Alles auf Null. Die Zeit um Weihnachten und Neujahr bietet den ein oder anderen freien Tag, um
klar Schiff zu machen – oder sich einfach etwas zu gönnen.
Arbeiten
Es mag auf den ersten Blick ein wenig verrückt klingen. Aber es kann
durchaus sehr entspannend sein, ‚zwischen den Jahren‘ nicht wie
alle Kollegen frei zu machen, sondern arbeiten zu gehen. Denn: Man
wird bekannte Routinen ganz neu erfahren. Die Straßen sind frei, das
Telefon im Büro schellt selten und das Email-Postfach ist zwischen
Weihnachten und Neujahr und den Tagen danach auch eher im Energiesparmodus unterwegs.
Endlich Zeit, buchstäblich den Stapel an Aufgaben abzuarbeiten, der sich im vergangenen
Halbjahr angestaut hat. Zeit, den Schreibtisch aufzuräumen – und sich so dafür wappnen, dass
Anfang Januar der ganz normale Wahnsinn wieder ausbricht.
Ordnung statt Ordner
Gut, es ist ein Mammutprojekt. Aber irgendwann muss man es ja angehen. Also, nennen wir
das Kind beim Namen: Bringen Sie Ordnung in Ihre Ablage, besser noch: Digitalisieren Sie Ihre
Akten! Denn es ist so: Wir sammeln regalweise Aktenordner an, mit Gehaltsabrechnungen,
Baumarktquittungen und Riester-Renten-Bescheinigungen. Und es hört nie auf – denn wer
denkt schon an das Aussortieren von Dokumenten, die wegen verstrichener Verjährungsfristen
nicht mehr aufbewahrungspflichtig sind? Das Stichwort lautet: Ordnung statt Ordner. Die
Dokumente, die dauerhaft gesichert werden sollen, müssen – natürlich – nach einem durchdachten
System katalogisiert und eingescannt werden. Das dauert natürlich seine Zeit, ist aber
ein lohnendes Projekt: Auf eine DVD, also 4,7 Gigabyte, passen so viele Informationen wie in 55
Leitz-Ordner, die mit jeweils 400 Seiten befüllt sind.
Gute Vorsätze
Ja. Wir wollen mehr Sport machen. Uns gesünder ernähren. Besser mit dem Geld umgehen.
Jedes Jahr setzen wir uns die gleichen Vorsätze, um sie spätestens eine Woche später wieder
über den Haufen zu werfen. Ein guter Vorsatz wäre es, die Dinge kreativer, methodischer und
damit vielleicht nachhaltiger anzugehen. Ein Plan für die ganze Woche wäre so etwas, bei dem
festgelegt wird, was wann gekocht wird – das führt zum Nachdenken über das, was man isst,
und wohl auch zu weniger Speise-Abfällen. Oder: Die kostenlose App ‚Quality Time‘ herunterladen.
Sie zählt die Minuten, die man täglich aktiv an seinem Smartphone verbringt – das
schärft das Bewusstsein für die Mediennutzung.
Den perfekten Tag inszenieren
Vielleicht ist es für die im Lied genannte Sangria im Park zu kalt, aber dennoch können wir
Lou Reed für seinen Song ‚Perfect Day‘ nur danken. Schließlich besingt er das, was wir uns
einfach mal gönnen sollten: den perfekten Tag. Und das muss nichts Großes sein. Morgens
gemütlich frühstücken, danach raus, vielleicht in die Stadt, stundenlang in den geliebten Plattenladen.
Vielleicht mit dem Rad raus in die Natur. Abends ins Kino und dann mit Freunden in
die Bar oder das Restaurant. Was auch immer. Regisseur des Tages ist man selbst, Zeit sollte
sich zwischen Weihnachten und Neujahr oder zu Jahresbeginn fi nden. Kann man sich im
Übrigen auch wunderbar gegenseitig zu Weihnachten schenken. Um es mit Lou Reed zu
sagen: „I’m glad I spent it with you” – Ich bin froh, ihn mit dir verbracht zu haben.
Neujahrsschwimmen
Es hat etwas beinahe Esoterisches, am 1. Januar ins Wasser zu springen und das neue Jahr
frisch gewaschen anzugehen. Wenn es nur nicht so kalt wäre! Jedes Jahr kommen an Neujahr
in den Niederlanden Zehntausende Menschen an den Badestränden zusammen, um sich beim
‚Nieuwjaarsduik‘ in die eiskalte Nordsee zu stürzen – nur in Badehose beziehungsweise -anzug
und orangefarbener Bommelmütze. Es ist wohl das Mindeste, dass es anschließend eine heiße
Suppe gibt.