Im Herbst machen sich viele Menschen auf die verschiedensten Weinwanderungen in Deutschland. Doch was genau ist das überhaupt? Fakten und Zahlen zu einem Dauerbrenner

Wein und Wandern – beides hat mit der Natur zu tun, mit Genießen und Wertschätzen – und vielleicht passt beides genau deswegen so gut zusammen. Im Spätsommer und im Herbst sind Wanderungen durch die wunderschönen Weinberge unseres Landes populär. Dann, wenn die Blätter an den Bäumen sich gelb, orange und rot verfärben, die Luft allmählich abkühlt und die Sonne die Landschaft in ein goldenes Licht taucht. An verschiedenen Haltepunkten werden in Gruppen ab circa zehn Personen die lokalen Weine des jeweiligen Weinguts verkostet; dann kann man sich vom Reife- und Süßegrad der reifen und prallen Trauben überzeugen. Meist gibt es dazu kulinarische Spezialitäten. Man braucht dabei nicht viel; das Gesellige steht ganz klar im Vordergrund. Abgesehen von gutem Schuhwerk, einem Rucksack und Outdoorkleidung ist vor allem gute Laune wichtig. Denn man darf sich bewusst sein, dass eine Weinwanderung eine perfekte Kombination aus Natur, Bewegung und Genuss ist.

Zahlen rund ums Weinwandern

13 In Deutschland gibt es 13 Weinanbaugebiete, so wurde es im Deutschen Weingesetz von 1994 festgelegt. Sie sind alle geografisch genau voneinander abgegrenzt. In der Nähe des Urbano-Sektors liegen südlich die Wein-Anbaugebiete Mittelrhein und Ahr.

140 Auf 102.425 Hektar werden in Deutschland 140 Rebsorten angebaut – darunter 100 Weißweine und 35 Rotweine. Mit 26.500 Hektar ist Rheinhessen das größte Weinanbaugebiet.

20 Unterschiedlich lange Wanderungen, unterschiedlich viel Beratung, unterschiedlich viele Weine zur Verkostung – natürlich sind Weinwanderungen auch unterschiedlich teuer. Die Preise beginnen bei rund 20 Euro pro Person.

15 Möglich ist Vieles: Anfänger können sich auf eine drei Kilometer lange Weinwanderung begeben oder ganz Ambitionierte auf eine 25 Kilometer lange – aber normalerweise sind Weinwanderungen maximal 15 Kilometer lang. Es geht durch die Weinberge und die angrenzenden Ortschaften mit ihren Weinstuben – nach jeweils ungefähr einem Kilometer Wanderung wartet eine Weinverkostungs- und Essens-Station.

0,0 Früher noch oft belächelt, wird alkoholfreier Wein immer beliebter. Für Schwangere, Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nichts trinken können und nicht zuletzt auch Fahrer eine tolle Alternative – weil man nicht mit einem Glas Wasser abseits, sondern ebenfalls mit einem (meist sehr gut schmeckenden) Wein in der Hand mit in der Runde steht. Handwerk und Technik haben sich so verändert, dass auch ohne Alkohol das Aroma der Beeren und Gewürze herauskommt.

Sven Platen