„Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn, ich hätt’ nicht viel zu tun, ich legte täglich nur ein Ei und sonntags auch mal zwei.“ Dass die Comedian Harmonists den Biohof Rosenthal von Henning Gauer kannten, ist zwar nicht bekannt, aber das Leben der Hühner auf dem Bioland-zertifizierten Hof hat die A-cappella-Gruppe der 1930er Jahre in diesem Lied sehr gut beschrieben. In vollen, glänzenden Federkleidern, die sie auch gerne aufplustern, zeigen sich die Hühner auf seinem Hof. Das Bio-Futter besteht aus Weizen und Mais, dazu gibt es ab und zu einen Brottrunk. Frischluft und Bewegung halten ganz ohne Medikamente Kreislauf und Immunsystem fit und gesund. Zum Scharren, Laufen und Picken gibt es jede Menge Platz. Und wenn ein Huhn seine Ruhe haben will, dann gibt es Rückzugsmöglichkeiten und bequeme Stangen.
Das macht sich in der Qualität der Eier, die Henning Gauer einmal die Woche beim SuperBioMarkt anliefert, bemerkbar. Das Dotter wölbt sich in sanftem Rund, das Eiklar läuft nicht aus. Die Farbe des Dotters ist hellgelb, etwas heller als bei Eiern aus konventioneller Hühnerhaltung. Der Grund dafür liegt darin, dass der Bio-Bauer keine Farbstoffe unter das Futter mischt.
In einem Ei stecken die Mineralstoffe Calcium, Eisen, Natrium und Zink. Zudem deckt es bis zu 35 Prozent des täglichen Bedarfs an Vitamin D, und bis zu 38 Prozent des Bedarfs an Vitamin B12. Die etwa acht Gramm Fett, die in einem mittelgroßen Ei stecken, bestehen zu über 50 Prozent aus ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die sind leichter verdaulich als gesättigte Fettsäuren und halten die Zellen elastisch.
Für Liebhaber von gekochten Eiern, egal in welchem Härtegrad, hat Henning Gauer noch einen besonderen Tipp: Die Eier sollten nach dem Kochen auf keinen Fall mit kaltem Wasser abgeschreckt werden. Dadurch zieht sich das Ei in der Schale zusammen und es können Bakterien aus dem Wasser und der Umgebung in das Ei eindringen. Das wirkt sich auf die Haltbarkeit des gekochten Eis aus: Es kann nur noch zwei Tage statt drei Monate aufbewahrt werden.
Auch beim Biofleisch, das der SuperBioMarkt über die Bioland-zertifizierte Erzeugergemeinschaft NRW bezieht, zeigen sich qualitative Unterschiede zum Fleisch aus konventioneller Tierhaltung. Eine Suppe aus einem Biohuhn ist aromatisch und kräftig – schon bevor sie gewürzt wird. Die Brustfilets sind zart, die Haut wird beim Braten schön kross, den Geschmack charakterisiert ein feines Aroma. Um das zu erreichen, bekam das Tier ausreichend Zeit, um ganz natürlich zu wachsen. Denn ein Bio-Hähnchen wird über drei Monate alt. Im Vergleich: In der konventionellen Tierhaltung werden Hühner oft nur 30 Tage alt. Möglich ist das durch Beimischung von chemischen Zusätzen im Futtermittel.
Garnet Manecke
Rezept
Für das Sonntagsfrühstück empfiehlt Udo Wozniczak, Fleischer im SuperBioMarkt, einen leckeren Geflügelsalat mit Ananas und Mango:
Zutaten
250 g Hühnerfleisch, 100 g Mayonnaise, 50 g Ananas, 50 g Mango, 10 ml Saft von Ananas und Mango
Zubereitung
Huhn in kaltem Wasser ansetzen und gar kochen. Haut abziehen, das Hühnerfleisch auslösen und in kleine Würfel schneiden. Mit der Mayonnaise verrühren und mit Salz und Pfeffer ab-schmecken. Ananas und Mango in kleine Würfel schneiden, vorsichtig unterheben und mit dem Saft abschmecken.