Einmal richtig actiongeladen durch den Sommer – so lautet die Wunschalternative zum klassischen Entspannungsurlaub. Gleiten, Fallen und Klettern sind ‚in‘ … und entführen zugleich an Ziele, die Reiselustigen nicht immer als erstes in den Sinn kämen.
Türkisfarbenes Wasser mit weißen Schaumkronen, fast schneeweißer Pudersand an einer lang gezogenen Strandbucht, die ein kleiner Palmenwald säumt – und das Ganze aus 180 Metern Höhe: Bilder wie dieses von der Küste der Insel Mauritius im Indischen Ozean vergisst niemand, ein ganzes Leben lang nicht. Solche Bilder warten auf Sie, wenn Sie im nächsten Urlaub zum Flug mit einem Gleitschirm aufbrechen. Dann kann es neben einer atemberaubenden Strandlandschaft natürlich auch ein gewaltiges Bergpanorama in den Alpen, den Dolomiten oder den Anden sein. Auf alle Fälle brauchen Sie eine gültige Lizenz. Und die erhalten Sie ausschließlich nach entsprechender Ausbildung.

Gut, dass es dazu Angebote gibt – beispielsweise in Kursen auf nahen Flugplätzen. An der Müritz, auf dem Flugplatz Waren, wird das Ganze beispielsweise als Schnupperkurs angeboten. Wer diesen absolviert hat und dann weiter machen möchte, erhält den ersten Tag als ‚Grundkurs‘ angerechnet. Neun Tage sind angesetzt, dann winkt die Lizenz. Mit der lässt sich überall durch die Lüfte gleiten, wo die Thermik und entsprechende Infrastruktur am Boden den Gleitschirm-Flug zulassen.
Sie möchten lieber in Gegenrichtung unterwegs sein, also aus dem Flachland in die Höhe? Trailrunning heißt eine Alternative: Man rennt die Berge hoch, bis zur Atemlosigkeit. Oder man bouldert: Das ist Klettern ohne Seil und Gurt. Empfohlen werden dafür etwa die Kalksteinfelsen nahe Budapest, Albarracin in Spanien, die Granitfelsen auf Sardinien, Pedra do Urso in Portugals Mitte, aber auch Ziele in der Schweiz oder in England.
Aus der Höhe in die Tiefe: Canyoning ist ein weiterer Trend für Abenteuerlustige in diesem Sommer. Je tiefer die Gebirgsschluchten, je wilder der Wasserlauf am Grund der Schlucht, desto besser. Erst steigen Sie in kleinen Gruppen die steilen Seitenwände hinab, dann lockt ein Sprung – gern über vier, manchmal auch acht Meter – in glasklare Gumpen, und dann seilen Sie sich im Wasser ab über ausgewaschene Felswände und donnernde Wasserfälle. Ein unvergessliches Ferienvergnügen – gleich, ob Sie Deutschlands oder Österreichs Berge, die Dolomiten oder die Pyrenäen zum Schauplatz gewählt haben. Selbst am Rand des Gardasees lässt sich Canyoning betreiben.
Atemlos wie in den tiefsten Schluchten kann man auch beim Kiting werden – noch ein Sport im und auf dem Wasser. Wo immer genügend Wind zum Surfen oder Segeln weht, da ist auch Kiting möglich, das Surfen mit eigenem Windantrieb über den vorausfliegenden Lenkdrachen. Kiter treffen sich also auf Fehmarn ebenso wie in Neuseeland, auf den Philippinen wie auf Fuerteventura oder Teneriffa.
Es geht natürlich auch ruhiger. Radwandern war, ist und bleibt eine schöne sportliche Alternative im Sommer, gern auch mit elektrischem Zusatzantrieb. Die Steigerung heißt heute Bike-Trekking: schnelle Touren per Mountainbike über Stock und Stein bis an die Leistungsgrenze entlang der Schönheiten dieser Erde, beispielsweise an Frankreichs Atlantikküste oder über Norwegens Fjordpisten.
Peter Lamprecht