An diesem heißen Sommerabend treffe ich gute Freunde in der multikulturellen City von Rheydt. Wir lassen uns am plätschernden Bachlauf auf der Terrasse des Amelsan’s nieder und bei geschlossenen Augen kommt es mir fast so vor, als sei ich in Urlaub.Nun war das ‚Amelsan kocht‘ ja für seine kreative Küche und die kritische Auswahl der verarbeiteten Produkte bekannt. Früher war ich hier wöchentlich zu Gast und der damalige Chef erfüllte mir stets den ein oder anderen Sonderwunsch.
Mittlerweile hat der jüngere Bruder Juvan das Restaurant von Amelsan übernommen und ist in die Fußstapfen seines leider so früh verstorbenen Bruders getreten. Die Familie Thevarajah hält zusammen und trägt ihren Teil zum erfolgreichen Gelingen bei. Das Lokal wirkt aufgeräumt, die Küche wurde etwas umgebaut und erweitert. Das macht durchaus Sinn und erleichtert die Arbeit ungemein. Die Tische sind im Innenbereich stilvoll eingedeckt und wir lassen uns in altbekannter Atmosphäre nieder. Den Durst löschen wir an diesem heißen Sommerabend mit ein paar Bierchen und entscheiden uns schnell für die Speisen aus der bewusst klein gehaltenen Abendkarte.
Spargelsuppe, Sashimi vom Thunfisch, Entenbrust mit Salat, Daal mit Garnele und Jacobsmuschel sowie Rinderfilet mit Spargel. Es ist wie immer bei uns, bitte die Vorspeise aus dem Menü, aber als Hauptspeise die Vorspeise aus der Karte. Und die Hauptspeise bitte als halbe Portion, dafür aber als Vorspeise. Ganz einfach. Die Bedienung nimmt es mit Humor, der Koch wetzt die Messer und legt los. Eine exakte Vorbereitung und stimmige Organisation in der Küche sind immer eine gute Grundlage für das, was nachher aus der Pfanne oder dem Topf auf den Teller kommt und wir uns gut schmecken lassen können.
Ich bin nun seit der Wiedereröffnung zum dritten Mal hier zu Gast und habe bis auf das vegetarische Kokoscurry schon alles probiert. Es spricht für sich, wenn man zum wiederholten Mal auf die treuen Stammgäste trifft. Das heißt im Klartext, die Fußstapfen des älteren Bruders sind nicht zu groß. Zum Glück. Die obligatorische Kräuterbutter zum warmen Baguette hat nichts an Geschmack und Qualität verloren. Sie schmeckt köstlich wie immer. Unsere Vorspeisen kommen zeitnah und wir schauen uns die liebevoll arrangierten Kreationen genüsslich an. Besonders das Sashimi Tuna überzeugt, überrascht es doch mit Wasabi-Eis und einer essbaren Veilchenblüte. Wer rohen Fisch mag, wird dieses Gericht lieben. Dann gibt es ja noch Daal, Rotkopfgarnele und Jakobsmuscheln mit Wakame. Jetzt fragen Sie sich bestimmt auch: Was ist Daal? Es ist ein Gericht aus der Heimat der Familie. Eine Zutat konnte ich bestimmen. Tim Mälzer hätte bei der Auflösung sicher seinen Spaß gehabt. Versuchen Sie es doch auch mal.
Im Übrigen: Amelsan’s ist im Internet gut aufgestellt, Sie finden dort alle Informationen und bekommen einen ersten Eindruck. Die Auswahl der Gerichte ist natürlich abhängig vom Warenangebot und wechselt daher regelmäßig. Das Urbano Team wünscht Juvan und seiner Familie allzeit einen heißen Herd und viel Erfolg bei der Umsetzung der kulinarischen Ideen.
Ihr
Jean Jacques