Gärten erfreuen sich großer Beliebtheit. Schon vor der Pandemie konnten Kleingartenvereine eine steigende Nachfrage verzeichnen. Wer reiche Ernte einfahren möchte, kann den einen oder anderen Tipp gut gebrauchen. Für Kleingärtner und andere Interessierte gibt es die beim Tag des Gartens.
Die Kleingartenvereine erleben einen Generationenwechsel. Zunehmend junge Familien ziehen ein, um ihr eigenes Gemüse und Obst anzubauen – aber auch, um einen Ort zu haben, an dem sie sich erholen und die Kinder frei spielen können. „Viele wollen sich gesund ernähren und wissen, was in ihren Lebensmitteln ist und woher sie kommen“, sagt Ralf Krücken, Geschäftsführer des Landesverbands Rheinland der Gartenfreunde. Aber auch Menschen, die sich für die Kreisläufe in der Natur und ökologischen Anbau interessieren oder eine sinnvolle Freizeitgestaltung an der frischen Luft suchen, sind in den Anlagen zu finden.
An sie alle richtet sich der Tag des Gartens am 11. Juni. Im Bunten Garten informieren Garten- und Landschaftsgärtner, Naturschutzvereine wie NABU und BUND sowie Vereine, die sich dem naturnahen Gärtnern verschrieben haben. In 20 Pagodenzelten auf dem Platz hinter der Kaiser-Friedrich-Halle beantworten sie alle Fragen. Auch der Kreisverband Mönchengladbach der Gartenfreunde, in dem die Kleingartenvereine der Stadt engagiert sind, wird dort vertreten sein.
2853 Kleingärten in 53 Anlagen gibt es in Mönchengladbach. Zum Vergleich: In Köln sind es 13.000 Kleingärten. Dort stehen Interessierte bis zu acht Jahre auf der Warteliste. Was die beiden Städte gemein haben: Gärten mit schnurgeraden Salatreihen, penibel gestutztem Rasen und Gartenzwerg-Idylle werden immer seltener. Es darf am Wegesrand sprießen und insektenfreundliche Pflanzen spielen eine immer größere Rolle
Die zunehmende Internationalität in den Kleingartenvereinen ist in der Gestaltung sichtbar. „Die Menschen aus anderen Regionen der Welt bringen ganz neue Ideen mit, haben andere Anbaumethoden und Pflanzen“, sagt Krücken. Dass Paprika, Chili und Zucchini in hiesigen Gärten gedeihen, ist längst kein Geheimnis mehr. Beim Anblick einer schön gewachsenen Artischocke dürfte aber so mancher Gartenfreund noch staunen. „Viele Gartenbesitzer bauen auch Wein an, der eine gute Süße und Reife bekommt“, sagt Krücken.
Wie groß die ökologische Vielfalt ist, wie Kleingärtner die öffentlich zugänglichen Anlagen pflegen und welchen Beitrag sie für das Stadtklima leisten, erfahren Besucher beim Tag des Gartens. Verkauft wird dort nichts, die vielen Informationen und Tipps gibt es für alle kostenlos. Dazu gibt es ein buntes Programm, denn es wird ein Jubiläum gefeiert: Das Kleingartenwesen wird 100 Jahre alt.
Garnet Manecke