Ob er will oder nicht, der Mensch lernt jeden Tag etwas Neues. Diese Fähigkeit kann er aktiv nutzen, um beruflich weiterzukommen. Doch welcher Kurs, welches Seminar ist für die persönlichen Karrierepläne förderlich? Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein können sich Arbeitnehmer, Unternehmer und Freelancer beraten lassen.

Weiterbildung lohnt sich. Das hat die Erfolgsstudie Weiterbildung 2018 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags gezeigt. 76 Prozent der Absolventen der Höheren Berufsbildung gaben an, nach dem Abschluss eine höhere Position im Unternehmen erreicht zu haben, 73 Prozent durften sich über eine Gehaltserhöhung freuen. Auch persönlich haben die Absolventen profitiert: 85 Prozent der Befragten freuten sich über einen größeren Blickwinkel, mehr Verständnis für betriebliche Zusammenhänge und mehr Souveränität im Beruf.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff ‚Höhere Berufsbildung‘? Wer sich nach einer Berufsausbildung weiter qualifizieren und Führungsaufgaben übernehmen möchte, findet in der Höheren Berufsbildung zahlreiche Angebote, um sein Wissen zu vertiefen und sich weiter zu qualifizieren. Die Lehrgänge, die zwischen sechs und 36 Monaten dauern, bereiten auf eine bundeseinheitliche Prüfung vor. Was viele nicht wissen: „Laut Deutschem Qualifikationsrahmen sind der Fachwirt, Meister oder Techniker auf demselben Niveau wie ein Bachelor-Abschluss“, erklärt Dorottya Kóthy-Wienhold, Bildungsmanagerin der IHK Mittlerer Niederrhein. „IHK-Abschlüsse wie der Betriebswirt oder der Technische Betriebswirt sind mit dem Master-Abschluss vergleichbar – mit dem Vorteil, dass die Absolventen bereits viel Berufserfahrung haben.“

Zudem bietet die IHK Seminare und Workshops sowie Zertifikatslehrgänge an. Weil es nicht leicht ist, bei der Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten und Anbietern einen Überblick zu bekommen, informiert die IHK kostenlos und anbieterneutral. „Je besser vorbereitet man in so ein Gespräch geht, desto mehr kann man für sich selbst mitnehmen“, sagt Kóthy-Wienhold. „Welche Ausbildung habe ich absolviert? Welche Weiterbildungen habe ich bereits besucht? Was sind meine Ziele? Diese Fragen sollten die Interessierten vorab für sich beantworten.“ Die Fachberater geben einen Überblick über Fördermöglichkeiten zur Finanzierung der Weiterbildung, Tipps für die Recherche nach passenden Angeboten und Hinweise, wie man seriöse Anbieter erkennt.

„Wenn es um konkrete Kurse geht, können wir über das IHK-Angebot informieren. Bei Fragen zu Kursen anderer Träger empfehlen wir den Interessenten, sich direkt mit ihnen in Verbindung zu setzen“, sagt die Bildungsmanagerin. Schon die Art der Beratung gebe Hinweise auf die Seriosität. „Beantwortet er alle Fragen? Wie weitsichtig und umfangreich ist die Beratung? Mit welchen Unterrichtsmaterialien arbeitet der Anbieter, welche Dozenten arbeiten bei ihm? Zeigt er die Unterrichtsräume? All das sind gute Hinweise auf die Qualität.“

Wer sich für eine Weiterbildung interessiert, sollte sich auch mit seinem Arbeitgeber in Verbindung setzen. Viele Unternehmen unterstützen Mitarbeiter, die sich weiterbilden wollen. „Mehr als 40 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen sehen im Fachkräftemangel das größte Konjunkturrisiko“, berichtet Kóthy-Wienhold. „Deshalb sind sie daran interessiert, ihre Mitarbeiter zu qualifizieren und ihnen neue Perspektiven im Betrieb zu bieten. Das ist eine klassische Win-win-Situation für alle Beteiligten.“

www.weiterbildung-ihk.de