Hierzulande gilt der Winter ja nicht als so kalt. Aber mit seiner feuchten Witterung, feinem Nieselregen und der Graufärbung der Landschaft durch schwere Wolken kann er trotzdem sehr unangenehm werden. Da braucht es etwas, dass das innere Frösteln stoppt und gleichzeitig die Stimmung hebt. Suppen sind dafür bestens geeignet, machen aber schnell satt. Tee dagegen wärmt von innen und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Körper mit genügend Flüssigkeit versorgt wird.
Also ab ins Teegeschäft und die Vorräte auffüllen. Aber was soll es denn sein? Wer im Geschäft vor den Regalen mit den verheißungsvoll glänzenden Teedosen steht, hat die große Auswahl. Vielleicht also erstmal ein paar grundsätzliche Fragen klären.
Da ist zum einen die Qualität des Tees. Ganze Blätter in der Teedose sind schon mal ein gutes Zeichen. Das gilt vor allem für Grüntees, weiße Tees und Oolong-Tees. Letztere sind halb oxidierte Tees. Ihr Aroma ist weniger floral oder grasig wie das von Grüntees, aber noch nicht so tief und intensiv im Geschmack wie Schwarzer Tee, der voll oxidiert ist.
Ein zweites Qualitätsmerkmal ist der Geruch. Ist der Tee falsch gelagert oder zu alt, wird die Nasenprobe sehr dünn ausfallen. Wenn die Teedose geöffnet wird und man kaum etwas riecht, ist es besser, den Tee nicht für die eigene Teestunde in Betracht zu ziehen.
Und schließlich ist Tee wie so vieles im Leben auch eine Frage des Geschmacks. Der Zusatz von Aromen ist kein Qualitätsmerkmal. Ein Tee ‚Erdbeer-Sahne‘ wächst einfach nicht in der Natur. Entwickelt der Tee nur einen schwachen Geschmack oder im Mund ein beißendes, unangenehmes Aroma, dann sollte man ihn nicht mehr trinken. Er ist dann einfach kein Genuss.
Der ist übrigens ein wichtiges Kriterium. Denn selbst die hochwertigsten Tees schmecken nicht jedem. Es gibt Menschen, die mögen grünen Tee einfach nicht, auch nach vielen Verkostungen können sie ihre Meinung dazu nicht ändern. Dafür macht ihr Herz aber einen Hüpfer bei einem guten Schwarztee. Umgekehrt lässt selbst der beste Earl Grey so manchen Teetrinker kalt. Aber bei einem guten Grüntee geht das Herz auf.
Und wie sieht es mit Früchtetees aus? Hier wird oft mit Aromastoffen gearbeitet, wie die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein schon 2021 bei einer Überprüfung der Zutatenlisten festgestellt hat. Die stammen oft aus dem Labor. Neben dem Aroma ist auch die Süße auffallend. Die entsteht durch die Verwendung von kandierten Früchten. Wer reine Früchte in seinem Tee haben möchte, sollte sich auf Bio-Sorten konzentrieren, rät die Verbraucherzentrale.
Garnet Manecke