Online-Spieleabende sind in Zeiten des ‚Homings‘ ein schöner Zeitvertreib

Seien wir ehrlich: Vor einem Jahr spielten Zoom, Teams, Skype, WhatsApp-Videocall & Co. kaum eine Rolle. In diesen Zeiten jedoch sind sie sozialer Kitt – schließlich können wir so stundenlang mit unseren Freunden ‚zusammensitzen‘, auch in größeren Gruppen. Wie früher, wie (hoffentlich) bald wieder. Mit Chips, einem Glas Wein und guter Laune. Es lebe die Freundschaft, auch wenn sie hier virtuell zelebriert werden muss. Und wenn es mal nichts zu plaudern gibt, dann hat die Urbano-Redaktion ein paar gesellige Ideen für einen virtuellen Spieleabend.

Gesprächsstoff

Nun, da wir uns seit über einem Dreivierteljahr nicht mehr so regelmäßig sehen wie sonst, kann es sein, dass so langsam der Gesprächsstoff ausgeht – so viel erlebt man dieser Tage ja auch nicht. Gut, dass es in der Idee so einfache und doch so geniale Spiele wie ‚Erzähl mal‘ oder eben ‚Gesprächsstoff ‚ gibt. Es gibt keine Punkte, keine Würfel – nur Zettel mit Fragen. Welche schlechte Eigenschaft hast du von deinem Vater geerbt? Was ist das beste Lied aller Zeiten? Es gibt so viele Fragen, die noch nie gestellt wurden, deren Antworten aber hochinteressant sind – und zu ewig langen Anschlussdiskussionen führen. Möglich, dass man während eines zweistündigen Videochats nur fünf Fragen abarbeiten kann – gerade in größeren Runden gibt es halt reichlich – Gesprächsbedarf.

Was man braucht: mindestens zwei Spieler, das Kartenspiel ‚Gesprächsstoff ‚ oder ‚Erzähl mal‘ – oder jemanden, der diesen Abend mit klugen und witzigen Fragen vorbereitet.

Stadt, Land, Fluss …

… Name, Beruf, Tier. Schon tausendmal durchgespielt. Und doch scheitern wir jedes Mal am Fluss mit F (Tipp: Fulda) und am Tier mit X (Xenopus). Wer das Spiel und die Kategorien als durchgenudelt empfindet, der kann ja einfach eigene bilden: Musikbands, Biersorten, Schimpfwörter. Wer nicht so kreativ ist, der sollte sich das Partyspiel ‚Stadt, Land, Vollpfosten‘ besorgen und die Zettel in die Briefkästen der Mitspieler werfen. Und los geht es: A …
Was man braucht: Mindestens zwei Mitspieler, Papier und Stift.

Black Stories

Wie starb der Nackte am Berghang und warum hatte er Streichhölzer dabei? Warum freuen sich drei Einarmige über ein Paket mit einem abgetrennten Arm? Seit Jahren erfreut sich das Krimi-Kartenspiel ‚Black Stories‘ einer treuen Fan-Gemeinde. Die Spielidee: Jeder ist mal Spielleiter und liest einen mysteriösen Text von einer Karte vor. Die anderen dürfen sich buchstäblich des Rätsels Lösung ausschließlich mit Ja- und Nein-Fragen nähern – und nur der Spielleiter kennt die Lösung. In den meisten der vielen Fälle geht es um Morde, es gibt aber auch die ‚Rätsel aus der Welt der Medizin‘, ‚die dümmsten realen Missgeschicke‘ und eine Version für Kinder. Und auch wenn es sich wirklich lohnt, sich eines der Original-Spiele im Moses-Verlag zu kaufen: Es gibt auch eine kostenlose App, in der Fälle gelöst werden können.
Was man braucht: Ein Black- Stories-Spiel oder die App und mindestens zwei Spieler.

Schiffe versenken

Schiff e versenken hat wohl jeder schon einmal gespielt – die meisten wohl zuletzt heimlich im Schulunterricht unter der Schulbank. Und nun eben von Bildschirm zu Bildschirm. Die Spielregeln dürften noch bekannt sein: Auf einem karierten Blatt wird ein Spielfeld eingezeichnet, beispielsweise zehn mal zehn Quadrate groß (oder größer). Darauf versteckt werden verschieden große ‚Schiff e‘, zum Beispiel 2×1, 3×1, 4×1 und 5×1 lang, und man fragt gegenseitig die Koordinaten ab, auf denen Schiff e versteckt sein könnten. Es gibt aber hier Online-Versionen, zum Beispiel unter de.battleshipgame. org. Einfach Schiff e auf dem Spielfeld verstecken, den Freund per Link einladen – und die gegnerischen Schiff e versenken.
Was man braucht: zwei Spieler, einen Zettel und einen Stift – oder den Zugang zu de.battleship-game.org.

Montagsmaler

Ein All-Time-Klassiker: Die eine Mannschaft zeichnet Begriff e, die andere muss diese erraten. Was an einem herkömmlichen Spieleabend am besten mit einem Flip Chart und einem Edding, zumindest aber mit einem großen weißen Blatt Papier und einem Filzstift funktioniert, lässt sich in der Online-Variante perfekt über die Website skribbl.io spielen: Dort lassen sich Freunde über einen Link in einen privaten Raum einladen. Einer zeichnet – die anderen raten. Funktioniert garantiert, vor allem dann, wenn sich ein Spielleiter findet, der sich im Vorfeld Begriff e ausdenkt, die vielleicht noch einen persönlichen Bezug zur Gruppe haben.
Was man braucht: Die Website skribbl.io und mindestens zwei Spieler.

Beer Pong

Ja, wirklich. Auch Beer Pong lässt sich online gegeneinander spielen. Am längsten Tisch in der Wohnung werden wie in der´ ‚Real-Life-Variante‘ die Plastikbecher aufgestellt: auf der eigenen Seite gefüllt mit Bier (oder natürlich einem anti-alkoholischen Getränk), auf der anderen für die Stabilität mit Wasser. Der Spielpartner am anderen Ende des Videochats tut dasselbe. Natürlich muss das Handy, der Laptop oder das Tablet so aufgebaut werden, dass der andere sehen kann, wie dann die Tischtennisbälle geworfen werden und ob getroffen wird. Und wenn ein Ball in einem der Wassergläser versenkt wird, trinkt der andere den entsprechenden Bierbecher auf seinem Tisch aus. So lange, bis das Spiel entschieden ist. Kurzweilig – und feucht-fröhlich.
Was man braucht: einen langen Tisch, mindestens zwei Spieler, jeweils zwölf Becher, jeweils zwei Tischtennisbälle – und natürlich etwas zu trinken.

mle