König Fußball wird uns alle ab dem 14. Juni für einen Monat in Atem halten. Nützliches und unnützes Wissen zur Europameisterschaft in Deutschland

A wie Albärt

Das Maskottchen der EM verdankt seinen Namen einer Abstimmung, die unter anderem unter Schulkindern in ganz Europa durchgeführt wurde. Der Teddybär trägt ein buntes Trikot und anders als sein Vorgänger-Maskottchen von der WM 2006 auch eine Hose.

B wie Berlin

Am 14. Juli findet hier im Olympiastadion das Endspiel statt – ein würdiger Rahmen für ein großes Finale.

C wie Cristiano Ronaldo

Mit mittlerweile 39 Jahren ist Cristiano Ronaldo so etwas wie eine lebende Fußballlegende. Seit mehr als 20 Jahren ist er Nationalspieler, hat in 206 Länderspielen 128 Tore erzielt. Die EM 2024 wird seine sechste als Spieler – der dreimalige Weltfußballer ‚CR7‘, der mittlerweile in Saudi Arabien spielt, hält unzählige Rekorde: Unter anderem hat noch niemand so viele EM-Tore erzielt wie er (14). Im Jahr 2016 führte er sein Team zum EM-Titel, 2021 wurde er Torschützenkönig – was hat er dieses Mal im Köcher?

D wie Drei

Dreimal hat die Deutsche Nationalmannschaft bisher die Europameisterschaft gewonnen, so oft wie sonst nur Spanien. 1972 unter Bundestrainer Helmut Schön, 1980 unter Jupp Derwall und 1996 unter Berti Vogts.

E wie Eröffnungsspiel

Es klingt nach einem perfekten Sommerabend: Deutschland empfängt die friedlichen, feierlustigen und trinkfesten Schotten am Freitagabend, den 14. Juni, in München bei vermutlich bestem Biergartenwetter.

F wie Fan-Zone

Wie schon bei der WM 2006 dürfte im ganzen Land gefeiert werden. Die Gegend um das Brandenburger Tor, die Straße des 17. Juni und der Platz der Republik in Berlin ist die offizielle ‚Fan-Zone‘, zu der täglich bis zu 130.000 Besucher erwartet werden.

G wie Gastgeber

Nach 1972 und 1988 ist Deutschland zum dritten Mal Gastgeber einer Europameisterschaft. 1972 gewannen die Deutschen den Titel, 1988 scheiterte man knapp im Halbfinale an den Niederlanden.

H wie Henri-Delaunay-Pokal

So heißt die Trophäe, um die es geht. Der Franzose Henri Delaunay war der erste UEFA-Generalsekretär und gilt als ‚geistiger Vater‘ der Fußball-EM.

I wie Italien

Italien ist Titelverteidiger, hat das Turnier, das wegen der Corona- Pandemie 2021 ausgetragen wurde, durch einen 4:3-Endspielsieg gegen England nach Elfmeterschießen gewonnen.

J wie Jude Bellingham

Unglaubliche 180 Millionen Euro wert soll der Engländer Jude Bellingham sein, genauso wie Frankreichs Stürmer Kylian Mbappé – damit sind die beiden die wertvollsten Spieler des Turniers. Jamal Musiala und Florian Wirtz (jeweils 110 Millionen) sind Deutschlands Spieler mit dem höchsten Marktwert.

K wie Karten

2,7 Millionen Tickets wurden für die Spiele des Turniers verkauft, ungleich größer war die Zahl der Bewerber und demnach die Zahl der Menschen, die leer ausgegangen sind.

L wie Länderspiele

Dreimal hat die Deutsche Nationalmannschaft bisher die Europameisterschaft gewonnen, so oft wie sonst nur Spanien. 1972 unter Bundestrainer Helmut Schön, 1980 unter Jupp Derwall und 1996 unter Berti Vogts.

M wie Magyarország

Ungarn heißt auf Ungarisch Magyarország, und die Magyaren sind Deutschlands zweiter Vorrundengegner am 19. Juni um 18 Uhr in Stuttgart. Star der Mannschaft ist Dominik Szoboszlai vom FC Liverpool, dazu kommen Bundesligaspieler wie Roland Sallai (Freiburg) oder Willi Orban (Leipzig). Gegen die Ungarn besitzen die Deutschen eine beinahe ausgeglichene Bilanz, bei der letzten EM gab es ein hart umkämpftes 1:1.

N wie Nagelsmann

Es ist schon erstaunlich, wie schnell Deutschlands Nationaltrainer Julian Nagelsmann Sympathiepunkte im Land sammeln konnte. Das große Trainertalent war bei seinen vorherigen Stationen Hoffenheim, Leipzig und München durch seine sehr selbstbewusste Art durchaus streitbar. Mittlerweile ist er aber beliebt – und mit gerade einmal 36 Jahren der jüngste der 24 Trainer.

O wie Österreich

Neben der Schweiz, die traditionell wieder den ein oder anderen Borussen nominieren wird (siehe Buchstabe X) könnte auch die Nationalmannschaft Österreichs für die Präsenz des ein oder anderen Spielers von Borussia Mönchengladbach sorgen. Am wahrscheinlichsten ist eine Nominierung von Innenverteidiger Max Wöber. Darüber hinaus könnte aber auch Rechtsverteidiger Stefan Lainer mit dabei sein.

P wie Puma

Der Ausrüsterwechsel von Adidas hin zu Nike hat vor der EM die Gemüter erregt: Der deutsche Schuhfabrikant Adidas hatte die DFB-Elf jahrzehntelang mit Trikots ausgestattet. Ab dem Jahr 2027 wird das US-Unternehmen Nike neben dem Adler auf der Brust der deutschen Nationalspieler prangen. Adidas, Nike und Puma teilen sich die meisten der qualifizierten Teams unter sich auf und zahlen viel Geld dafür, die Nationen mit Shirts und Teamwear auszustatten. ‚Exoten‘ unter den Ausrüstern sind Macron, die Albanien und Georgien ausstatten, Hummel (Dänemark) und Joma (Rumänien und Ukraine).

Q wie Qualifikation

Polen, die Ukraine und Georgien haben sich als die drei letzten der insgesamt 24 Nationen für die EM qualifiziert. Die drei Nationen haben sich erst im März in den Play-off-Spielen durchgesetzt.

R wie Rehhagel

2004 war es, als der damals 65-jährige deutsche Trainer Otto Rehhagel für eine Riesen-Sensation gesorgt und mit Griechenland den Europameistertitel gewonnen hat. Auch 2024 gibt es einen deutschen Trainer, der eine andere Nation trainiert: Ralf Rangnick betreut Österreichs Team.

S wie Stadien

Der Borussia-Park in Mönchengladbach wurde leider wie schon bei der WM 2006 erneut nicht als Austragungsort berücksichtigt. Die Spielorte 2024 sind Berlin (Fassungsvermögen bei Länderspielen 71.000), Köln (43.000), Dortmund (62.000), Düsseldorf (47.000), Frankfurt (47.000), Gelsenkirchen (50.000), Hamburg (49.000), Leipzig (40.000), München (66.000) und Stuttgart (51.000).

T wie Trikot

Wohl selten war die Aufregung um ein Deutschlandtrikot so groß wie dieses Mal – wenngleich diese Aufregung eingeplant und auch gewollt war. Denn das Trikot ist pink und soll die DFBElf und somit auch Deutschland als modern und weltoffen präsentieren. Die Aufregung einiger traditionsbewusster Fans war aber kleiner als die grandiosen Verkaufszahlen der Ausweichtrikots.

U wie Undav

Dennis Undav zählt zu den ‚jungen Wilden‘, die kurz vor der Europameisterschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann mit dazu geholt wurden, um frischen Wind zu erzeugen. Undav ist als Torjäger des VfB Stuttgart einer der Shootingstars dieser Bundesliga-Saison. Aber Nagelsmann bewies darüber hinaus weiter Mut und nominierte den erst 19 Jahre alten Aleksandar Pavlovic von Bayern München, dazu die Stuttgarter Waldemar Anton und Maximilian Mittelstädt sowie Jan-Niklas Beste vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim sowie den Hoffenheimer Maximilian Beier. Wer von ihnen tatsächlich bei der EM dabei ist, wird sich zeigen.

V wie Völlig losgelöst

Es war ein Neue-Deutsche-Welle-Hit, der vor der EM mithalf, die Euphorie zu wecken. ‚Völlig losgelöst‘ wurde in einem Podcast als Torhymne gefordert, funktionierte grandios und wurde von den Fans enthusiastisch mitgesungen. Völlig schwereloooooos …

W wie Wachablösung

16 Europameisterschaften wurden seit 1960 gespielt, Deutschland und Spanien sind mit je drei Titeln die Rekordsieger. Nachdem die UdSSR das Auftaktturnier gewonnen hatte, kamen die beiden folgenden Sieger (Spanien und Italien) jeweils aus dem Süden Europas. Nach dem deutschen Sieg 1972 und dem Triumph der CSSR 1976 lassen sich gewisse Trends ableiten: Zwischen 1980 und 2000 gingen alle sechs Turniersiege mehr oder weniger nach Mitteleuropa (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Dänemark, Deutschland, Frankreich), seit 2004 gingen alle Titel in den Süden (Griechenland, zweimal Spanien, Portugal, Italien). Findet beim Turnier in Deutschland wieder eine Wachablösung statt?

X wie Xhaka

Granit Xhaka, ehemaliger Borussia-Profi und mittlerweile Fixpunkt im Mittelfeld von Bayer Leverkusen, wird die Schweizer Nationalmannschaft vermutlich als Kapitän zum Turnier führen. Eine Mannschaft, die nicht nur Deutschlands Vorrundengegner ist. Sondern auch eine, die gespickt sein wird von aktuellen und vor allem ehemaligen Borussen: Aus dem derzeitigen Gladbacher Kader sind Nico Elvedi und vermutlich auch Torwart Jonas Omlin dabei. Yann Sommer, Denis Zakaria und eben Xhaka waren in der Vergangenheit bei der Elf vom Niederrhein. Jede Wette: Borussias Trainer Gerardo Seoane, ebenfalls Schweizer, wird so oder so genau hinschauen.

Y wie Yusuf Yazici

Der 27-Jährige ist einer der Spieler der Türkischen Nationalmannschaft, die beim Turnier in Deutschland wegen seiner hier lebenden Landsleute sicherlich großartig unterstützt werden wird. Ähnlich wie die Italiener, Portugiesen und Ukrainer. Oder die Nachbarländer Niederlande, Belgien, Polen, Österreich, Dänemark und Tschechien. Oder die immer reisefreudigen Engländer und Schotten. Wir können also sicher sein: Die EM wird auch ein großes Fest der Fans.

Z wie ZDF

Für gutes Entertainment rund um die EMSpiele sorgen die Fernsehsender wieder mit Expertenteams. Vor allem beim ZDF wird man wieder genau hinhören, denn dort wird das eingespielte Experten-Duo Christoph Kramer und Per Mertesacker sicher wieder für starke Meinungen und gute Pointen sorgen. Für die ARD sind neben Bastian Schweinsteiger unter anderem Thomas Broich, Almuth Schult und Thomas Hitzlsperger am Mikro, bei RTL Lothar Matthäus und Steffen Freund.

Sven Platen