Als moralische Unterstützung, als (nicht allzu) kritischer Begleiter – „Schatz, wie gefällt dir das?“ –  oder einfach als Tütenschlepper: Traditionell wird der Mann als Shopping-Begleiter von der Frau verhaftet. Nicht alle Geschäfte sind auf Männer vorbereitet. Nicht falsch verstehen: Hier geht es nicht um die neuesten Hemden, Jeans und Lederschuhe. Nein, es geht um Orte, an denen Männer ‚geparkt‘ werden können, wenn ‚frau‘ in aller Ruhe stöbern und shoppen will. Nicht überall gibt es Ledersessel mit Tageszeitung und Espressomaschine, in denen Männer in Würde warten können. Meist sitzen die Begleiter ein wenig verloren in der Gegend herum. Die Urbano-Redaktion weiß Rat und liefert fünf Shopping-Survivaltipps für den Mann.


1. Sich Verbündete ins Boot holen

Wenn eine Shopping-Tour mit der Liebsten ansteht – warum nicht einfach ein befreundetes Pärchen überreden, mitzukommen? Die Frauen können sich Zeit lassen und ziehen gemeinsam durch die Läden, während die Männer sich die Zeit vertreiben – geteiltes Leid ist halbes Leid. Und geteilte Freude ist doppelte Freude – warum also nicht mit dem Kumpel auf ein Weizenbier ins Café?

2. Deal or no Deal
So könnte es laufen: Natürlich fahren wir gemeinsam nach Roermond, mein Schatz – du gehst ins Designer Outlet Center, ich mit den Kindern entspannt zum Adventure Golf. Zum verabredeten Zeitpunkt (genau hier könnte am Ende das größte Problem lauern …) hole ich dich am großen Parkplatz wieder ab. Überraschungen beim Einkaufs-Volumen leider nicht ausgeschlossen – dafür ist ein für alle Seiten entspannter Nachmittag garantiert.

3. Sieh es sportlich
Es muss nicht dazu kommen, dass man Klimmzüge in der Umkleidekabine und Liegestütze zwischen den Kleiderständern macht – aber das reine Begleiten beim Shoppen kann durchaus eine anspruchsvolle sportliche Aktivität sein. Man sollte mit dem Rad und nicht mit dem Auto in die Stadt fahren und in den großen Kaufhäusern Treppen statt Rolltreppen benutzen, klar. Vor allem aber sollte man den Gentleman mimen und (natürlich) die Einkaufstaschen tragen. Das gibt Pluspunkte bei der Holden, gehört sich einfach – und kann, je nach Einkauf, ein Hanteltraining ersetzen. Schlaue Menschen wollen errechnet haben, dass zehn Minuten Einkaufsbummel rund 30 Kalorien verschwinden lassen. Beugen und Strecken der Taschen sind gut für den Bizeps. Aber Obacht: Die obligatorische Kaffee- und Kuchen-Pause muss dann leider ausfallen.

4. Mal eben einen Schatz heben
Die Schatzsuche der Neuzeit heißt Geocaching. Während man sich dafür früher ein GPS-Gerät anschaffen musste, reicht heute ein herkömmliches Smartphone. Und warum sollte man, während die Frau in den Wühltischen kramt, um ein Schnäppchen zu ergattern, nicht den einen oder anderen Schatz (Cache) finden?

5. Vom Opfer zum Täter werden
Männer, die mit leerem Blick ins Nichts starren, während sie fünf Einkaufstaschen bewachen. Männer mit dem Kopf im Nacken und geschlossenen Augen, schnarchend. Männer, die gähnend in irgendeinem Magazin blättern. Im Internet werden Bilder gesammelt, auf denen sich Männer beim Passiv-Shoppen langweilen. Die Idee ist so bizarr wie genial, denn wohl jeder Mann kann mit den Einkaufs-Opfern mitfühlen. Warum also nicht das nächste Shoppen nutzen, um sich umzuschauen und selbst ein Foto für die ‚Miserable Men‘ zu machen? „Männer, die beim Einkaufen so dasitzen, sind offensichtlich ein weitverbreitetes Phänomen“, sagt Matt Stroud, der die Seite betreibt und täglich hunderte neue Bilder aus aller Welt zugeschickt bekommt.
Ein Blick lohnt sich: www.instagram.com/miserable_men
 
mle