1 TAG, 6 BIERGÄRTEN, 37 KILOMETER MIT DEM RAD.
DAS IST ZU SCHAFFEN. EIN SELBSTVERSUCH.
Ein freier, herrlicher Sonntag im Sommer – was gibt es Schöneres, als sich mit Freunden im Biergarten zu verabreden? Richtig: Sechs herrliche niederrheinische Biergärten an einem Tag mit dem Fahrrad abklappern, so etwas für die Wadenmuskulatur tun und gleichzeitig etwas von der Welt sehen.
Startpunkt: Privatbrauerei Bolten, Korschenbroich.
Eine geniale Erfindung, so ein Picknick- Biergarten! Die Grundlage für den Tag (Käsewürfel, Gurken, Frikadellen, Ei) haben wir einfach von zuhause mitgebracht, für die Getränke sorgen die freundlichen Kellner im Biergarten. Und die schmecken, direkt von der Quelle, herausragend.
2. Station: Hofbräu Märchenwald, Willich. Strecke: circa acht Kilometer.
Ganz in der Nähe des Mönchengladbacher Flughafens liegt dieser Biergarten, in dem man sich nicht nur wegen der riesigen blau-weißen Sonnenschirme nach Bayern versetzt fühlt. Es gibt Leberkäse und Weißwürste zu essen – und natürlich echtes Hofbräu-Bier aus großen Krügen zu trinken. Bis zu 2.000 Gäste fi nden hier Platz, vor allem an Wochenenden ein beliebter Zwischenstopp für Radler. O´zapft is!
3. Station: Hotel Restaurant Mertenshof, Tönisvorst. Strecke: circa 13 Kilometer.
Die längste Etappe: Der Weg nach St. Tönis führt durch Willich und den Forstwald. Verfahren kann man sich nicht, denn der Mertenshof liegt nur einen Steinwurf von der Kirche entfernt mitten im Ortskern. Der Biergarten ist mit 100 Plätzen vergleichsweise klein, jedoch ein echter Geheimtipp, denn im Gutsherrenhof lässt es sich in denkmalgeschützten Gemäuern an großen Teakholztischen herrlich abkühlen.
4. Station: Gaststätte Nordbahnhof, Krefeld. Strecke: circa sechs Kilometer.
‚Crefeld-Nord‘ prangt auf dem alten Bahnhofsschild unter dem Biergarten-Glasdach der original-wilhelminischen Vorhalle. Der Biergarten auf dem ehemaligen Bahnsteig im alten Krefelder Nordbahnhof ist vor allem etwas für Nostalgiker. Hier, wo an Wochenenden nur noch die Traditions-Dampfl ok, der Schluff , Station macht, warten 300 lauschige Plätze direkt am Gleis – nach knapp 30 geradelten Kilometern sind wir froh, einen Tisch gefunden zu haben.
5. Station: Stadtwald Krefeld. Strecke: etwa vier Kilometer.
Keine Frage: Der Abstecher in den Krefelder Stadtwald hat sich gelohnt. Mitten im Grünen, mit Blick auf das Stadtwaldhaus und einen großen Weiher, ist dieser Biergarten eine der allerersten Adressen seiner Art in der Umgebung. Hier ist eigentlich immer etwas los, die rund 2.000 Sitzplätze teilen sich in Bedienungs- und Selbstbedienungsbereich auf, die Atmosphäre ist urbayrisch-gemütlich. Doch wir haben noch eine Etappe vor uns…
6. Station: Biergarten Dujardin, Krefeld. Strecke: circa sechs Kilometer.
Am frühen Abend tre en wir zum großen Finale auf dem ehemaligen Gelände der Weinbrennerei Dujardin in Uerdingen ein. Der Hof des gut 200 Jahre alten Fabrikgebäudes hat einen ganz besonderen Charme. Im Schatten eines großen Lokomotiv- Tankanhängers lassen wir die Seele baumeln, trinken ein letztes Pils und beschließen – wohl inspiriert durch den Zuganhänger – nicht mehr mit dem Rad zurück nach Mönchengladbach zu fahren. Vom Uerdinger Bahnhof aus geht es mit dem Regional-Express im Fahrradabteil nach Hause. Natürlich hätten wir gerne noch ein Bier auf dem Alten Markt in Mönchengladbach getrunken, in Süchteln oder Kaldenkirchen, auf dem Buttermarkt in Kempen oder in der Bergschänke auf dem Hülser Berg. Das aber soll unser nächstes Vorhaben sein. Am nächsten freien, herrlichen Sonntag im Sommer.