Es muss nicht immer das große Spektakel sein, die kleinen Abenteuer lauern vor der Haustür. Sieben Tipps für den Herbst.
Wieso ist das so? Warum erkunden wir, wenn wir im Bayern-Urlaub angekommen sind, sofort die Umgebung, umrunden den nächsten See und lassen hinterher vom Steg die Füße im Wasser baumeln? Und vor allem – warum tun wir das alles nicht zu Hause? Wann sind wir zuletzt im Wald gewesen? Wann haben wir das letzte Mal auf einer Picknick-Decke auf der nächstbesten Wiese den Sonnenuntergang genossen? Der britische Abenteurer und Schriftsteller Alastair Humphreys hat sich das auch gefragt und den Begriff des Mikroabenteuers geprägt. Ein Abenteuer als Outdoor-Erlebnis vor der eigenen Haustür. Es geht nicht darum, viel Geld auszugeben, weit fahren zu müssen oder sich großen Menschenansammlungen auszusetzen – im Gegenteil. Es geht ums Durchatmen, ums Runterkommen, vielleicht nur für zwei oder drei Stunden. Die Urbano-Redaktion empfiehlt, diesen Herbst folgende Mikroabenteuer-Liste ‚abzuarbeiten‘.
Zelte!
Wildes Kampieren ist an den meisten Stellen in Deutschland untersagt. Aber warum nicht das Zelt im eigenen Garten aufschlagen und draußen übernachten? Wer eine Familie mit kleinen Kindern hat, wird eine kühl-kuschelige Nacht erleben – und seinen Nachwuchs überglücklich machen.
Klettere!
Erkundigen Sie sich, wo in der Nähe der nächste Aussichtsturm steht, fahren Sie mit dem Fahrrad hin, steigen auf den Turm und genießen die Aussicht über die Heimat. Vielleicht ist eine Thermoskanne voll Tee und ein leckeres Brötchen im Gepäck – vermutlich haben Sie schon lange nicht mehr so zu Abend gegessen.
Radle!
Folgende Aufgabe: Schnappen Sie das Fahrrad und radeln 15 Kilometer in eine willkürliche Richtung (am besten natürlich aus der Stadt heraus). Dort setzen Sie sich auf die nächstbeste Bank – egal, wo – machen eine Pause und beobachten, was passiert. Wenn Sie keinen Tacho haben, nutzen Sie hierfür (ausnahmsweise) eine Handy-App.
Beobachte!
Ein gemütlicher Gartenstuhl, eine Decke oder ein Schlafsack und vielleicht noch ein Feuerkorb – wesentlich aufregender, als sich halb gelangweilt zum x-ten Mal durch die Privatsender zu zappen ist es doch, draußen live dabei zu sein, wenn die Nacht einbricht und Mond und Sterne sich ausbreiten.
Geh!
Wir wissen nicht, wo Sie wohnen. Aber wir stellen dennoch die folgende Aufgabe: Verlassen Sie das Haus, gehen Sie rechts raus auf den Bürgersteig, die dritte Querstraße wieder rechts, weiter geradeaus bis zur übernächsten Straße, dort nochmal rechts und von dort wieder nach Hause. Wir wissen nicht, wie schön die Umgebung dort ist und wie gut Sie die Gegend schon kennen. Aber: Wahrscheinlich sind Sie diesen Weg noch nie zu Fuß gegangen und werden ihn durch das langsame Tempo neu erleben.
Picknicke!
Käse, ein Baguette, etwas Obst und vielleicht eine Flasche Wein – mehr braucht es nicht, um ein paar glückliche Stunden mit einem Freund oder einer Freundin zu verbringen. Egal, ob im Wald, auf dem Feld oder mitten im Park – ohne Handy und sonstige Ablenkung werden Sie unter freiem Himmel schnell intensive Gespräche führen.
Nachtwandere!
Nein, wir reden hier nicht von einer Nachtwanderung, wie man sie von Kindergeburtstagen her kennt. Nein, wir meinen eine Wanderung, die mitten in der Nacht beginnt, draußen über die Felder, mit Stirn- oder Taschenlampe, dem Sonnenaufgang entgegen. Danach rasch auf einen schwarzen Kaffee zum nächsten Bäcker. Majestätisch!
mle