Gehalts gilt sie auch heute in Form von heißer Zitrone als das Hausmittel bei Erkältungen. „Aber Vitamin C ist hitzeempfindlich. Durch das heiße Wasser ist es in dem Getränk kaum noch enthalten“, stellt Daniel van de Bruck, Leiter des SuperBioMarktes in Mönchengladbach, klar. Trotzdem kann es für Kranke Linderung bieten: Die Wärme zieht durch den Körper, der sich so besser entspannen kann.
Wer Vitamin C aufnehmen will, kann frisch gepressten Zitronensaft in die Salatsauce geben – oder einfach eine Orange essen. Deren Vitamin C-Gehalt ist mit 40 bis 80 Milligramm pro 100 Gramm Fruchtfleisch ähnlich hoch. Zudem schmeckt sie gut und ihr Duft macht glücklich. Orangenöl wird bei Ängsten und Nervosität gerne in der Aromatherapie eingesetzt, weil der Duft als stimmungsaufhellend gilt. Ein Grund könnte natürlich auch sein, dass sie reich an Vitamin B1, B3, B5 und B6, Vitamin E sowie an Calcium, Kalium und Kupfer ist. „Alle Zitrusfrüchte, auch Mandarinen, Grapefruits und Limetten, sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen“, sagt der Fachmann. Kalium zum Beispiel ist gut für Nerven, Herz und Muskeln.
Mandarinen sind als kleine Zwischenmahlzeit oder Dessert sehr beliebt, weil sie handlich sind und sich leicht schälen lassen. Ihr süßes Aroma mögen auch Kinder sehr. In der Geschichte hat die gewöhnliche Mandarine einer ganzen Gruppe von Früchten ihren Namen gegeben. So wird ihr auch die Clementine zugerechnet, eine Kreuzung mit der Pomeranze.
Zitrusfrüchte aus biologischem Anbau sind meist matter als jene aus konventionellem Anbau. „Weil die Schale luftdurchlässig ist, werden konventionelle Früchte vor der Verpackung erst mit chemischen Mitteln gewaschen um mögliche Bakterien und Pilze abzutöten“, erklärt Daniel van de Bruck. „Danach werden sie mit einer Wachsschicht überzogen.“ Die schließt die Poren und sorgt für den Glanz. So kommt es, dass bei konventionellen Früchten auch bei längerer Lagerung die Schale unverändert bleibt. „Bei Bio-Obst wird die Schale mit der Zeit trocken und härter“, erklärt der Experte. „Das Fruchtfleisch aber bleibt trotzdem saftig.“
Die Schale von Bio-Zitrusfrüchten kann in der Küche ebenfalls verwendet werden: Gerieben gibt sie Kuchen und Keksen den letzten Schliff, sie bringt Raffinesse an Fisch- und Fleischgerichte, Salate und Müsli bekommen eine frische Note.
Sogar im Haushalt ist die Zitrone ein umweltfreundlicher Helfer: Ihre Säure löst Kalkablagerungen auf und angelaufene Edelstahlflächen und -töpfe werden mit ein wenig Saft wieder blank.
Garnet Manecke
Tipp
Wer Zwiebeln geschnitten hat, wird den Geruch an den Fingern schnell wieder los, wenn er die Hände mit einer Zitrone abreibt.