Die Geschichte der Gärten ist zwar nicht ganz so lang, wie die Geschichte der Menschen, aber sie ist auch nicht so jung wie mancher denkt. Schon in der Steinzeit wurden Gärten angelegt. Sie waren aber weniger zur Erholung gedacht, sondern dienten dem Anbau von Früchten. 500 vor Christus schufen die Perser erste repräsentative Gärten. Die Kunst des Gartenbaus wurde seitdem immer weiter verfeinert. Einige Parks und historische Gartenanlagen zeugen davon.
Garnet Manecke
Historische Gartenanlagen Kleve
Mehr als ein Hingucker sind die Historischen Gartenanlagen in Kleve. Hier zeigt sich, dass die Planer nichts dem Zufall überlassen haben und schon gar nicht den Launen der Natur. Der Grundstein für die Anlagen legte Johann Moritz von Nassau-Siegen, brandenburgischer Statthalter im Herzogtum Kleve, der eine repräsentative Parklandschaft wollte. Highlights sind heute das Amphitheater mit Teichflächen auf verschiedenen Terrassen, der Moritz-Park in der Klever Oberstadt und der Alte Park mit seinen sternförmigen Wegen im Süden der Stadt.
Römischer Garten Xanten
Wie haben es eigentlich die alten Römer mit ihren Gärten gehalten? Eine Antwort auf diese Frage gibt der Besuch des römischen Gartens an der Herberge im Archäologischen Park Xanten. Die Römer brachten nicht nur das Wissen um den Straßenbau mit, sondern auch Pflanzen, die in der Wirtschaft und Ernährung auch zweitausend Jahre später eine Rolle spielen. Den Flachs zum Beispiel, der hierzulande einst eine ganze Industrie begründete. Aber auch andere Gemüse, die heute zur Grundausstattung der Küche gehören, brachten einst die Römer mit: Zwiebeln, Kohl, Rüben und die Ackerbohne etwa. Der Garten ist nicht wie ein römischer Garten angelegt, aber er vermittelt, wie römische Gärtner damals arbeiteten.
Kloster Kamp Lintfort
Der Terrassengarten, der ‚Alte Garten‘ und der Kräutergarten rund um das Kloster zeigen, wie unterschiedlich Gärten sein können. Vom durchgeplanten Barockgarten, in dem die Begrenzungen und Abstände alle exakt nach Plan gestaltet sind, über den Staudengarten mit seiner Blütenpracht bis hin zum zauseligen Kräutergarten. Von Mai bis Oktober werden am 2. und 4. Sonntag im Monat im alten Garten offene Führungen angeboten. Der Kräutergarten ist offen zugänglich, Hinweistafeln erklären die angebauten Kräuter- und Heilpflanzen.