Der Fußball an der Basis schreibt zahllose Geschichten. Zwei Jungs vom Niederrhein erzählen die besten davon in ihrem Podcast ‚Niederrheinbolzer 47‘

Ob Marc-André ter Stegen im Trikot des FC Barcelona seiner Mannschaft mit einem Blitzreflex kurz vor Schluss einen Sieg in der Champions League rettet oder ob ein 38-Jähriger den Ball auf dem Aschenplatz ungelenk über die eigene Torlinie stolpert – am Ende ist alles Fußball. 22 Spieler, zwei Mannschaften, zwei Tore, ein Ball. Egal, ob Nationalmannschaft, Bundesliga, Landesliga oder Kreisliga C, Gruppe 2 in Mönchengladbach und Viersen. Die Faszination ist vergleichbar, auch wenn samstagmittags 50.000 in den BORUSSIA-PARK strömen und sich sonntagmorgens zwei Dutzend Menschen auf den Sportplatz der DJK Hehn verirren, um sich erst das Spiel der A-Jugend und danach der Dritten Mannschaft anzuschauen.

In der vergangenen Saison waren 36 Vereine aus dem Mönchengladbacher Stadtgebiet für den Spielbetrieb gemeldet, egal, ob Bambini, B-Jugend oder Alte Herren. Das ergibt unzählige Spiele Woche für Woche und vor allem auch unzählige Geschichten. „Gerade der Amateurfußball schreibt täglich herausragende Geschichten, die einfach weitererzählt werden müssen“, sagt der 24-jährige Krefelder Tim Rother, der deswegen mit seinem vier Jahre älteren Kumpel Marvin Kütter den Podcast ‚Niederrheinbolzer 47‘ gegründet hat. Jeden Donnerstag aufs Neue erscheint um Mitternacht eine neue Folge. Und egal, ob selbst erlebte Anekdoten, die die beiden reichlich zu erzählen haben, ob Neuigkeiten aus dem Amateurfußball-Kosmos, ob Gespräche mit Gästen oder kurze Interviews mit Spielern, Trainern und Funktionären – ‚Niederrheinbolzer 47‘ ist eine Liebeserklärung an den Fußballsport fernab von Glanz und Glamour.

„Marvin und ich sind mit dem Amateurfußball eng verwurzelt, der Niederrhein ist unsere Heimat“, so Rother. „Und wir haben im Freundeskreis immer regelmäßig über den Amateurfußball diskutiert.“ Und plötzlich reifte eine Idee in den Köpfen der beiden gebürtigen Krefelder. „Wir haben uns gedacht: Warum nicht einfach mal zwei Mikrofone auf den Tisch stellen und auf Aufnahme klicken?“, verrät Marvin. „Mit dem Podcast wollen wir unsere Faszination und Hingabe für den Sport sowie die vielen Menschen, die überwiegend ehrenamtlich tätig sind, zum Ausdruck bringen.“ Sinnbildlich für diesen Gedanken steht für die beiden das Gespräch mit Hans-Josef Jüngermann. ‚Jupp‘ ist 67 Jahre alt und steht Woche für Woche als Schiedsrichter auf dem Platz. „Tim und ich haben beide vor Jahren mal einen Schiedsrichterschein gemacht und kennen Jupp. Er ist einfach eine Legende hier in Krefeld“, unterstreicht Marvin und ergänzt: „Da hat es uns schon immer mal interessiert, was ihn dazu antreibt, jeden Sonntag zur Pfeife zu greifen. Das konnten wir aber jetzt Gott sei Dank ausführlich klären.“ Der Untertitel des Podcasts ‚Weil’s anne Basis wichtig ist‘ unterstreicht den Ansatz der beiden.

Mehr als 50 Ausgaben haben sie seit März des vergangenen Jahres veröffentlicht, und Themen gehen ganz sicher nicht aus – erst recht nicht, wenn im August die neue Saison beginnt. Wie verkraftet der SC Hardt den Abstieg aus der Bezirksliga? Was gibt es Neues beim Rheydter SV? Und wie geht es beim TuS Wickrath nach dem Aufstieg weiter? Es wird bald wieder kräftig diskutiert. Auf den Sportplätzen, in den Vereinsheimen – oder bei den Jungs von ‚Niederrheinbolzer 47‘.

‚Niederrheinbolzer 47 – weil’s anne Basis wichtig ist‘ ist in den bekannten Podcatchern sowie auf www.fupa.net zu finden.

Instagram: @niederrheinbolzer47

FOTO © NR-BOLZER