Goldfarben fließt er vom Löffel: So macht die Werbung Appetit auf industriell produzierten Honig. Ganz anders sieht er aus, wenn man sich mal die Auswahl von Imker-Honigen anschaut: von flüssig bis cremig, von fast weiß bis dunkel reicht da die Farbpalette. Das gilt auch für den Geschmack. Wer Honig erleben will, sollte sich bei den Imkern vor der eigenen Haustür umsehen.
Die englische Königin Elizabeth I. (1533–1603) soll sich mit Honig die Zähne geputzt haben. Geholfen hat es nicht, denn der Königin von England sah man ihre Zugehörigkeit zur Oberschicht an, sobald sie ihren Mund aufmachte: Ihre Zähne waren schwarz wie die Nacht, weil Karies sie zerstört haben. Ihr übermäßiger Zuckerkonsum war daran schuld, da halfen auch die guten Inhaltsstoffe des Honigs nicht mehr.
Es klingt paradox, aber Honig kann sogar in der Zahnmedizin Anwendung finden. Wirkstoffe wie Vitamin C und die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan und Silizium unterstützen die Wundheilung. Wer sich beim Genuss zu heißer Speisen oder Getränke den Mund verbrannt hat, findet so Linderung. Dafür aber muss der Honig einige Bedingungen erfüllen: Er muss kaltgeschleudert sein, darf nicht gefiltert und nicht über 40 Grad erhitzt werden. Denn sonst werden die wichtigen Enzyme zerstört. Wo bekommt man solch einen Honig?
Hier kommen die heimischen Imker ins Spiel. In Kleingärten, an Feldrändern oder in der Nähe von Obstwiesen können aufmerksame Beobachter derzeit den Bienenvölkern bei der Arbeit zusehen. Fleißig fliegen Bienen von Blüte zu Blüte, um den Nektar zu sammeln. Dabei bestäuben sie die Blüten, aus denen dann Früchte werden. Im heimischen Stock produzieren sie den Honig. Wie der aussieht, hängt davon ab, wo die Bienen gesammelt haben.
Von der Tracht, also der Mischung aus Nektar, Pollen und Honigtau, die die Bienen in den Stock bringen, hängen die Eigenschaften des Endprodukts ab: Die Farbpalette reicht von fast Weiß bis zu dunklem Bernstein, der Geschmack reicht von süß bis herb, die Aromen können blumig, malzig oder fruchtig sein. Selbst beim selben Standort jedes Jahr mit denselben Nektarquellen variieren Geschmack und Farbe von Jahr zu Jahr.
Es lohnt sich also, sich einmal durch das Sortiment der Mönchengladbacher Imker zu probieren. Anbieter findet man zum Beispiel über den Vereinigten Bienenzuchtverein, in den Regalen für regionale Produkte in Supermärkten, Bauernläden und Gartencentern, auf Wochenmärkten oder über die Plattform www.nearbees.de. Auch wer sich für die Imkerei interessiert, kann sich an die Imker der Vereinigten Bienenzuchtvereine wenden.
Ein erstes Reinschnuppern ist bei den Online-Seminaren für Anfänger beim Bienenmuseum Duisburg möglich. Das Team bietet auch einen Anfänger-Jahreskurs für angehende Imker an.
Garnet Manecke
www.imker-mg.de
www.imker-honig-moenchengladbach.de
www.bimu.du.de