Wissen Sie, was sich hinter dem schönen Begriff ‚Visuomotorik‘ verbirgt? Übersetzt bedeutet er soviel wie ‚Auge-Hand-Koordination‘ und bildet eine der wichtigsten Grundlagen des Lebens. Greifen, Schreiben, zielsichere Bewegungen oder räumliches Vorstellungsvermögen – nur möglich durch
visuomotorische Fähigkeiten.
Vom Säuglingsalter an sollten diese gezielt gefördert und gesteigert werden. Am besten geht das natürlich durch spielerische Beschäftigungen. Die beliebten bunten Plastikbausteine sind zum Beispiel eine der Hauptförderungs-Möglichkeiten. Mit ihnen lernen schon die Kleinsten, zu greifen und Formen gezielt zusammenzuführen. Mit steigendem Alter werden die Steine dann immer kleiner und Bauten anspruchsvoller. Als Königsklasse schließlich können sie gar zu echten Robotern oder technischen Geräten und Fahrzeugen kombiniert werden –
bei Bagger, Kran & Co. leuchten sogar die Augen erwachsener ‚Kinder‘.
Auf der diesjährigen CeBit präsentierte ein junges Start-up-Unternehmen kreativer Studenten die wohl zukunftsweisendste Weiterentwicklung der Baukasten-Systeme. Mit ‚kinematics‘ entstehen aus aktiven Bewegungsmodulen und passiven Bausteinen frei bewegliche, interaktive Roboter. Sie krabbeln, fahren oder laufen fast wie von selbst – ganz ohne aufwendige Programmierungen am Computer.
Sinnvolles Gameplay
Apropos Computer: Auch technische Programme oder gar Spiele werden heutzutage gerne zur Steigerung der Visuomotorik eingesetzt. Dabei sei nicht nur an die berühmten Spielekonsolen verschiedenster Hersteller gedacht, sondern auch an den klassischen PC.
In Schweden schaffte es eine Bausimulation sogar als Pflichtfach auf den offiziellen Lehrplan einer Schule. ‚Minecraft‘, bei dem es hauptsächlich darum geht, eine 3D-Welt zu konstruieren und Ressourcen zu sammeln, soll 13-jährigen Schülern helfen, ihre kognitiven Fähigkeiten weiterzuentwickeln und das räumliche Vorstellungsvermögen zu steigern.
Hilfe durch Konsolen
Auch die bereits erwähnten Konsolen können äußerst sinnvoll eingesetzt werden, wie eine italienische Studie ergab. Erwiesenermaßen konnten sie zum Beispiel Schlaganfall-Patienten massiv helfen, ihre Feinmotorik wiederzuerlangen.
Und auch die italienischen Ärzte wissen spielerisch ihr Können auszubauen: Durch regelmäßiges Spielen verbesserten diese nämlich ihre Geschicklichkeit und die Auge-Hand-Koordination bei endoskopischen Eingriffen.