Nachhaltig zu leben beinhaltet viele Aspekte: Lebensmittel aus regionalem Anbau, ökologische Landwirtschaft und fairer Handel sind drei davon. In Mönchengladbach gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten, seinen eigenen ökologischen Fußabdruck mit jedem Schritt etwas zu verkleinern.
Eine-Welt-Laden
Das kleine Geschäft mit den bunten Schalen und dem Buddha im Schaufenster war das erste in der Stadt, das fair gehandelte Produkte anbot. Mit den Jahren ist der ressourcenschonende Umgang mit der Umwelt weiter in den Mittelpunkt gerückt. Zweimal im Jahr wird Schokolade angeboten, deren Transport CO2-neutral ist: Auf einem Segelschiff bringen die Lieferanten die Kakaobohnen aus der Dominikanischen Republik nach Amsterdam. Der Strom für die Schokoladenproduktion wird aus Sonnenenergie gewonnen. Auf Lastenfahrrädern bringen Freiwillige die Schokolade nach Mönchengladbach. Solche Projekte gehen nur mit Kooperationen. Das gilt auch für das Heft ‚Fairdy kocht mit dir‘. Die Projektgruppe ‚Fair Trade Kochen‘ der Hochschule Niederrhein hat dafür Rezepte mit Lebensmitteln aus fairem Handel entwickelt. Herausgeber ist neben dem Eine-Welt-Laden auch die Steuerungsgruppe Fair Trade Town MG.
www.eineweltladenmg.de | www.fairtrade-mg.de
Fair-O-Mat
Fair gehandelten Kaffee gibt es in der Stadtbibliothek in Gladbach schon lange zur Lektüre. Jetzt kann man im Lesecafé auch Schokoriegel und Knabberzeug aus fairem Handel zum Buch naschen. Der Fair-O-Mat arbeitet nachhaltig und ökologisch ohne Strom: Auf eine Kühlung und die Beleuchtung wurde verzichtet, die Münzen werden mit einer Mechanik geprüft. Für den Automaten ist ein altes Gerät wieder repariert und instand gesetzt worden. In der Stadtbibliothek werden übrigens auch CDs und alte Handys gesammelt sowie Test-Sets zum Messen des Stromverbrauchs von Geräten verliehen. Die Erlöse gehen an den BUND.
Tante LeMi
Laut Bericht des Bundesumweltamtes von November produzierte jeder Privathaushalt pro Person im Jahr 2017 durchschnittlich 107 Kilogramm Verpackungsmüll. Seit Jahren steigt der Berg an und wer in einen Supermarkt geht, sieht den Grund: Salatköpfe, Paprika, Pizza, Äpfel, Nüsse – alles ist ordentlich verpackt. Dem Verpackungswahn bietet der Unverpackt-Laden Tante LeMi die Stirn. Hier gibt es Grundnahrungsmittel wie Reis und Nudeln, Gewürze, Nüsse und Saaten in großen Behältern, alles in Bio-Qualität. Die Kunden bringen Gläser und Beutel mit, um sich die Mengen abzufüllen, die sie brauchen. Auch Seifen und Zahnputztabletten gibt es. Für den täglichen Gebrauch sind Trinkflaschen und Brotboxen aus Edelstahl zu erwerben. Wer hier einkaufen will, muss Mitglied im Verein Eine Erde werden. Ob und in welcher Höhe man einen Vereinsbeitrag zahlt, kann man selbst bestimmen. Vorträge, Workshops und die Saatgut-Tauschbox auf der Fensterbank gibt es zusätzlich.
www.tantelemi.wordpress.com | NEU: www.filmea.de
Hofläden und Märkte
Je kürzer der Weg der Lebensmittel vom Feld zum Teller, umso besser. In Mönchengladbach gibt es mehrere Hofläden, drei davon produzieren nach den Vorgaben der Bio-Landwirtschaft: der Demeter Hofladen Schiffers in Merretter, Bioland Brungs in Venn und der Lenßenhof in Odenkirchen. Wer mit dem Fahrrad einkaufen fährt, stärkt zusätzlich sein Herz-Kreislaufsystem. Das gilt gleichermaßen für den Besuch der Wochenmärkte in den Stadtteilen, auf denen es neben Obst und Gemüse auch Fleisch, Eier, Gewürze und oft Haushaltsutensilien gibt.
Garnet Manecke