Noch sieht er aus wie ein sehr reduzierter Garten. Denkt man ein paar Jahre weiter, kann man sich schon gut vorstellen, dass hier unter den Bäumen viele schattige Plätze entstehen. Ein Wald, der ‚essbar‘ ist – klingt nach Schlaraffenland und wächst in Mönchengladbach.

Zugegeben, im Moment sieht es noch nicht nach Wald aus: Die ockerfarbenen Sandwege und der runde Platz mit den Sitzbänken liegen in der vollen Sonne. Die Bäume auf der Streuobstwiese sind noch klein und werden von Stützpfeilern gehalten. Auch die Sträucher, an denen Blaubeeren, Himbeeren und Johannisbeeren wachsen werden, sind noch jung. „Der Garten wurde ja gerade erst angelegt“, sagt Yvonne Tillmanns, Sprecherin der mags. „Das wird sich noch verändern.“ Schon jetzt ist das neue Areal am Gotzweg in Giesenkirchen ein kleines Erlebnis. An der Brombeerhecke herrscht großes Gewusel. Der Duft der Blüten lockt Hummeln und Bienen, die von Blüte zu Blüte fliegen. Auf der Obstwiese sieht man die ersten Kirschen rot in der Sonne glänzen und wer genau hinsieht, entdeckt auch die Himbeeren, die bereit sind, vernascht zu werden.

Auf rund 9000 Quadratmetern hat die mags Mönchengladbachs ersten und einzigen ‚Essbaren Waldgarten‘ angelegt. Angeregt wurde das Projekt durch die Idee des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB), der in Mönchengladbach seinen Sitz hat. Gerade Menschen mit Asthma und Allergien benötigen eine saubere Umwelt. Obstbäume und -sträucher, die von Insekten bestäubt werden, sind in der Regel Allergiker-freundlich. Gleiches gilt für alte Sorten. Im Waldgarten wurde deshalb eine Streuobstwiese angelegt, auf der nun Pflaumen, Kirschen, Birnen und Äpfel gedeihen. Aber mit dem Waldgarten sollen noch weitergehende Ziele verfolgt werden. Kita- und Grundschulkinder können hier erleben, wie die Natur sich verändert und mit den Jahreszeiten andere Früchte und Kräuter zu finden sind. Im dichter bewachsenen Stück des Gartens wachsen im Frühjahr Bärlauch und im Herbst können hier Pilze gesammelt werden.

Ein wesentlicher Punkt sind die Tiere, die hier einen Lebensraum finden. Die Igelhilfe Kleinenbroich nutzt das Areal, um ihre aufgepäppelten Igel hier wieder auszuwildern. Mit Insektenhäusern und Nisthilfen soll die Vielfalt an Insekten und Vögeln gefördert werden. Finanziert wird der ‚Essbare Waldgarten‘ durch Spenden von Unternehmen. Firmen, die sich daran beteiligen möchten, können sich per E-Mail an paten@mags.de wenden. Der öffentliche Waldgarten liegt in Geistenbeck am Gotzweg, an einer Stichstraße neben dem Haus Nr. 133.

Garnet Manecke

www.mags.de/essbarer-waldgarten
www.daab.de