Jedes Jahr um diese Zeit treffen Schüler eine wichtige Entscheidung, wenn sie eine Antwort auf die Frage suchen: „Was will ich werden?“ Eine Ausbildung ist die Grundlage für eine berufliche Zukunft. Das Mönchengladbacher Unternehmen Achter und Ebels (AUNDE) bietet Ausbildungsplätze für neun Berufsbilder an, vier davon wenden sich vor allem an Hauptschüler.
Gerade Hauptschüler haben es oft schwer, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Da hilft es, auch mal in Bereiche zu schauen, die auf den ersten Blick nicht so bekannt sind wie zum Beispiel KFZ-Mechatroniker oder Frisör. Wer sich in ein Auto setzt, stellt sich kaum die Frage, wie es eigentlich möglich ist, dass der Stoff auch nach Jahren des Gebrauchs noch intakt ist. Die Antwort: Es ist die Technik, die darin steckt. Um so ein Produkt herzustellen, werden Fachleute in der Produktion und der Produktprüfung gebraucht. AUNDE bildet gleich in vier Berufen aus, die besonders Hauptschüler ansprechen: Maschinen- und AnlagenführerIn Textiltechnik, Maschinen- und AnlagenführerIn Textilveredlung, ProduktionsmechanikerIn Textiltechnik und ProduktprüferIn Textil.
„Bei Bewerbungen achten wir darauf, dass die Jugendlichen gut rechnen können“, sagt Ausbildungsleiter Michael Barkau. „Dreisatz und Prozentrechnen sind wichtig. Dazu erwarten wir Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.“ Dass sich Arbeitgeber und Kollegen auch auf den Nachwuchs verlassen können, ist wichtig für ein gutes Team. Auch, dass die Azubis zum Berufsschulunterricht gehen, ist selbstverständlich.
Für die Ausbildung an den Maschinen und Anlagen ist vor allem technisches Interesse und Verständnis gefragt. „Die Jugendlichen lernen, die Maschinen zu bedienen und einzurichten, um den Produktionsfluss zu gewährleisten“, erklärt Michael Barkau.
Für die Produktprüfung ist ein gutes Auge und handwerkliches Geschick gefragt. Denn die Produktprüfer nehmen die Qualität der Stoffe, die nach genauen Vorgaben der Kunden gefertigt sind, in Augenschein. Wenn nur der kleinste Fehler zu erkennen ist, müssen die Produktprüfer ihn nicht nur so beheben, dass er anschließend nicht mehr zu erkennen ist. Auch die Suche nach der Fehlerursache gehört zum Berufsbild.
Zwei Jahre dauern die Ausbildungen in der Regel. Neben der praktischen Ausbildung im Betrieb wird die Theorie in der Berufsschule gelernt. „Unsere Auszubildenden werden in der neuen Textilakademie unterrichtet“, sagt Ausbildungsleiter Barkau. Die arbeitet eng mit der Hochschule Niederrhein zusammen. Die Berufsschullehrer haben zum Beispiel alle eine Gastprofessur an der Hochschule.
Karriere ist nicht nur ein Thema für Abiturienten und Studenten. Auch unter den Hauptschülern gibt es viele begabte Talente, die nach ihrer Ausbildung auf der Karriereleiter weiterkommen wollen. Den ersten Schritt dafür machen die Azubis Maschinen- und AnlagenführerIn Textiltechnik oft unbemerkt. „Wer sich hier bewährt, dem bieten wir an, sich im dritten Jahr zur ProduktionsmechanikerIn ausbilden zu lassen“, sagt Barkau. 
Alle Lehrberufe bieten Weiterbildungschancen. „An der Textilakademie kann man später zum Beispiel auch seinen Meister machen“, sagt Barkau. Die AUNDE Group ist im textilen Bereich mit 44 Werken in 22 Ländern international aufgestellt und bietet somit weitere Optionen. Die Ausbildung ist der erste Schritt.