Italienisch Essen? Lieben wir, oder? Meine Erfahrung ist, wir alle haben Lieblingsgerichte, die uns unsere lebensfrohen und genussfreudigen europäischen Nachbarn nähergebracht haben. Als Kinder gestartet mit Pasta und Pizza haben wir so nach und nach schließlich Risotti, Gnocchi-Variationen und vielerlei Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichte kennengelernt. In der Familie, vielleicht auf Reisen oder bei Freunden … wie auch immer. Und deshalb besuche ich gerne ein Restaurant in Mönchengladbach, neu eröffnet im Juli 2024. Ein kleiner Tipp zur Anfahrt: Den etwas versteckten Gäste-Parkplatz erreicht man am besten über die Waldnieler Straße stadteinwärts.

Gerne nehmen wir Platz und sind angenehm überrascht, wie bequem wir die Banknische am Fenster finden. Es ist gelungen, die Einrichtung des früheren Gasthauses zu erhalten und dem Restaurant mit wenigen, aber wirkungsvollen Mitteln ein helles und freundliches Ambiente zu verleihen. Alle Tische sind einladend eingedeckt und es stehen Essig und Olivenöl bereit, um so den ersten schlimmen Hunger mit ein wenig Brot zu besänftigen.

Da es außer der Speise- auch eine Tageskarte gibt, beschließen wir, aus beiden zu probieren. Als Vorspeise folgen wir der Empfehlung unseres freundlichen Gastgebers und entscheiden uns für die beiden Carpaccio-Variationen di Manzo und Salmone. Beides gefällt mir sehr gut. Rind und Lachs sind frisch und perfekt zubereitet, klassisch angerichtet und gewürzt, einzig das Brot könnte für meinen Geschmack ein wenig knuspriger sein.

Für den Hauptgang wähle ich immer gerne etwas, das es nicht alle Tage gibt; heute probiere ich den Petersfisch von der Tageskarte. Eine gute Wahl: Die Filets, serviert in köstlicher Hummersauce, sind fein zubereitet und saftig, obenauf reichlich gratinierte Miesmuscheln, eine wunderschöne Erinnerung ans Meer. Die Beilage, eine großzügige Portion gemischter mediterraner Gemüse, wird extra gereicht und hat Biss und Geschmack. Mein Gegenüber freut sich über Penne all’arrabiata, die schmecken wie erhofft: tomatig frisch, ein bisschen scharf und zu seinem großen Entzücken mit reichlich frischem Parmesan begleitet. So bleibt auch noch Platz für ein Dessert von der Tageskarte, das – wiederum zu meinem Entzücken – von zwei Löffeln begleitet wird: Salame di Cioccolata, eine Art Kellerkuchen oder ‚Kalter Hund‘ auf Italienisch, ein wunderbarer Abschluss.

Es ergibt sich, dass ich mit einem der Inhaber noch ein wenig plaudern kann. So erfahre ich, dass man die Gäste mit ursprünglicher italienischer Küche von guter Qualität überzeugen möchte. Es gibt noch ein paar Pläne für Erweiterungen in der Küche, idealerweise ein Holzofen, aber dazu darf alles erst einmal noch ein bisschen anlaufen. Sehr wichtig war ihm, dass insbesondere die angeblich so ‚einfachen‘ Gerichte die besonders anspruchsvollen seien. Wenn wir mal ein wirklich gutes Risotto probieren möchten, müssten wir unbedingt wiederkommen. Worauf er sich verlassen kann.

Ihr Jean Jacques

Le tre Caravelle
Burggrafenstraße 105 | MG
www.letrecaravelleristorante.com