Wer kreativ sein will, muss die eigenen vier (Büro-)Wände auch mal verlassen. Workation heißt das Zauberwort und vereint die englischen Begriffe für Arbeit und Urlaub.

Mit dem Laptop in der Hängematte am Meer? Ein Meeting im Strandpavillon mit Blick auf die Nordsee? Oder eine Städtereise als kreativer Workshop fürs Team? Was für viele ein wenig klingen mag wie die Geschichte aus einer fernen (und besseren) Welt, setzt sich in manchen Berufsbranchen seit der Corona-Pandemie immer mehr durch: Workation. Dieser Kunstbegriff, der ein Mittelding zwischen Work (= Arbeit) und Vacation (= Urlaub) beschreibt, steht für den Prozess, die immer mehr etablierte Arbeit im Home-Office an einen noch schöneren Ort als das eigene Zuhause zu verlegen. Work-Life-Balance ist das Zauberwort – denn immer mehr Chefs lassen sich davon überzeugen, einen Workshop in Lissabon, Barcelona oder Dublin durchzuführen – eine bestehende Internetverbindung natürlich vorausgesetzt. Arbeiten an einem schönen Ort und entfernt von gelernten Routinen kurbeln die Kreativität an, sorgen für eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter und für einen im wahrsten Sinne des Wortes erweiterten Horizont. Bei einer Team-Workation stärken gemeinsame Freizeitaktivitäten nach Feierabend zudem den Teamgedanken und das gegenseitige Vertrauen. Die Urbano-Redaktion nennt vier tolle Ziele in nah und fern für gutes und kreatives ‚Remote-Arbeiten‘.

Die Lüneburger Heide

Es muss ja kein Transatlantik-Flug sein, um einen beruflichen Tapetenwechsel zu haben – auch im Sinne des ökologischen Fußabdrucks. Die idyllischen Weiten der Lüneburger Heide laden bei stundenlangen Spaziergängen zum kreativen Denken ein, die Stadt Lüneburg zu einem Bummel oder Abendessen mit Kollegen – und der nahe gelegene Heidepark Soltau für eine Extraprise kollektiven Nervenkitzel. Tipp: Bei einer Workation ohne Kollegen im Wohnmobil campen und auf einem der vielen kleinen gemütlichen Campingplätze direkt am See übernachten.

Die Alpen

Im Winter im Schnee und im Sommer am See – das Leben in den Bergen muss wunderbar sein. Auch in Sachen Workation sind die Alpen eine tolle Adresse. Schon eine Anreise mit dem Zug entspannt, die Bergluft lässt frei denken – und die Aussicht auf ein paar Ski-Abfahrten oder eine Klettertour am späteren Nachmittag und eine Portion Kaiserschmarrn am Abend motivieren für die Arbeit. Diverse Regionen bieten hier tolle Hotels oder Ferienwohnungen an, mit Wellness und bestem kulinarischen Angebot.

Mallorca

Sonne, Meeresluft und einen eigenen Pool auf dem Grundstück – viele Herrenhäuser und Fincas auf Mallorca sind eine blendende Adresse für Workation. Tagsüber im schattigen Garten nachdenken zwischen Zitronen- und Olivenbäumen und abends dann auf der Terrasse gemeinschaftlich den Grill anwerfen und die Weinflasche kreisen lassen – das nennt man wohl Work-Life-Balance in Reinkultur. Viele dieser Miethäuser sind so groß, dass dort mühelos sechs bis zehn Kollegen in Einzelzimmern untergebracht werden können. Nach Mallorca zum Arbeiten – das dürfte für den ein oder anderen neu sein.

Die Bretagne

In einem kleinen Dorf mit gepflastertem Sträßchen, das irgendwann am Meer endet, kommt man in einem restaurierten Bauernhaus ganz sicher zur Ruhe, die Kreativität kann sprießen, ganz egal, ob man individuell reist oder als Gruppe. Die Kombination aus einer einmaligen Landschaft, besonderen kulinarischen Möglichkeiten und einem Wassersport-Angebot, das seinesgleichen sucht, lädt ein – zum Arbeiten und Urlaub machen zugleich.

Sven Platen