Was wäre ein kulinarischer Genuss ohne einen guten Wein? Wenn er in Harmonie zu den Gerichten ausgesucht wird, vertieft er durch seine speziellen Aromen das Geschmackserlebnis.
Zudem macht er das Essen bekömmlicher.
Meine Großmutter mütterlicherseits, immer im Weinland Mosel lebend, nahm weder ein Mittag- noch ein Abendessen ohne Wein zu sich.
Undenkbar wäre es gewesen, etwas anderes zum Essen zu trinken, es sei denn es ging um etwas besonders Einfaches. Sie praktizierte intuitiv die durch geschmackliche Vorlieben entstandenen Kombinationen von Essen und Trinken.
Wein und Essen müssen geschmacklich harmonieren. Beides sollte sich bezüglich des jeweiligen Stiles auf einer Ebene befinden.
Sie wusste, dass ein feiner vornehmer Wein zu edlen Speisen passt, während ein robuster Wein nach einem rustikalen Gericht verlangt.
Für sie wäre es geradezu eine Sünde gewesen, einen zarten Rehrücken mit etwas anderem als mit einem nicht zu jungen Burgunder zu begleiten.
Häufig äußern Weintrinker in unserer bierlastigen Heimat des Niederrheins: „Ich habe keine Ahnung von Wein, aber ich weiß sofort, ob er mir schmeckt oder nicht.“ Diese Aussage ist keineswegs nur bescheiden, sondern auch klug.
Um Weinverstand zu erlangen, muss der normal Begabte seine Geruchsnerven fuderweise mit Wein verwöhnen. Die Erfahrung wird dann lehren, wann und warum ein Wein schmeckt. Wir schmecken zwar nur mit vier Geschmacksrichtungen (süß, sauer, bitter, scharf) – unser Geruchssinn kann jedoch tausendfache Aromen differenzieren. Dies müssen wir durch ‚mäßiges aber regelmäßiges‘ Trinken lernen, – sprich: durch ‚learning by doing‘.
An dieser Stelle möchte ich Ihnen, liebe Leser, ab sofort Geschmack machen auf das Wissen um Wein.
Ich möchte Ihre Neugierde wecken auf die vielen Geheimnisse, die dieses älteste Getränk der Kulturgeschichte umgeben.
Lassen Sie sich darauf ein, mehr über die vier Weinfamilien, über Weinstile, Traubensorten, die Art, wie man guten Wein herstellt, und vieles mehr zu erfahren. Bis bald… Ihr Hans-Joachim Schoor