Nur noch wenige Wochen, dann beginnt die Bundesliga-Saison 2019/20. Die Vorfreude rund um Borussia Mönchengladbach ist bereits spürbar – vor allem beim neuen VfL-Trainer Marco Rose 

Gut gelaunt, sympathisch und durchgehend mit einem Lächeln auf den Lippen – so präsentierte sich Marco Rose Ende Mai bei seiner offiziellen Vorstellung im BORUSSIA-PARK den zahlreichen Medienvertretern. „Ich will ins Stadion schauen und sehen, dass die Leute zufrieden sind. Die Fans sollen sich mit dem Fußball, den wir auf den Platz bringen, voll identifizieren können“, erklärt der 42-Jährige seine Marschroute für die nun bald schon beginnende Bundesliga-Saison 2019/20. Die Entscheidung für Borussia sei ihm nicht allzu schwer gefallen: „Borussia ist einer der größten Vereine in Deutschland, was die Historie und die Fanpower angeht. Der Klub hat ein großes Potenzial, das in der vergangenen Saison durchaus schon abgerufen und durch einen tollen fünften Platz bestätigt wurde“, so der gebürtige Leipziger. „Ich habe hier für drei Jahre unterschrieben, um daran zu arbeiten, diese Dinge erfolgreich und nachhaltig weiterzuentwickeln.“ Das gehe nicht von heute auf morgen und brauche ein wenig Zeit. Doch auch Borussias Sportdirektor Max Eberl ist sich sicher, in Marco Rose den richtigen Mann am VfL-Steuer zu haben. „Marco hat in Salzburg in den vergangenen sechs Jahren hervorragende Arbeit geleistet und eine fantastische Entwicklung genommen“, so Eberl. „Wir haben uns mit ihm für einen neuen Ansatz, eine neue Spielidee und eine neue Ansprache entschieden.“

Dynamisch, schnell und emotional soll es werden. „Unsere Spielidee, da beziehe ich das gesamte Trainerteam mit ein, basiert auf Emotionalität, Aktivität und Gier. Das bedeutet, dass wir sehr aktiv gegen den Ball arbeiten und viel sprinten möchten“, erklärt Rose. „Wenn wir selber den Ball haben, wollen wir dynamischen und aktiven Kombinationsfußball spielen.“ In der Vorbereitung gilt es nun, die Mannschaft schnell von dieser Art Fußball – der perfekt zur Historie der FohlenElf passt – zu überzeugen. „Das werden wir täglich vorleben und in jedem Training einfordern. Wir wollen Energie und Überzeugung ausstrahlen. Das ist für den Fußball, den wir spielen wollen, die Basis“, so Rose.

Mit Double aus Salzburg verabschiedet

Mit seiner Spielidee ist Marco Rose in den vergangenen Jahren in Österreich überaus erfolgreich gewesen. Vor sechs Jahren übernahm er zunächst die U16 von RB Salzburg und stieg zwei Jahre später zum Trainer der U18 auf, ehe er zwei weitere Jahre später begann, die A-Junioren des Vereins zu coachen. Die U19 führte Rose sensationell zum Sieg in der UEFA Youth League. Im Juni 2017 wurde er zum Trainer der Profis von RB Salzburg befördert, die er in seiner ersten Saison zum Meistertitel, ins Finale des österreichischen Pokals, sowie bis ins Halbfinale der UEFA Europa League führte. In der abgelaufenen Saison gelang ihm mit Salzburg der Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokalsieg. Sowohl 2018 als auch 2019 wurde Marco Rose zum Salzburger Trainer des Jahres gewählt.

Aus Österreich bringt der neue VfL-Coach auch drei Co-Trainer mit nach Mönchengladbach, die Borussias Trainerstab ergänzen: Alexander Zickler, Rene Maric und Patrick Eibenberger. „Die Anforderungen im Profi-Fußball sind genau wie die Trainerteams immer größer geworden. Da ist es wichtig, dass man sich gut auf alle verlassen kann“, sagt Rose. 

Es begann in Mainz

Bevor Marco Rose Trainer wurde, war er als Spieler für den VfB Leipzig, Hannover 96 und den 1. FSV Mainz 05 aktiv. Mit den Mainzern stieg der Linksverteidiger 2004 in die Bundesliga auf. 2009 fungierte Rose in Mainz kurzzeitig als Co-Trainer von Thomas Tuchel, ehe er seine Trainer-
karriere im Juli 2010 als Assistent von Martin Schmidt bei der U23 des FSV so richtig startete. Nach seiner ersten Cheftrainer-Station beim 1. FC Lokomotive Leipzig ging Rose nach Salzburg.

Und nun eben deutsche statt österreichische Bundesliga. Marco Rose ist sich der großen Erwartungshaltung – die auch mit seiner Person zusammenhängt – durchaus bewusst. „Aber es geht nicht darum. dass ich jetzt auf Anhieb die gute Platzierung der abgelaufenen Saison noch toppe. Wir wollen einen anderen Fußball etablieren und die guten Dinge, die jetzt schon da sind, übernehmen.“ Man sollte versuchen, die Mannschaft nicht ausschließlich am Tabellenplatz zu messen. Die Art und Weise, wie man auftrete, sei das Entscheidende. Dennoch ist selbstverständlich auch der bodenständige Leipziger ehrgeizig: „Wir wollen rausgehen und gewinnen – und zwar jedes Spiel. Wenn wir Teamgeist und Energie entwickeln, werden wir auch die nötigen Ergebnisse einfahren und eine gute Rolle in der Bundesliga spielen.“

Termine Saisonvorbereitung

30. Juni

Trainingsauftakt im

BORUSSIA-PARK

14. – 21. Juli

Trainingslager in

Rottach-Egern

am Tegernsee

9. – 12. August

Erste DFB-Pokalhauptrunde

beim SV Sandhausen

16. – 18. August

1. Spieltag Bundesliga