Eigentlich hätte die Fußball-Europameisterschaft im letzten Jahr stattfinden sollen. Doch das war leider nicht möglich. Aus 2020 wurde also 2021. Ein Turnier mit 24 Mannschaften, ausgespielt in 51 Spielen in zwölf Ländern, am Ende ein Spiel Elf gegen Elf. 

Eins

Es kann nur einen geben! 24 Mannschaften kämpfen vom 11. Juni bis zum 11. Juli um den Europameistertitel. Ein Turnier, das für sein hohes fußballerisches Niveau bekannt ist, aber auch dafür, dass es immer wieder Überraschungssieger gibt – siehe Europameister Dänemark 1992, Griechenland 2004 oder Europameister Portugal 2016. Moment mal – jedes dritte Turnier eine Überraschung? Also auch dieses Mal?

Zwei

Zwei Gegentore haben Deutschlands EM-Traum beim letzten Turnier 2016 beendet. Denn die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw ist im Halbfinale mit einem 0:2 an Frankreich gescheitert. Gegen jene Franzosen, die 2018 Weltmeister geworden sind und die bei dieser EM Deutschlands erster Vorrundengegner sind. Was für ein Auftakt!

Drei

Dreimal hat die DFB-Elf bisher den Europameistertitel errungen: 1972, 1980 und 1996. Eigentlich hätte diese EM ja bereits im vergangenen Jahr stattgefunden. Warum wir das schreiben? Nun, 1972 plus acht ist 1980, plus 16 ist 1996 und plus 24 ist – richtig, 2020. Steht also der vierte Titel ins Haus?

Vier

In München, dem deutschen Austragungsort, finden insgesamt vier Spiele der EM statt – drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale. Los geht es am 15. Juni um 21 Uhr mit Deutschlands EM-Auftakt gegen Frankreich, vier Tage später um 18 Uhr gegen Portugal und am 23. Juni um 21 Uhr gegen Ungarn. Am 2. Juni steigt hier um 21 Uhr noch ein Viertelfinale, möglicherweise mit deutscher Beteiligung.

Fünf

Fünf der sechs aktuell besten Nationen der Welt (zumindest laut FIFA-Rangliste) kommen aus Europa und nehmen auch an der EM teil. Belgien (Platz 1), Frankreich (Platz 2), England (Platz 4), Portugal (Platz 5) und Spanien (Platz 6) sind natürlich auch Favoriten auf den EM-Titel, Deutschland als Dreizehnter der FIFA-Liste besitzt Außenseiterchancen – gilt aber traditionell als Turniermannschaft. Das klingt wie eine Binse, hat sich aber oft genug bewahrheitet.

Sechs

0:6 – im vergangenen November hat die Deutsche Nationalmannschaft mit diesem epischen Ergebnis gegen Spanien verloren. Schon vorher stand Bundestrainer Joachim Löw in der Kritik, nach diesen sechs Gegentoren gegen die Spanier aber wurde der Druck gegen den Weltmeistercoach von 2014 immens. Vielleicht auch deswegen hat er vor wenigen Wochen seinen Rücktritt nach der EM angekündigt. Das Turnier soll der würdige Abschluss für den Weltmeistertrainer von 2014 werden.

Neun

Obwohl mittlerweile 36 Jahre alt, ist Cristiano Ronaldo natürlich der absolute Top-Star der Europameisterschaft. Der Portugiese ist so gut wie ‚unkaputtbar‘ und mit insgesamt neun Toren in 21 EM-Spielen der erfolgreichste EM-Torjäger aller Zeiten. Übrigens: Die ersten Tore hat Ronaldo vor 17 Jahren geschossen, bei der EM 2004 …

Zehn

Bislang konnten zehn verschiedene Nationen den EM-Titel gewinnen. Deutschland und Spanien sind mit je drei Titeln Rekordsieger, mit Frankreich (zwei Titel) und Titelverteidiger Portugal (ein Titel) sind zwei weitere Ex-Europameister in Deutschlands Vorrundengruppe.

Elf

Bis zu elf Spieler von Borussia Mönchengladbach können sich realistische Chancen ausrechnen, für ihre Nationalmannschaften für die EM nominiert zu werden. Gleich vier Schweizer Spieler (Yann Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria, Breel Embolo) und drei Deutsche (Matthias Ginter, Jonas Hofmann und Florian Neuhaus) könnten mit dabei sein. Neben dem Österreicher Stefan Lainer hat auch Hannes Wolf, der eigentlich noch für die U21 spielen könnte, Chancen, mit dabei zu sein. Außenseiterchancen haben die beiden Franzosen Alassane Plea und Marcus Thuram, für den starken Kader des Weltmeisters nominiert zu werden. Und natürlich wird man bei der EM möglicherweise alte Bekannte
und Ex-Borussen wie Granit Xhaka (Schweiz), Jannik Vestergaard und Andreas Christensen (Dänemark), Thorgan Hazard (Belgien) und Vincenzo Grifo (Italien) wiedersehen. Und wer weiß, vielleicht darf Laszlo Benes, der Borusse, der derzeit an den FC Augsburg ausgeliehen ist, ja für die Slowakei mit zur EM?

Zwölf

Erstmals findet eine Europameisterschaft nicht in einem Land (oder zwei) statt, sondern quer durch ganz Europa, an zwölf verschiedenen Standorten. Was lange als originelle und pfiffige Idee der UEFA galt, geht in diesen Zeiten natürlich ein wenig nach hinten los. Aber sei es drum, die Spiele der Gruppe A finden in Rom (Italien) und Baku (Aserbaidschan) statt, Gruppe B spielt in St. Petersburg (Ukaine) und Kopenhagen (Dänemark), Gruppe C in Amsterdam (Niederlande) und Bukarest (Rumänien) und Gruppe D in London (England) und Glasgow (Schottland). Gruppe E in Bilbao (Spanien) und Dublin (Irland) und Gruppe F in München und Budapest (Ungarn). Die beiden Habfinals und das Endspiel werden im Londoner Wembley-Stadion angepfiffen.

3undzwanzig

Welche Spieler nimmt Joachim Löw mit zur Europameisterschaft? Insgesamt 23 Kaderplätze hat der Bundestrainer zu vergeben, und bis zur EM wird die Deutschen vor allem interessieren, ob die nach der WM 2018 überraschend aussortierten Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller nicht doch noch in letzter Sekunde auf den EM-Zug aufspringen.

Vierund20

Anfangs haben vier Länder an der EM teilgenommen, in diesem Jahr sind zum mittlerweile zweiten Mal 24 Länder mit von der Partie. Die einen sagen, dass das sportliche Niveau darunter leidet, dass immer mehr Nationen dabei sind. Die anderen, dass Länder wie Island, Nordirland oder Wales, die vor vier Jahren Premiere gefeiert haben, in jeder Hinsicht eine Bereicherung sind.

Einund5zig

36 Vorrundenspiele, acht im Achtelfinale, vier im Viertelfinale, dazu zwei im Halbfinale und dann das Endspiel – ergibt 51 EM-Spiele, auf die sich die Zuschauer freuen dürfen. Im Idealfall bestreitet die DFB-Elf insgesamt sechs Spiele – und steht am 11. Juli im Endspiel.

Sechzig

Mittlerweile zählt die UEFA 60 Mitgliedsverbände, von denen 24 noch nie an einer EM teilgenommen haben, wie Gibraltar, San Marino oder Luxemburg. Nordmazedonien und Finnland feiern dieses Jahr Premiere, Deutschland ist mit bisher zwölf Endrunden Rekordteilnehmer.