Ein lebendiger Ort des Dialogs, der Innovation und Förderung

Klaus Schmitt ist freischaffender Künstler und weit über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus bekannt. Er engagiert sich seit den Anfängen des Mönchengladbacher Kunstvereins vor allem auch als Vorsitzender des Vereins, dessen unverwechselbares Logo MMIII sich aus der römischen Zahl 2003 ableitet, dem Gründungsjahr.

Zusammen mit drei weiteren befreundeten Ehepaaren gründeten Brigitte Biberach-Schmitt und Klaus Schmitt vor beinahe 20 Jahren den Kunstverein. 2006 zieht dieser um an die Künkelstraße, in die ehemalige Textilfabrik. Die neuen Räume umfassen etwa 200 Quadratmeter, ebenerdig und zusätzlich mit einer großen Empore. Ausstellungstauglich hergerichtete Industriearchitektur, die den festen Rahmen der Kunstschauen bildet.

Im Laufe der Jahre hat sich der Verein verjüngt, wurde mehrfach ausgezeichnet und soll eine Plattform für interdisziplinäre Expositionen von Gegenwartskunst sein. Kunstschaffende, Kreative und ein wissbegieriges Publikum nutzen das MMIII-Netzwerk zum Austausch über zeitgenössische Kunst. Oft in Kooperationen mit den Institutionen der Stadt, dem Land NRW und der Region Niederrhein finden in der Fabrikhalle vier bis fünf Ausstellungen im Jahr statt. Das bedeutet für alle Ehrenamtliche einen enormen Einsatz. Die Planung, die Beantragung von Fördermitteln, die Kontaktaufnahme und regelmäßige Kommunikation mit den Künstlern, Museen, Galerien und Hochschulen und der Erhalt der alten Textilfabrik liegen allein in der Hand des Vereins. Häufig übernimmt Klaus Schmitt, der allein schon mehr als 800 Stunden im Jahr in seine gemeinnützige Tätigkeit investiert, zudem den Part des Kurators. Das alles muss nicht nur physisch, sondern auch finanziell gestemmt  werden.

Anna-Lisa Katthagen-Tippkötter ist relativ frisch im Vorstands-Team und als Kunsthistorikerin an der Hochschule Niederrhein tätig. Ihre beiden ein- und vierjährigen Kinder sind häufig dabei, wenn sie in Sachen Kultur unterwegs ist. Für sie wie für alle anderen ist die Arbeit bei MMIII eine Herzensangelegenheit. Sie möchte noch viel mehr junge Mitglieder für den Verein gewinnen und versteht ihn vor allem als Ort für eine offene und kontroverse Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst. Den Künstler:innen ermöglicht man einen lebendigen Austausch in alle Gesellschaftsschichten, Förderung und nicht nur lokale, sondern auch nationale und internationale Vernetzung. Der Kunstverein baut Brücken und zieht mit der Qualität seines Programms Publikum aus dem Umland an.

Holger Heckeroth, der Dritte im Bunde, war begeisterter Besucher einer Ausstellung und wurde noch am selben Abend Vereinsmitglied. Der Diplom-Volkswirt mit eigener ITFirma ist ebenfalls leidenschaftlicher Musikliebhaber und plant zusammen mit Julian Flemming das Jahresabschluss-Festival ‚Econore Noise Festival‘. Am ersten Samstag im November werden fünf Musiker und Bands in schneller Abfolge ein breites Spektrum von unterschiedlichen Performances abliefern.

Am 9. September eröffnet die neue Schau ‚Destructura‘, ein Kooperationsprojekt der Stadt MG, Galerie Viersen und Schloss Ringenberg unter der Regie des jungen Kurators Wilko Austermann. Die hierfür gewonnenen Bildhauer:innen kreieren ortsspezifische Werke, die den jeweiligen Raum neu definieren und mit den Sehgewohnheiten des Betrachters spielen.

Stefanie Storck

MMIII Kunstverein Mönchengladbach e. V.
Rudolf-Boetzelen-Silo | Künkelstra.e 125 | MG
www.mmiii.de